Ausbildung & Freizeit?
Ich hatte das Privileg keine Ausbildung machen zu müssen. Allerdings sehe ich, wieviele Menschen eine Ausbildung anfangen, jeden Tag 8-10 Stunden arbeiten, dann zur Schule gehen und noch zuhause lernen und Hausaufgaben machen müssen. Sie leben praktisch wie Roboter.
Ist das auf Dauer nicht anstrengend? Aufstehen, zur Arbeit, dann noch parallel die Schule, Nachhause gehen, keine Freizeit, schlafen. Und dann nochmal von vorne. Und dann nochmal. Und nochmal.
Das klingt für mich so trocken und langweilig. Und dann bekommt man sehr oft auch noch einen Hungerlohn.
4 Antworten
Azubis stehen unter einem strengen Schutz. Daher dürfen Azubis meist nur wenige Überstunden machen. Daher sind 10 Stunden am Tag schon eher selten.
Außerdem haben Azubis nach einem 10 Stunden Tag keine Schule mehr. Es gibt verschiedene System. Am häufigsten haben die Azubis 1 bis 2 Tage pro Woche Schule und arbeiten die restlichen Tage. Oder man hat ein paar Wochen pro Jahr am Stück Berufsschule und arbeitet die restliche Zeit.
Also ich hatte als Azubi deutlich weniger Freizeit als ein Schüler. Aber ich hatte deutlich mehr Freizeit als jemals wieder danach.
Wenn man einen guten Beruf erlernt, der einem Spaß macht, dann ist eine Ausbildung nicht trocken und langweilig. Man lernt ja im Gegensatz zur normalen Schule nicht das was man lernen muss, sondern das was man lernen will.
Natürlich verdient man nur wenig in der Ausbildung. Aber dafür wird man ja ausgebildet und lernt was fürs Leben.
Der Mensch hat kein gutes System für Arbeitsteilung.
Theoretisch müsste jeder arbeitsfähige Mensch nur "3 Stunden" pro Tag arbeiten als theoretisches Beispiel und hätte dann "21 Stunden" Freizeit.
Diese "3 Stunden Arbeit" könnte man auch noch auf z.B. 6 Stunden strecken, damit man sich nicht "totarbeitet" oder "krankarbeitet".
Das ganze ist natürlich auch nicht "finanziell" tragbar.
Die Menschen teilen sich Geld in Form von Guthaben und Schulden...als gesellschaftliche Abmachen bzw. als gesellschaftliche Ordnung.
Die meisten Menschen denken Geld = Guthaben.
Das ist falsch.
Die Menge an Geld in Form von Schulden und Vermögen ist etwa gleich hoch im Geldsystem/Geldkreislauf.
Es gibt zudem 2 Arten von Schulden.
Die Schulden, die an der Geldschöpfung beteiligt sind. (Kredite, Zinsen...)
Die Schulden, die nicht an der Geldschöpfung beteiligt sind z.B. der Derivatemarkt oder wenn ich dir jetzt mal 50€ schulde.
Würde man alle existierenden bestehenden "realen" Schulden mit dem gesamten verfügbaren "realen" Vermögen/Guthaben bezahlen, tilgen, ausgleichen...dann wäre die Schuld getilgt, ausgeglichen, bezahlt.
Es gäbe kein praktisch (kaum) Vermögen, kein "Geld", kein Guthaben mehr.
Ohne Schuldenmachen funktioniert unser System nicht.
Wenn wir also alle (realen) Schulden bezahlen, funktioniert unser System nicht mehr.
Dieses System erzeugt künstlich den Druck, dass immer weniger Menschen in Zukunft immer mehr arbeiten müssen.
Da stecken etwas komplexe komplizierte mathematische logische Zusammenhänge dahinter.
Zins und Zinseszins spielen dabei auch eine Rolle.
Es ist halt wie es ist.
Dieses System hat sich unbewusst über viele Generationen hinweg entwickelt und etabliert.
Nicht jeder, der über das System meckert, hat es gut genug verstanden.
Es ist eine Zwickmühle.
Du sitzt Zuhause. Andere gehen arbeiten.
Du könntest ja denen theoretisch die halbe Arbeit abnehmen.
Das geht aber wieder nicht, weil die angestellt sind und entsprechend Geld verdienen und noch versichert sind, gelernt, ausgebildet sind etc...als Beispiel.
Und so bleibt es dir am Ende nur übrig, den anderen hilflos beim Schuften zuzusehen und davon zu halten, was du auch immer davon halten möchtest 😁
Es ist kein Privileg. Ich frage mich, was in eurer Generation schief läuft, dass so viele überhaupt nicht normal belastbar sind.
Formt den Charakter.
Das soll den Charakter formen? Viele Azubis die ich persönlich kenne sind auf Dauer psychisch daran zerbrochen.
Es ist ein Privileg. Ich will lieber deutlich freier sein (und dafür braucht man leider auch viel Geld) anstatt wie ein Roboter vorallem meine jungen Jahre zu verbringen. Wir leben im Schnitt 70-80 Jahre. Da wollen viele einfach ein buntes Leben führen anstatt wie ein Roboter jeden Tag zu arbeiten, keine Freizeit zu haben und dann auch noch finanziell an der absoluten Todesgrenze zu leben.
Nein, Danke. Das kannst du ja gerne machen.