Ausgeglichene Außenhandelsbilanz als globale Übereinkunft (WTO)?
Würde es Sinn machen für den Welthandel zur Bedingung zu machen, dass kein Staat einen anderen Staat durch eine positive Außenhandelsbilanz übervorteilen tut?
Und wenn ja, wäre dies praktisch auch zu bewerkstelligen?
1 Antwort
So einfach ist das nicht. Du musst ja auch noch die Leistungsbilanz berücksichtigen (Dienstleistungen!), und was ist mit Investitionen? Wie berechnest du Transitwaren? Nimm zB die Niederlande: Viele Güter landen im Hafen von Rotterdam und werden von dort nach Deutschland oder noch weiter gebracht.
Ein so simples Aufrechnen von Importkosten und Exporterlösen spiegelt die Komplexität der Handelsbeziehungen nicht im geringsten wider.

Spricht etwas dagegen, diese zusätzlichen Sparten auch noch zu berücksichtigen? Das meiste wird doch von den Behörden eh schon registriert. So ließe sich doch mit einer Ausfuhrsteuer der Export soweit runterregeln, dass die Bilanz ausgeglichen wäre. Und die zusätzlichen Steuereinnahmen können anderswo als Steuerentlastung den Bürgern zurückgegeben werden.
Dann musst du das machen, wS die kommunistischen Staaten im Comecon versucht haben - hat aber nicht funktioniert, weil sie Devisen für den Handel mit dem Rest der Welt brauchten.
Du müsstest sämtliche Aspekte des Wirtschaftens - einschließlich privater Investitionen im Ausland, zB in ein Familienunternehmen - kontrollieren. Dann darf es weltweit natürlich nur eine Währung geben, denn floatende Kurse bringen ja schon alles durcheinander. Aktien darf es natürlich auch nicht geben, denn steigende oder fallende Kurse von Großunternehmen verändern das "Staatskonto" ja laufend.
Überhaupt Geldanlagen: die dürfte es gar nicht geben, denn unterschiedlich hohe Soll- und Habenzinsen könnte man nicht dulden. Also keine freien Kredite (so war es übrigens in der DDR), die Sraaten müssten auf reine Tauscheirtschaft zurückgehen.