Berufseinstieg nach Studium (Erfahrungen)?
Hallo
ich habe mein Maschinenbaustudium endlich durch und bin nun auf der Suche nach einem Job. Nach dem Studium dachte ich mir, jetzt bin ich endlich Ingenieur und habe mir die Stellenanzeigen durchgelesen ... Siehe da:
lauter Stellenanzeigen die viel zu „fremd“ klingen. Ich traue mich da nirgends zu bewerben, weil die Anforderungen in der Berufswelt ganz anders sind als das was man in der uni lernt! Statik, Mathe, Statistik —> in die Tonne! Themen wie die Eisenbahn, projektbetreuer für Thermoelemente, batteriesysteme ... alles themen die man in der Uni nie hatte! Ich habe einfach Angst mich zu bewerben und anzufangen und absolut keine Ahnung zu haben was ich machen soll! Oder was da geschwafelt wird!
ich habe ein Praxissemester absolviert, klar. Aber das war eher im Einkauf.. also kein spezielles Fachgebiet
wie war es bei euch?
3 Antworten
Ein Freund von mir hatte das Glück nach dem Maschinenbaustudium bei Honneywell genommen zu werden. Lange ging das nicht gut, denn Honeywell machte in Deutschland den Laden dicht. Da er introvertiert ist hat er auf Bewerbungen nur noch absagen bekommen. Nun lebt er schon seit 20 Jahren auf Harz 4.
Soviel zu dem Erfolg eines Studiums.
Wollte nur Mitteilen, daß ein Studium keine Garantie auf Beschäftigung ist.
Im Sinne des Fragestellers sollten wir die Sache positiv sehen.
Der erste Schritt ist der Schwerste!
Aber auch eine lebenslange Reise beginnt mit dem ersten Schritt!
Wohin Dich Deine Schritte führen - das wird sich im Verlauf der Reise herausstellen.
Du liest die Stellenanzeigen und meinst, dass Du die Anforderungen nicht erfüllenkannst?
Die Unternehmen schreiben die Maximalforderungen in die Stellenanzeigen, sie suchen die sogenannte eierlegende Wollmichsau. Du KANNST normalerweise gar nicht alle Punkte erfüllen (welcher Absolvent hat schon 5 Jahre Berufserfahrung???).
Wenn Du Dich in 2/3 der Anforderungen finden kannst, dann ist das schon gut und es lohnt sich, eine Bewerbung abzusenden. Du solltest jedoch darauf achten, dass wenigstens die hälfte der Anforderungen / Fachgebiete Dir ein wnig Spaß macht. Das Leben besteht nicht nur aus lernen, lernen, lernen - man darf das gelernte auch gerne anwenden.
Die Firmen verschanzen sich in ihren Stellenanzeigen oft auch hinter Wortungetümen, die eine bestimmte Stelle beschreiben sollen. Früher sagte man "Hausmeister" - heute heißt das "Facility Manager"....
Na ja - Hausmeister - das ist denn wohl etwas anderes. Der Facility Manager ist ein Hausverwalter - ein Experte im Bereich Immobilienmanagement.
Du solltest das nicht so eng sehen. In den Stellenausschreibung steht ja das Qualifikationsprofil, also die Voraussetzungen für eine mögliche Einstellung. Sobald dort in den Anforderungen ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium steht, kommst du in Frage. Wenn eine Spezialisierung bzw. Erfahrung in einer bestimmten Branche gefordert wird, ist das eine andere Sache, aber es zu versuchen, zahlt sich auf jeden Fall aus. Besser, du schreibst ein paar Bewerbungen mehr als gar keine. Daraus können sich gute Chancen ergeben, mit denen du jetzt nicht rechnest.
Nicht bei jeder Stelle ist zwingend erforderlich, sich in besagter Branche perfekt auszukennen. Man wird ohnehin eingeschult/eingearbeitet. Manche Arbeitgeber wollen, dass der Kandidat diese praktischen Kenntnisse bereits mitbringt, andere sind bereit, ihm das, was er noch nicht so gut kennt, beizubringen, das ist aber eine individuelle Geschichte. Orientiere dich primär an der Stellenausschreibung, und wenn dort keine Erfahrung im Bereich Thermoelemente, Batteriesysteme... gefordert wird, wird davon ausgegangen, dass der Bewerber mit seiner Ausbildung dennoch in der Lage ist, diesen Job auszuüben.
Es muss ja nicht gleich ein Projektbetreuer sein. Der hat bereits eine Leading Position und sollte in diesem Fachbereich Erfahrung haben. Gerade Maschinenbau ist ein sehr vielseitiges Fach mit vielen Jobchancen. Versuch es einfach. Früher oder später musst du sowieso mit Bewerbungen anfangen, und keine Angst vor Absagen.
Ich meine auch wenn ich angenommen werden und dann im Beruf auf die Schnauze fliege
Nein, sieh's nicht so pessimistisch. Du hast ja eine Probezeit, und denk mal, du hast eine fundierte Ausbildung. Du hast theoretisches und praktisches Wissen und niemand ist perfekt. Sei nicht so streng zu dir selbst und denk positiv. Andere haben das auch geschafft. Sonst hätte ja Studieren gar keinen Sinn, und das ist Blödsinn.
Na gut, aber das ist ein Extremfall. Dein Freund ist ein trauriges Beispiel, aber es muss nicht jedem so gehen...