Bäume ragen über Grundstücksgrenze?
Hallo,
wir haben neben unserem Grundstück einen Park und die Bäume dort sind sehr hoch und wachsen auch auf unser Grundstück, ich war bereits im Rathaus und habe darum gebeten die Bäume zu stutzen. Es wurden auch tatsächlich ein paar Äste gestutzt, aber auch wirklich nur einige wenige. Man weigert sich einfach die Bäume so zu stutzen das sie da enden wo unser Grundstück anfängt. Die Bäume machen endlos viel Dreck in unseren Garten und verstopfen auch immer mal wieder die Regenrinne und sogar im Kamin ist schon mal so ein Stück Baum aufgegangen. Was kann ich tun?
6 Antworten
Es gibt grundsätzlich Vorgaben, da kannst du nicht mehr verlangen - wie es jetzt bei euch aussieht weiß ich natürlich nicht. Allgemein kann man m.W. wohl nicht mehr verlangen, als dass Äste bis 3-4 Meter Höhe entfernt werden. Gleichzeitig gibt es bei uns aber auch eine Baumschutzsatzung, die einen Schnitt von Bäumen ab einer gewissen Größe untersagt, wenn dadurch die natürliche Wuchsform entstellt wird. Auch dürfen Bäume stehen bleiben, die den Grenzmindestabstand unterschreiten, wenn sie mindestens eine bestimmte Zeit stehen (glaube 6 Jahre).
Am besten recherchierst du mal die Vorgaben bei Euch vor Ort, um Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen. Bist du ganz sicher Ansprüche zu haben, kannst du nach angemessener Frist zum Rückschnitt ggf auch selbst einkürzen - da solltest du dir dann aber auch sicher sein, diesen Anspruch zu haben, sonst kann es teuer werden.
Allein bei dem Alter der Bäume wird es vermutlich schon schwer…
Bitte doch mal um einen gemeinsamen Vorort-Termin. Beschreibe explizit die wiederkehrenden entstehenden Schäden. Vielleicht hast du bessere Erfolgschancen, wenn du nicht 100% durchboxen willst, sondern zumindest auf die wichtigsten Ecken abstellst, die dir Schaden zufügen.
Darf ich fragen, um welches Bundesland es geht ?
Bayern. Ich hatte bereits eigentlich am Donnerstag einen Termin mit dem Gemeindemitarbeiter, er kam aber nicht. Er hats vergessen, nun kommt er am Montag. Er ist aber der Schlimmste von allen. Die Frau in der Gemeinde die dafür zuständig ist sagte ich soll ihm sagen das er die Bäume zur Grundstücksgrenze zurückschneiden soll, er hat aber bereits gesagt das er das nicht macht. Ich habe auch bereits gesagt das es nur um die Bäume geht die zu nah am Haus stehen und die Schäden verursachen. Hinten im Garten ist es mir nicht so wichtig, da machen die ja auch nur Dreck (Laub), aber halt keine Schäden die Geld kosten.
Google mal „Nachbarschaftsrecht Bayern“ da steht meist (u.a.) was zu Pflanzabständen, Rückschnitt, was sein kann/darf/muss, wann was verjährt etc drin.
Vielleicht kann ja die dir zugewandte Dame der Gemeinde auch zum Termin kommen - du kannst ja von der ablehnenden Haltung des anderen Mitarbeiters berichten…
Die Dame kommt nicht mit zum Termin, aber ich habe sie bereits gefragt wie es dann weiter geht falls es keine Einigung mit dem Mitarbeiter der kommt gibt. Dann gibts weiter oben noch eine Schlichtstelle und einen höheren Mitarbeiter und falls da auch nichts weiter geht den Bürgermeister.
Ja das hoffe ich auch. Ich habe mal im Nachbarsrecht gegoogelt, da steht schon so einiges. Die Realität sieht halt oft anders aus. Ich verstehe auch nicht warum unsere Gemeinde keine Baumsatzung hat, für jeden Mist haben die eine Satzung, für die Kirmes, für das Straßenfest, für alles, aber für Bäume nicht.
Es gibt einen §910 BGB = https://dejure.org/gesetze/BGB/910.html
ABER das hängt von (objektiv!) Beeinträchtigungen von deiner Nutzung ab!
= Laub auf deinem Grundstück ist KEIN Grund - da von allen Bäumen in der Umgebung Laub kommt...
Auch keimende Samen in der Regenrinne sind kein Argument - hört sich mehr nach zu seltener Reinigung an ;o)
Sei doch froh Schatten und grün gratis zu bekommen...
Vorschlag: besprich mit der Stadt, ob und wieweit ihr die Äste im Rahmen eurer Gartenpflege zurückschneiden dürft, einvernehmliche Lösung ist hier das beste...
Ohne Bild können wir hier nur raten wir es vor Ort ist...
ps habe dich geaddet kann dir das genauer beantworten
ich mache eine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten und wir lernen auch viele rechtliche Sachen. Aber ich bin kein Anwalt !
1. Wäre gut wenn du eine RSV (Rechtsschutzversicherung) hast, um für ein späteres Verfahren die Kosten nicht tragen zu müssen.
2. Mache ein Schreiben an die Stadt und weise klar auf dein Anliegen hin und drohe wenn Sie in einer bestimmten Frist nicht agieren mit einem Anwalt "Beseitigungsklage" einzureichen. Die Stadt ist dir gleichberechtigt, keine Angst wegen große Stadt, kleiner Bürger.
3. Hier liegt folgendes vor meiner Meinung nach. Eine Störung der Ausübung eines Eigentums - dein Grundstück (siehe § 905 (1) BGB). Der Baum ist Eigentum der Stadt, diesen darfst du beschneiden gemäß § 910 BGB. Besser jedoch, dass du es von der Gegenseite anordnen lässt, weil es wie gesagt dein Grundstück stört (siehe § 906 (2) BGB).
Ich hoffe ich konnte helfen, ps eine Beratung kostet beim Anwalt bis zu 190€.
Man kann Bäume nicht beliebig stutzen, da sonst die Statik des Baums nicht mehr passt. Und einfach fällen geht normalerweise auch nicht. Da wirst du wohl mit leben müssen.
Also damit Leben will ich auf keinen Fall, denn ich sehe nicht ein die ganzen Kosten zu tragen für Beschädigungen die Bäume verursachen die mir nicht gehören.
Wenn dir durch die Bäume ein Schaden entsteht der über das Laub kehren hinaus geht wende dich an die Stadt.
Das habe ich bereits, aber die wollen die Bäume einfach nicht weiter zurück schneiden. Es geht hier auch nicht um ein paar Zentimeter sondern um 2 - 3 Meter. Wenn es nur das Laub und der Dreck wäre, der zwar auch viel Zeit beansprucht, aber es geht eher um verstopfte Dachrinnen die man reinigen lassen muss, Zweige wachsen im Schornstein, die müssen auch entfernt werden, kann man ja leider nicht selber machen. Das Vordach ist auf der Seite der Bäume auch voll mit Moos. Eigentlich schädigen die Bäume so ziemlich alles, selbst der Boden bei uns ist total verwurzelt.
Es geht hier auch nicht um ein paar Zentimeter sondern um 2 - 3 Meter.
Da kommt dann warscheinlich die Statikproblematik zum tragen.
Ja aber man kann doch nicht verlangen das wenn die Bäume Schäden an unserem Haus verursachen das wir dafür aufkommen müssen. Die Dachrinne war nur von Laub verstopft und zwar von genau diesen Bäumen, es sind nämlich die einzigen Laubbäume hier in der Gegend. Und im Schornstein das waren auch genau diese Bäume. Da muss man doch irgendwie gegen vorgehen können.
aber man kann doch nicht verlangen das wenn die Bäume Schäden an unserem Haus verursachen das wir dafür aufkommen müssen
Wie gesagt, wende dich wegen der entstandenen Schäden und Schadensersatz an die Stadt.
In eine Betonwüste umziehen.
Die meisten Menschen sehen Kontakt mit der Natur als Lebensqualität an.
Das Laub im Herbst ist ideal für einen Komposthaufen zur Düngung des eigenen Gartens.
Giwalato
Ich habe auf der Seite von unserem Rathaus bereits nachgeschaut, es gibt für so ziemlich alles eine Satzung, aber eine Baumsatzung gibt es nicht. Das Problem ist die Bäume stehen schon lange und die wurden ca. 1 Meter von unserem Zaun weg gepflanzt und jetzt sind die bestimmt über 50 Jahre alt und mindestens so hoch wie unser Haus und wachsen halt auch in die Breite.