Anerkennung Berufsjahre?
Hallo,
es geht um meine Mutter. Sie hat im Osten Kindergartenerzieherin gelernt und ist denn kurz nach der Wände in den Altenpflegebereich gewechselt. Sie hat ca 5-6 Jahre in der Hauskrankenpflege gearbeitet und ist denn ins Altenpflegeheim gewechselt. Dort arbeitet sie noch heute (alles in Vollzeit, ohne einmal Arbeitslos zu sein).
Sie verrichtet dort alle Arbeiten die eine gelernte Pflegekraft auch tut. Ja ich weiß, dass Sie das nicht darf aber Theorie und Praxis sind zweierlei Schuhe! Sie schreibt sogar die Akten weil die gelernten Pflegekräfte absoluten Bammel davor haben. Vor kurzem wurde das Heim geprüft und schloss mit 1,8 ab. Man lobte vorallem die Akten! Offziell darf sie es aber nicht machen, aber sonst kann es keiner!
Meine Frage ist nun: Gibt es denn die Möglichkeit nach fast 20 Jahren Berufserfahrung im Altenpflegebereich, dass die Berufjahre anerkannt werden und sie als Fachkraft eingestuft wird, ich finde sie hätte es verdient. Oder kann man sich die Jahre irgendwo anerkennen lassen (Ministerien oder so).
Danke Gruß Daniel
5 Antworten

Die Möglichkeit besteht nicht, zumindest nicht in Deutschland. Der Beruf der Altenpfleger/innen ist ein staatlich geregelter Ausbildungsberuf mit abschließendem Staatsexamen. Ich rechne deiner Mutter ihre Leistung hoch an, aber das was man in der Praxis lernt, ersetzt nicht die komplette theoretische Ausbildung, welche vom Gesetzgeber für die Tätigkeiten einer Fachkraft vorgeschrieben sind. Dort heißt es, sinngemäß; Die Ausführung bestimmter Tätigkeit darf nur von Pflegekräften durchgeführt werden, welche diese Tätigkeit in Theorie und Praxis nachweislich gelernt haben.
Zudem, sei mir nicht böse, aber es obliegt nicht den Kindern oder Angehörigen, das volle Wissenpotential seiner Eltern zu bewerten und mit der Erfahrung und Ausbildung einer Fachkraft, die vielleicht genauso lange im Berufsleben steht, gleichzusetzen. Das ist nicht abwertend gemeint, aber jemand der jahrelang als Arzthelferin arbeitet, sich um alles kümmert, wird ja auch nicht plötzlich zum Arzt ernannt, ohne Studium.
Die Berufsjahre werden anerkannt, durch Tätigkeitsnachweise vom Arbeitgeber. Zudem gibt es in vielen Städten die Möglichkeit zur Berufsbegleitenden Fortbildung, welche bei einer Reduzierung der Arbeitszeit auf 75% finanziell und zeitlich machbar ist.
Es ist übrigens ein Irrglaube, das nur Fachkräfte die Dokumentation führen dürfen, jeder, der zum therapeutischen Team gehört, darf nicht nur, sondern ist auch verpflichtet, seine Tätigkeiten und Beobachtungen zu dokumentieren.

Nein, das ist leider so nicht möglich. Was evtl. möglich ist, dass sie eine externe Prüfung ablegt, um so eine nachträgliche berufliche Anerkennung zu bekommen. Dafür zuständig sind Behörden entsprechend der Länderbestimmungen (in NRW ist das die Bezirksregierung). Wenn Du ganz sicher gehen will, frage beim Berufsverband an, das ist die ver.di und das unabhängig von dem jeweiligen Bundesland. Die sagen Dir auch, welche zusätzlichen Bescheinigen sie benötigt, von Arbeitgeber, evtl. den das Heim betreuenden Arzt usw.

hallo daniel,leider gibt es sowas meines wissens nicht,aber sie soll mal bei ihrem arbeitgeber nachfragen,vielleicht könnte sie die schule berufsbegleitend machen u.verkürzt u.ohne lohneinbussen

Ihr wurde angeboten, die Ausbildung zu machen (volle 3 Jahre) lernen, was sie 20 Jahre als Beruf ausübt, mal laut lachen!
Vollzeit natürlich, nichts berufbegleitend, nichts mit Lohnausgleich! So kann man die Leute natürlich auch aus dem Betrieb jagen!

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ja was willst du aber mehr? ich glaube kaum das deine Mutter das so "absitzt".

sicher geh mal zu arbeiterkammer und frag da mal

Bist du aus Österreich?
Arbeiterkammer ist was typisch österreichisches, was es in D nur in einem Bundesland gibt (nämlich in Bremen).