Beim Medizinstudium bleiben? Oder zu Jura wechseln?
Hallo miteinander! :)
Ich studiere jetzt seit dem WS 2012/13 (also ca. 5 Monate) Humanmedizin im ersten Semester. Ich habe im Abitur einen NC von 1,3 erreicht, deshalb war es möglich, ohne Wartezeit usw. einen Studienplatz zu bekommen. Zwar nicht in der Wunschstadt, aber immerhin. ;) Zunächst war ich unschlüssig, ob ich Jura oder Medizin studieren soll, da ich beides interessant finde, habe mich dann aber für Medizin entschlossen.
Ich habe jetzt allerdings Zweifel, ob ich bei diesem Fach bleiben soll, da ich nicht weiß, ob ich es schaffen werde. :( Die Propädeutik, Bio und Terminologie(Latein) waren kein großes Problem, ich habe aber die erste Klausur in Chemie erst bei der Wiederholung bestanden und bin bei der mündlichen Prüfung zum Thema Bewegungsapparat durchgefallen. Und das, obwohl ich wirklich viele Wochen lang täglich mehrere Stunden gelernt habe, mindestens um die 4-5 Stunden.
Ich frage mich auch, ob es mir wirklich liegt, da ich der erste in meiner Familie bin, der sich mit einen naturwissenschaftlichen Fach beschäftigt. Hier sind vielmehr Geistes- und Rechtswissenschaftler anzutreffen.
Und da liegen jetzt genau meine Zweifel. In der Schule war ich in Fächern wie Mathe und Chemie im Grunde nie besonders begabt und Biologie konnte ich im Abi nur mit sehr viel Lernen gut abschließen. Chemie hatte ich nur bis zur Mittelstufe und in Mathe war ich teils echt grottig(wurde ab der 11 deutlich besser). In Medizin muss ich mich aber leider zumindest in der Vorklinik quasi dauernd mit Naturwissenschaften auseinandersetzen. Und nicht zuletzt war es sehr unmotivierend, trotz recht kontinuierlicher und anstrengender Prüfungsvorbereitung das Testat nicht hingekriegt zu haben... Mir fällt es ehrlich gesagt auch nicht immer so leicht, mir anatomische Strukturen zu merken und vorzustellen.
Deshalb frage ich mich, ob ich nicht doch lieber Jura studieren sollte, da hier zumindest keine naturwissenschaftlichen Hürden auf mich warten würden. Ich bin zwar erst vor kurzem 20 geworden, aber natürlich muss ich mich jetzt für einen Weg entscheiden, den ich dann wohl mein ganzes Leben lang beschreiten werde. :/
Ich hoffe, ihr habt einige Ratschläge für mich! :)
LG
4 Antworten
Ob Du als Arzt arbeiten willst ist eine wichtige Frage. Da gibt es ja sehr viele Fachbereiche, versuche mal einen Überblick zu bekommen. Ansonsten hast Du meiner Meinung nach den typischen Anfänger Lernschock. Gerade wenn Schule eher leicht war hat man nicht wirklich Pauken gelernt und schon gar nicht in der Größenordung die Du jetzt benötigst. Chemie ist im Mdizinstudium eher wenig und zu bewältigen. Aber die Lernerei gehört dazu und bleibt. Wenn man erst mal Lernen kann geht es aber ganz gut. Nur wirst Du nicht mehr Easy gut sein.
Ich habe länger auch immer beim Auf- und Abgehen gelernt. Jedoch habe ich mal gelesen, dass das gelernte Wissen an solche Dinge gekoppelt werden kann. In dem Fall wäre es dann vielleicht schwieriger, sich an alles zu erinnern, während man komplett still sitzen muss (Klausur).
Halte durch. Ich habe auch MEdizin studiert, die ersten zwei bis drei Semester denkst du Wie schaffe ich das??? Aber danach gewöhnst du dich an das Lernen. Du wirst auch merken, das Lernen fällt dir immer leichter. Die Umstellung Schule/Uni ist groß. Ich bin im Physikum durchgefallen, habe es erst im zweiten Anlauf geschafft. Bin jetzt seit 1996 Arzt.
Musst du wissen. Meine Schwester hat Medizin studiert. Am Anfang war es mit dem Lernen sehr hart, aber sie hat sich dran gewöhnt. Und eine Leuchte in Naturwissenschaften war sie auch nie. Trotzdem hat sie im 2. Staatsexamen eine 2 geschafft. Insofern denke ich schon, dass es noch besser wird ;) Und von Jura kann man eigentlich nur abraten. Das ist sehr überlaufen, und nur die besten kriegen einigermaßen gute Jobs. Mal aus Interesse: Wo studierst du denn? :)
Wirklich? Ich dachte, dass die Zahl der Juristen momentan nur leicht zunimmt. Ich studiere in Düsseldorf. :)
Kann sein, dasssie zunimmt ;) Aber sie ist sowieso schon viel zu hoch, das ist halt das Problem dabei. Es gibt einfach zu viele von der Art, und man hat es nicht leicht, einen Job zu finden. Wenn du also wirklich nur das Problem hast, dass deine Leistungen nicht so toll sind, dann kann ich dir sagen, dass sich das wieder legt. Da würde ich dir raten, bei Medizin zu bleiben. Etwas anderes ist das natürlich, wenn dir das Fach einfach nicht gefällt.
Es gefällt mir schon. :) Naja, ich bin vermutlich nicht der beste Student an der Uni, habe aber die wichtigen Sachen bis jetzt geschafft. Bis auf das Testat -.- Es ist schon demotivierend, nach soviel Arbeit durchzufallen.
Ja klar ist es demotivierend. Aber es ist so, dass das Studium eine völlig neue Situation ist. In der Schule musstest du nie so viel lernen. Deshalb musst du erst das lernen lernen (klingt dumm). Das dauert bis du dich gewöhnt hast, aber irgendwann in naher Zukunft wird das laufen. Meine Schwester hat am Anfang übrigens auch lauter Prüfungen versemmelt. Lass dich davon also nicht demotivieren. Wenn dir dieses Studium gefällt, wäre es das dümmste, was du machen kannst, wegen diesen Anlaufschwierigkeiten aufzuhören ;)
Eine einfache Frage, auf die du aber ruhig eine Woche lang eine Antwort suchen darfst:
Wofür brennst du?
Mach eine Rangliste.
Wenn du das geklärt hast, ermittelst du für alle Teilaufgaben, ob du sie dir zutraust. Von allen Sachen auf der Liste machst du das oberste, was bei allen Teilaufgaben ein Häkchen hat.
Nun, ohne jetzt eine Woche darüber nachgedacht zu haben:
In der Schule hat mir als Fach besonders Geschichte gefallen, fast schon themenunabhängig. Ich fand es einfach interessant und hatte für die Quellenanalyse usw. wohl auch den richtigen Riecher, da ich bis zum Abitur immer nur Einsen in den Klausuren hatte. :) Bio fand ich auch nicht schlecht, vor allem Sachen wie Ökologie.
Was mir persönlich immer viel Spaß macht, ist Leuten zu helfen. :) Sei es jetzt in der Uni oder sonst wo. Also egal ob durch Erklärungen oder indem man anpackt. Außerdem finde ich es gut, Dinge so zu erklären, dass andere sie verstehen.
Hobbymäßig lese ich gerne, treibe Sport oder sitze am PC. Dazu spiele ich zwei Instrumente. Außerdem bin ich gerne mit Freunden op jück, also mehr oder weniger auf Reisen oder einfach so unterwegs. :P
In der Natur bin ich wirklich auch liebend gerne bei Wind und Wetter. Ich dachte mal daran, deshalb Forstwissenschaften zu studieren, aber damit ist es wohl nicht leicht, einen Job als z.B. Förster zu kriegen. Nicht zuletzt ist die Uni weit weg von Zuhause und damit meiner Freundin -> stressig, Freitags 3-4 Stunden zurück und Sonntagabend wieder hin zu fahren
Wir haben das ganze Studium über eine Fernbeziehung geführt, inclusive. Auslandsjahr. Und das vor Skypeund Handy, dienstags wurde für 5 DM von einer Auslandstelefonzelle angerufen und dafür habe ich oft eine Stunde gewählt. Jetzt sind wir seit 29 Jahren verheiratet,( im März ) und es hat sich gelohnt. Durchhalten ist auch wichtig. Ihr habt die Kraft. Und sonst studiere Holzwirtschaft, das ist echt gut.