Argumente für die Existenz von Willensfreiheit?
Viele Ethiker bezweifeln ja die Existenz reiner Willensfreiheit. Dennoch gibt es auch gegenteilige Positionen.
Wie begründen diese ihre Meinung?
4 Antworten
Der freie Wille hat nichts mit dem Willen oder wollen zu tun sondern ist eine bewusster Entscheidung aufgrund der Weisheit.
Reine Willensfreiheit bedeutet das ich mich gegen alle natürlichen Triebe und Reflexe entscheiden kann.
Das geht nicht. Also ist reine Willensfreiheit nicht möglich.
Einen freien Willen und damit Entscheidungsfähikeit für oder gegen gesellschaftliche Belange gibt es schon.
Das Gegenteil von freiem Willen wäre der Determinusmuss.
Alles wäre vorausberechenbar, wenn man alle Informationen über den Zustand des Universums hätte.
Wenn alles nur aus Ursache und Wirkung berechnbar wäre dann wäre es schon zum Zeitpunkt des Urknalls berechnbar gewesen das sich heute , JETZT, alle nötigen Atome und Energien zusammen finde, damit diese Antwort hier entsteht und zu Dir gelangt.
Jetzt liegt es an dir die Wahrscheinlichkeit zu ergründen, ob aus dem Chaos des Urknalls , rein aus Ursache und Wirkung diese Text entsanden ist , oder ob es irgendwann zur Existenz von freiem Willen gekommen ist.
Und ich entscheide ob ich die Antwort nun schicke oder nicht.....oder war das auch beim Urknall schon berechenbar.....wer weis ....
Lg
Viele Ethiker bezweifeln ja die Existenz reiner Willensfreiheit
Selbstverständlich gestaltet sich Willenfreiheit nur in den Rahmendedingungen des gegebenen Seins. Aber grundsätzlich ist sie gegeben. Ich kann z.Bsp. Wollen daß ich fliegen kann oder mich in reinen Phantasiewelten bewegen kann welche keine Entsprechungen in unserem Sein haben. Auch kann ich Wollen so zu Sein bzw. mich so zu verhalten was meinen "Neigungen" (im weitestem Sinne) widerspricht oder gegen meine elementaren Interessen gerichtet ist.
Dies beweißt, daß Wollen an sich nicht determiniert ist, der Wille also frei.
Die Gegner der Willenfreiheit machen dies nur an sehr engen "Ereignissen" fest mit konstruierten Rahmenbedingungen aus welchen sie Ergebnisse generieren welche sie entsprechend deuten/interpetieren in ihrem Sinne - und nennen dies noch wissenschaftlich - grausig.
Es fragt sich nur, warum Manche so darauf erpicht sind Willensfreiheit zu leugnen ?
Für die "Theologie" aus der Reformation war dies (zumindest partiell) notwendig. Sie hat eine Vorherbestimmung forciert, das "Heil" durch eigenes zutun (wie es Jesus lehrt) geleugnet und dafür "nur Glaube" und "nur Gnade" gesetzt.
Religionsgegner und Atheisten wollen damit die moralische Verantwortung, wie sie die meisten Relgionen lehren aushebeln, und diese damit als sinnlos darstellen.
wenn eine Entscheidung bedingungslos "aus dem Nichts" getroffen wurde
Es gibt keine Entscheidung im oder aus dem Nichts, eine solche Forderung/Argumentation wäre Blödsinn.
Es geht hier eigentlich noch um eine Stufe davor. Entscheidung bedingt ja , daß eine Möglichkeit zur Handlung gegeben oder zumindest gedacht werden kann. Wollen kann ich auch ohne dies.
So ist die Reihenfolge wohl so - Willensfreiheit, Entscheidungsfreiheit, Handlungsfreiheit. Ich kann nicht erkennen, daß Ersteres nur bedingt (für einen gesunden normalen Menschen) gegeben sei, das Andere sehr wohl.
dass der Wille zwar frei zustande kommt,
Die Leugner der Willeensfreiheit besteiten eben auch dies.
Durch die Existenz der Fernbedienung.
Gäbe es keinen freien Willen, bräuchten wir sie nicht.
Vielen Dank auch für deine Antwort!
Ich finde du hast eigentlich einen ganz interessanten Punkt. Ich weiß aber nicht, ob ich das schon 100%-ig verstanden habe.
Kannst du mir das vielleicht nochmal erklären?
Danke für deine Antwort! Die "Gegner" von Willensfreiheit (ich zähle nicht dazu) argumentieren meist, dass der Wille zwar frei zustande kommt, aber die Entscheidung (welche den Willen ausbildet) IMMER in irgendeiner Weise beeinflusst wurde oder sogar vorherbestimmt ist (Stichwort: Determinismus). Teilweise wird auch ebendiese "Abwägung" als Argument für die Nicht-Existenz von Willenfreiheit genommen. Schließlich sei diese nur gegeben, wenn eine Entscheidung bedingungslos "aus dem Nichts" getroffen wurde.
Dagegen zu argumentieren fällt mir sehr schwer. Deshalb würde ich mich freuen, wenn du vielleicht Rat wüsstest?
Wahrscheinlich hätte ich mich in der Frage präziser ausdrücken müssen. Entschuldige bitte.