Bedeutung des Nachnamens "Mertz"

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi, Mertz, Merz, Mercz: März. Kommt vom Monatsnamen März (Merze) oder von Rufnamen mit Mar-, Mark. Auch: Übername zu Merze: mhd: Kostbarkit, Schatz, Kleinod. Quelle: Naumann, das große Buch der Familiennamen. Gruß osmond

Nachname: Ursprung ermitteln Nun möchten Sie sicher wissen, wo Ihr Nachname seinen Ursprung hat. Ein wenig eigene Recherche wird für die Deutung Ihres Namens notwendig sein (es sei denn, Sie heißen Müller oder Fischer).

Der erste Schritt sollte sein, herauszufinden, wie häufig Ihr Nachname heute auftritt. Die Anzahl ist ein Hinweis darauf, ob der Name evtl. auf einen Ursprung zurückgeht, oder ob er mehrfach unabhängig voneinander entstanden ist. Eine klare Grenze kann man hier zwar nicht ziehen, doch deuten Zahlen jenseits der 1000 klar auf letztere Möglichkeit hin, allgemein ist bis etwa 200 ein Ursprung gut möglich, bei nur wenigen dutzend Namenträgern ist er relativ sicher.

Der zweite und wichtigere Schritt der Deutung ist, herauszufinden, wo der Nachname auftritt. Warum ist das so wichtig? Nicht alle im deutschen Sprachraum beheimateten Nachnamen sind ihrer Herkunft nach wirklich deutsch. Bei der Deutung müssen Sie u.a. mit niederländischen, französischen, tschechischen, polnischen und baltischen Etymologien rechnen. Und auch sonst war Deutsch nicht gleich Deutsch. Um die Zeit, als sich Familiennamen herausbildeten, waren die Unterschiede des nieder-, mittel- und oberdeutschen so eklatant, dass ein bayrischer Bergbauern einen friesischen Fischer nicht verstehen konnte. Zusätzlich wirkten regionale Dialekte in der Sprache. Deshalb ist die Verbreitung ein Hinweis darauf, ob der Name im Norddeutschen entstand, wo man Niederdeutsch sprach, oder eher im Süden, wo Hochdeutsch gesprochen wurde. Die Verbreitung eines Namens weist auch heute Entstehungsgebiete aus. Besonders klare Ergebnisse erhalten Sie, wenn die Anzahl der Namenträger gering ist, oder wenn der Name lokal sehr konzentriert auftritt. So wird der Ursprung aus einer bestimmten Entstehungssprache oder aus einem Dialekt wahrscheinlich. Und andersherum: Mit Hilfe der Verbreitung eines Familiennamens können bestimmte, nicht zutreffende Erklärungsversuche ausgeschlossen werden. Das hilft einer guten Deutung ungemein.

Verbreitungskarten erstellen:

Mit dem kostenlosen Online-Service Geogen können sie in wenigen Sekunden selbst eine Verbreitungskarte erstellen. Achten Sie lediglich darauf, dass Ihr Browser Grafiken im PNG-Format anzeigen kann. Eine Verbreitungskarte wäre ideal, notfalls reicht aber auch jede handelsübliche Telefon-CD für diese beiden Punkte. Mit deren Hilfe können Sie sich "auf Knopfdruck" Telefonteilnehmer des gesuchten Namens angezeigt lassen, was sofort eine Aussage über die Häufigkeit erlaubt. Ein Blick auf die Wohnorte verrät etwas über mögliche Konzentrationen.

Vielleicht haben Sie jetzt bereits eine Idee, wohin Ihr Nachname führt. Schauen Sie Ihn sich jetzt noch einmal an, wichtig ist nun die lautliche Gestalt. Das Deutsche hat seit zweitausend Jahren die Tendenz, alle unbetonten Vokale wegfallen zu lassen oder möglichst bis zum "E" zu reduzieren. Die Betonung eines Wortes bleibt nur auf dem Stammvokal, meist der erste Vokal des Wortstammes. Bei zusammengesetzten Wörtern haben Sie natürlich mehrere (Eisenbahn). Wenn nun Lautung und Verbreitung Ihres Namens auf deutschen Ursprung schließen lassen, wissen Sie, welche Quellen für Ihre Deutung hilfreich sein werden. Vielleicht haben Sie auch schon eine Idee, ob hoch- oder niederdeutsch wahrscheinlich ist.

Nachnamen mit slawischer oder baltischer Herkunft gehören ebenso zum heimischen Familiennamenschatz. Bei ihnen blieb die Vokalreduktion aus. Typisch polnisch weist z.B. "Kowalski" drei wunderschöne volle Vokale auf. Auch die Endung -ski deutet auf Slawisch, Kowal bedeutet Schmied.
Der Nachname "Wowereit" erregt bereits durch seine Endung -eit Verdacht auf baltische Herkunft, auch -eitis wäre typisch. Für die Erklärung baltischer und slavischer Nachnamen wäre die Suche in deutschen Quellen vergeudete Zeit. Wenn namenkundliche Literatur nicht verfügbar ist, kann bereits ein Blick in ein Wörterbuch Anregungen zum Ursprung liefern. Die slawischen und baltischen Sprachen sind weit konservativer als das Deutsche.

Sie haben die Vermutung, Ihr Nachname sein französischer Herkunft? Dann überprüfen Sie dies mit Hilfe der Webseite www.notrefamille.com. Komfortabler als mit einer Telefon-CD können sie hier Anzahl und Streuung von Namen in Frankreich ermitteln (gesuchten Nachname in das Feld "Noms de famille" eintragen). Wenn wirklich französische Herkunft vorliegt, dann sollte die Anzahl der Namenträger in Frankreich weitaus höher sein, als die in Deutschland. Die Streuung in Deutschland sollte sich weitgehend im Westen konzentrieren. Sollten Sie vermuten, Sie tragen einen hugenottischen Namen, dann lesen Sie unbedingt diesen Artikel zu den Namen der Hugenotten.

Bitte behalten Sie bei Ihren Nachforschungen auch im Hinterkopf, dass mit Varianten zu rechnen ist. Verbindliche Rechtschreibnormen gibt es erst seit dem vorigen Jahrhundert. Römhild und Römhildt, Wittich und Wittig usw. gehören natürlich zusammen.

Eine Erklärung für Ihren Familiennamen werden Sie (hoffentlich) mit der passenden Literatur finden. Deswegen ist der letzte Schritt der Weg in die Bibliothek. Mit den angestellten Vorüberlegungen sollte es Ihnen möglich sein, diejenigen Werke zu konsultieren, die wirklich weiterhelfen, Ihren Nachnamen zu entschlüsseln (siehe Literaturliste). Ob die Erklärung zufrieden stellend oder umfassend ist, wird sich zeigen, denn nicht jeder Nachname wird verzeichnet sein.