Arbeiten in der Schweiz, wohnen in Deutschland. Lohnt sich das?

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Ich habe genau das getan meine letzten Arbeitsjahre.

Es hat sich für mich sehr rentiert als Grenzgänger in der Schweiz zu arbeiten zu arbeiten und in Deutschland zu wohnen.


etrim 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 02:44

Sehr schön das du da bist.

Daher würde ich gerne einige Fragen stellen.

Muss ich in beiden Ländern Steuern zahlen, um in der Schweiz zu arbeiten und in Deutschland zu leben?

Wie hoch ist der Mindestlohn pro Stunde in Euro in der Schweiz?

Ist es schwierig, in einer kleinen Stadt nahe der Schweizer Grenze in Deutschland zu leben und in der Schweiz zu arbeiten, wie z. B. die Anmeldung in Ämtern und die Vereinbarung eines Termins, oder ist es einfacher als ich denke?

Und warum haben Sie nicht weiter in der Schweiz gearbeitet?

Ich freue mich um Ihre Erfahrungen zu nutzen.

SarahSchweiz  16.08.2024, 07:56
@etrim
Muss ich in beiden Ländern Steuern zahlen, um in der Schweiz zu arbeiten und in Deutschland zu leben?

Ja. Du bezahlst in der Schweiz die sogenannte Quellsteuer. Bringst du deinem Arbeitgeber eine Ansässigkeitsbescheinigung deiner Wohngemeinde, liegt dieser Quellsteuersatz bei pauschal 4,5%. Diese Bescheinigung ist ein Kalenderjahr gültig und kostet um den Dreh 5 Euro. Der Rest des Einkommens wird über den deutschen Fiskus abgerechnet. Du wirst also doppelt besteuert, hast aber aufgrund des höheren Lohnniveaus trotzdem locker einen Mehrwert von ca. 30% (aktuell aufgrund hohem Franken vielleicht sogar mehr).

Wie hoch ist der Mindestlohn pro Stunde in Euro in der Schweiz?

Das kommt ganz streng auf die Branche und den Beruf an, den du ausübst. Da bräuchten wir mehr Informationen. Das können 20 Euro netto sein für einfache Hilfsarbeiten, es können aber auch 45 Euro netto sein für höhere, qualifizierte Berufe. Genauso sieht es mit den fixen Monatsgehältern aus: Angefangen von 3'800 netto x 13 für ganz einfache Sachen kann das auch auf 6'500 netto für gualifizierte Berufe bedeuten (ausgenommen Management-Ebene, dort bewegst du dich auch einen Lohnniveau, das weit ab der genannten Summen statt findet).

Ist es schwierig, in einer kleinen Stadt nahe der Schweizer Grenze in Deutschland zu leben und in der Schweiz zu arbeiten, wie z. B. die Anmeldung in Ämtern und die Vereinbarung eines Termins, oder ist es einfacher als ich denke?

Tatsächlich ist es sehr einfach: Du ziehst bestenfalls in die Grenzregion bei Basel, beim Kanton Aargau oder Schaffhausen. Prinzipiell musst du nichts weiter tun, als dich zu bewerben. Der Arbeitgeber erledigt dann den Rest. Eine Grenzgängerbewilligung G wirst du erhalten, wenn der Arbeitgeber dir einen Vertrag aushändigt. Der kümmert sich dann beim Amt für Migration selbst darum. Du musst eigentlich nur die Ansässigkeitsbescheinigung besorgen, das ist alles (müsstest nicht mal das, aber wenn du es nicht tust, dann kann der Quellsteuersatz je nach Einkommen auf bis zu 15% angehoben werden - das ist heftig!).

Beachte aber: Die Grenzregionen sind im Vergleich zum restlichen Deutschland sehr viel teurer geworden. So bezahlt man beispielsweise im Landkreis Lörrach mittlerweile doch einiges mehr für den täglichen Unterhalt. Bei weitem nicht so viel wie in der Schweiz, aber diese Landkreise sind auch nicht doof: Sie passen das Preisniveau halt auch den Löhnen derjenigen an, die dort wohnen. Und das sind heute sehr viele Grenzgänger, die das Geld der Schweiz nach Deutschland tragen.

Und warum haben Sie nicht weiter in der Schweiz gearbeitet?

Das kann ich dir leider nicht beantworten ;-)

etrim 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 03:01
@SarahSchweiz

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, sie kann mir in Zukunft sehr helfen.

Offenbar lohnt sich das. Im Raum Basel arbeiten sehr viele Menschen die in der badischen Nachbarschaft oder im Elsass wohnen und pendeln. Das gleiche gilt für Genf oder das Tessin.

Besser: arbeiten in der Schweiz, wohnen in Frankreich.


etrim 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 02:45

Wieso?

Kommt auf den Wohnort drauf an

Garantiert, da die Verdienste in der Schweiz wesentlich höher sind. LG