Baufinanzierung. Zinsfestschreibung 10,15 oder 20 Jahre
Hallo Ihr Lieben, wir wollen ein Häuschen kaufen. 180.000 Euro. 32.000 über Kfw mit 1 %. Über die Bank werden somit 150.000 Euro finanziert. Nun haben wir die unterschiedlichen Finanzierungsangebote vorliegen. Erst war ich für eine 15 jährige Zinsbindung. Für diese wird ein höherere Zinssatz fällig. Demnach würden wir in den ersten 10 Jahre eine sehr hohe Summe mehr Zinsen zahlen, die sich dann erst amortisieren würde, wenn der Zins nach der Zinsbindung auf min. 6 % steigt. Erst dann würde sich die lange Zinsbindung lohnen.
Wir seht Ihr das. Habt Ihr das auch so ausgerechnet.?
Würde mich sehr über Antworten freuen.
Liebe Grüsse
6 Antworten
Hallo Pustekuchen12,
wie immer gilt auch hier: Es kommt darauf an.
Da die Zinsen momentan (sehr) niedrig sind,empfiehlt es sich zwar prinzipiell, eine möglichst lange Zinsbindung zu vereinbaren. Ob sich der entsprechende Zinsaufschlag jedoch lohnt, hängt u.a. davon ab, welche Laufzeit Ihr für die Tilgung angesetzt habt, wie hoch die anfängliche Tilgung ist und welche Restschuld nach 10 bzw. 15 Jahren verbleibt. Das solltet Ihr möglichst exakt bezifern.
Beispiel:
Bei einem Finanzierungsbetrag von 150.000, einem Zinssatz von 2,85% und einer anfänglichen Tilgung von 5,55% (entspricht einer monatlichen Rate von 1.050 EUR) bleiben nach 10 Jahren noch etwa 53.800 EUR Restschulden. Würdet Ihr diesen Betrag nach Ablauf der 10 Jahre erneut finanzieren, wäre die monatliche Belastung - gleiche Tilgungsrate vorausgesetzt - selbst bei einem Zinssatz von 17% noch geringer. In diesem Fall würde sich eine längere Zinsbindung also kaum rechnen.
Würdet Ihr das Darlehen (150.000) jedoch zu einem Zinssatz von z.B. 3% bei einer anfänglichen Tilgung von nur 1% finanzieren, ergäbe dies eine monatliche Belastung von 500 EUR. In diesem Fall verbliebe nach 10 Jahren noch eine Restschuld von ca. 132.500 EUR. Wenn diese dann weiterfinanziert werden soll, müsste der Zinssatz dann noch unter 3,6% liegen, da Ihr sonst schon eine höhere monatliche Belastung hättet. In diesem Fall würde sich eine längere Zinsbindung also sehr wohl rechnen - wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen in 10 Jahren wieder etwas höher liegen als derzeit.
Fazit: Ihr müsst mit 'Euren' ganz konkreten Werten rechnen, erst dann seht Ihr, welche Lösung für Euch vermutlich geeignet ist. Hoffe, ich konnte Euch die mit den Beispielen verdeutlichen, dass es keine Pauschallösung gibt.
Viele Grüße
Von einer langen Zinsbindung halte ich
auch nichts. Also 20 Jahre seind einfach zu lang.
Wir haben eine Zinsbindung von 15 Jahren und ich denke, das war die richtige Entscheidung.
Hallo Pustekuchen12,
welche Sollzinsbindungsdauer für Dich die richtige ist, hängt vor allem von Deiner persönlichen Situation sowie Deinen Vorstellungen und Anforderungen an eine Baufinanzierung ab.
Wie Du ja richtig angemerkt hast, steigt durch die zusätzliche Zinssicherheit, die Du durch eine 15-jährige Sollzinsbindung erhältst der entsprechende effektive Jahreszins etwas an. Dadurch steht dem Vorteil der Zinssicherheit bei einer längeren Sollzinsbindung, der niedrigere Zinssatz bei einer etwas kürzer angelegten Zinsbindung gegenüber. Dieser ermöglicht dir natürlich eine dementsprechend höhere monatliche Tilgungsrate, was zu einer schnelleren Entschuldung führt.
Welche dieser beiden Varianten für Dich die passende ist, solltest Du also genau abwägen. Am besten Du lässt dich hierzu von einem Spezialisten eingehend beraten.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Viele Grüße, Alex, Interhyp AG
Am besten so lange wie möglich - jedenfalls bei den momentanen Bauzinsen. Wir haben auch 15 Jahre genommen, 10 Jahre finde ich persönlich zu gering, wenn die Zinsen exorbitant steigen sollten, ärgert man sich nur.
Im Endeffekt ist es wahrlich ein Rechenexempel, aber da keiner die Zinsen voraussehen kann, würde ich mir so lange Sicherheit verschaffen wie möglich und auch tragbar. 15 Jahre sind dazu gut geeignet, man hat einen überschaubaren Zeitraum und dennoch attraktive Finanzierungsbeispiele.
Richtig, die Sicherheit hat man. Wir haben ausgerechnet bis 7 % Zinssteigerung würden wir immer noch so günstiger fahren , als bei einer 15 jährigen Zinsbindung. Sollte der Zins über 7% steigen , dann lohnt sich die 15 jährige Zinsbindung. Eine Bank meinte sogar, dass sie nicht glaubt das die Zinsen überhaupt wieder auf ein so hohes Niveu gehen, da sie Wirtschaft sich so schnell gar nicht erholen kann.
variabel oder kurz, unbedingt mal österreichische banken anfragen. bei 1,25 aktuellen zinssatz kann der kurzfristige zins sich extrem nach oben entwickeln und ich bin immer noch billiger und schneller (viel schneller) schuldenfrei :) variabel ist immer die beste form der finanzierung gewesen!!!