Berufswechsel mit 35-40 möglich? Tipps?

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Mit einem Studienabschluss kann man durchaus einen Quereinstieg in andere Branchen und Bereiche gut hinbekommen. Sinnvoll ist es dabei, wenn man nach Stellen schaut, die zumindest am Rande mit dem, was man studiert und seitdem gemacht hat, etwas zu tun haben. Wer beispielsweise in einem Museum für die Transporte der Werke für Ausstellungen zuständig war mit Versicherung, Verpackung und Transport, der könnte sich durchaus mal bei einer Spedition bewerben. Wer in einer Galerie Ausstelluingseröffnungen geplant hat, kann sich durchaus mal im Veranstaltungsmanagement umschauen. Wer mitgearbeitet hat an Katalogen oder Museumsführern, der kann auch mal einen Blick in die Werbe- oder Verlagsbranche riskieren.

Ein ebenfalls aktuell sehr gut möglicher und auch recht beliebter Quereinstieg ist der ins Lehramt. Dieser Quereinstieg geht allerdings damit einher, dass man schon noch mehrere Jahre neben der praktischen Arbeit studieren und Theorie rund um Pädagogik, Didaktik, Methodik büffeln muss. Das ist kein "Lehramt light", das ist eher eine Nachschulung, wo Menschen, die bereits hohe Abschlüsse haben, noch mal auf ebenso hohem, wissenschaftlichem Niveau das lernen, was ihnen für diese Tätigkeit noch fehlt. Aber wenn man das durchzieht (und durchhält), hat man danach einen ziemlich sicheren, letztendlich gar nicht so schlecht bezahlten, sehr abwechslungsreichen und spannenden Job!

Abraten würde ich echt von Umschulungen in Ausbildungsberufe bzw. von Ausbildungen direkt. Ganz ehrlich? Wer ein Masterstudium gepackt hat, wird sich dort MASSIV unterfordert fühlen, schrecklich langweilen und die Krise bekommen, wie unsauber und unwissenschaftlich (weil eben alles andere als in die tiefsten Tiefen analysiert und bewiesen) dort vorgegangen wird ;).

Das ist möglich. Berufswahl treffen, für einen Ausbildungsplatz bewerben und los geht´s. Das Timing ist allerdings gerade schlecht. Durch die Corona- Insolvenzen sieht es nicht so prickelnd aus, was Ausbildungsplätze angeht. Für ein Studium sollte das aber kein Problem sein.

Die Frage ist, wovon du in der Zeit leben wirst. Mit 35-40 Jahren hat man zumeist einen gewissen Lebensstandard und Verbindlichkeiten, die von einem Ausbildungsentgelt nicht bezahlbar sind.

Dann wäre vllt. ein duales Studium die Lösung oder ein Fernstudium. Auch Bildungskredite stehen zur Verfügung. (bis zum 42. Lebensjahr).

Jojo

Als Quereinsteiger, meinst du? Ja, das geht bestimmt. Es gibt im Internet Webseiten, die darüber Auskunft geben, welche Berufe man als Quereinsteiger machen kann.

Hey,

ich bin ziemlich sicher, dass das geht.

Bei mir im Berufsfeld als Software-Entwickler werden Leute wirklich massiv gesucht. Wobei das immer eher städtische Regionen sind - auf dem Land gehe ich davon aus, dass auch dort keine Entwickler gebraucht werden.

Wenn Du dich ein paar Monate mit Entwicklung beschäftigst bist Du im Grunde einsatzfähig. Du müsstest dich halt relativ stark spezialisieren, also zum Beispiel PHP und dort ein bestimmtes Framework, oder vielleicht auch ein beliebtes JavaScript Framework (Vue, React) und dort dann üben, üben, üben.

Sobald Du dann einigermaßen "gut" bist, Du solltest dich dafür mit anderen Leuten austauschen und deinen Code zeigen, kannst Du Beispielprojekte zum Beispiel über GitHub öffentlich machen. Solche Beispiele müssen nicht mal riesen Projekte sein, einfach guter, sauberer, getesteter Code.
Diese Beispiele kannst Du dann weiter mit Entwicklern diskutieren und auch dort noch lernen und verbessern.

Am "Ende" nimmst Du die Beispielprojekte (2-3 vielleicht) und gehst dich genau damit bewerben.

Auf dem Weg dahin wirst Du schon merken ob das was für dich ist.

Was den Zeitaufwand angeht ist das schwer zu schätzen. Es kommt etwas drauf an wie gut dir Programmierung liegt. Wenn Du vorher hinschmeißt weißt Du, dass es nichts für dich ist.
Gehalt würde ich beim Einstieg bei um die 40k schätzen, also relativ niedrig. Bist halt Quereinsteiger und im Grunde sind deine Beispielprojekte dein einziger Einstellungsgrund. Wenn Du die ersten 6 Monate gut überstehst und deine Arbeit gut ankommt, dann solltest Du allerdings relativ schnell dein Gehalt steigern.

Im Fall der Fälle solltest Du nach 1-2 Jahren Berufserfahrung über einen Jobwechsel nachdenken. Durch deinen niedrigen Einstieg wird es ansonsten schwierig in höhere Gehaltsregionen zu kommen. Ein Jobwechsel ist da wohl die beste Möglichkeit.

Gruß und viel Erfolg

Ach und "künstlerische Studiengänge mit Master" ich denke da könnte Frontend-Entwicklung wirklich was für dich sein.

Also JavaScript Vue, oder JavaScript React. Da baust Du dann möglichst "schöne" Websites sag ich mal xD

Tech stack wäre dann:

JavaScript mit Vue (oder eben React, kannst ja beides ansehen)

html

CSS

Damit kannst Du schon imJob anfangen.

Gruß

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@AldoradoXYZ

Ganz lieben Dank für alle Infos und Mühe !!! Ja, ich wäre in dem Bereich ganz Anfänger, aber ich kann versuchen und probieren , vielleicht schaffe ich es ! Nach 10 - 15 Jahren als Künstler ganz aktiv gewesen ,hat Corona schon ordentlich Szene für die nächste Jahre gebrochen . Dabei geht es mir nicht nur um Geld, ich mag aktiv sein und weiter kommen . Viele schöne Grüße

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@Getino

Einfach mal probieren. Im Grunde merkt man schon nach 2-3 Tagen ob das etwas für einen sein könnte.

Wenn man Spaß hat Web Sachen zu entwickeln, dann kann das gut funktionieren. Wenn man natürlich keinen Spaß daran findet, dann hat man natürlich das Problem der Motivation. Und Motivation ist ein extrem wichtiger Faktor. Das ist der Unterschied zwischen "schnell fertig werden und was anderes machen" und "Nächte in ein Problem versenken und am Ende was lernen".

Gruß

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Alles toll in der Theorie, aber du wirst keinen Arbeitgeber finden, der dich einfach so einstellt, weil du paar Monate ins Thema eingestiegen bist.

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@Ifosil

Ne, das findest Du wirklich nicht.

Darum ja auch die Beispielprojekte. Und ja, die müssen eine gewisse Qualität aufweisen und möglichst einem typischen Arbeitsergebnis entsprechen, also nicht copy paste.

Und was heißt schon "einfach so"? Da finden Gespräche statt, evtl. ein oder mehrere Probetage und dann natürlich noch die Probezeit. Also wie bei allen anderen auch.

Der Einstellungsprozess ist zwar schon relativ simpel, aber als "einfach so" würde ich das wirklich nicht bezeichnen.

Und machen wir uns nichts vor, auch Leute mit Informatik Master überstehen ab und an mal die Probezeit nicht, oder werden gar nicht erst eingestellt. Wenn man gut ist interessiert der Ausbildungsweg häufig kein Stück. Wenn man schlecht ist genauso.

Gruß

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Du kannst theoretisch in jedem Alter noch einen neuen Beruf erlernen du musst nur einen Arbeitgeber finden der dich ungelernt einarbeiten und dich als Hilfskraft einstellt oder einen Arbeitgeber finden der dich als auszubilden nimmt 🤷‍♂️