Altbau Sicherung von 10a auf 16 erhöhen?
Darf man bzw. kann man in einem Altbau (über 30 - 40 Jahre) die Sicherungen im Verteilkasten von 10a auf 16a erhöhen oder kann da was passieren? Es sind ungefähr jeweils 2-3 Zimmer pro Sicherung dran. Ich habe es satt, dass die Sicherungen manchmal bei Überlastung springen!
7 Antworten

Die Stärke der Sicherung muß zum Leitungsquerschnitt passen. Wenn der nämlich zu niedrig ist und Du setzt eine 16 A statt der 10 A Sicherung ein, dann erwärmt sich die Leitung und im schlimmsten Fall kann ein Brand entstehen. Laß von einem Elektriker den Leitungsquerschnitt prüfen, wenn er ausreicht, kann der Elektriker evtl. die stärkeren Sicherungen einbauen, Du selbst darfst das nicht. Dazu braucht man außerdem ein Spezialwerkzeug und neue Paßschrauben, wenn es noch die alten Schmelzsicherungen aus Porzellan sind.


umsonst sind da keine 10a Sicherungen eingebaut.Da wird wohl die Kabellänge ganz schön lang sein und dann noch der Querschnitt.Um auf 16a zu kommen brauchst du schonmal einen höheren Querschnitt und bei 1,5mm2 darf die Länge des Kabels nicht mehr als 18m sein.Wenns länger ist musst du 2,5mm2 nehmen dann kannst du bis 30m verlegen.Nur nicht erhöhen sonst brennt dir das Kabel durch und die Bude auch.Am besten ist eine Messung des Schleifenwiederstands.Dann siehst was dabei rauskommt.


Wohnst du in Miete? Wenn ja wäre die Elektroinstallation Sache des Vermieters, weil das Gebäude und sein Inventar sein Eigentum.
Somit sollte dein Vermieter aus eigenem Interesse einen Elektriker beauftragen mal eine Auge auf die verlegten Kabelquerschnitte zu werfen und dann fachgerecht die richtigeren Sicherungen einsetzen, verkabeln.
Du hast uns leider nichts konkretes zu den Sicherungen gesagt, bzw auf Bilderlinks vom Internet verwiesen. Wir können somit nicht wissen was da eventuell einfach angepasst werden könnte, oder doch eine Fachkraft nötig machen würde.
Normalerweise sind die Kabeldicken vor 30-40 Jahren schon nach Industriestandart. Nur hatte man vor 40 Jahren solch einen Leistungsbedarf wie heute bzw vor 20 Jahren noch nicht. Da reichten 10 Ampere Sicherungen.
Sind Sicherungsautomaten verbaut, oder Schraubsicherungen dieser Bauform?
Wenn ja, beschreibe bitte mal welche sogenannte Pass-Schraube im Sockel ist, welche Farbe diese hat. Ich verlinkte diese Suchanfrage damit du viele Bilder sehen und fachliche Begriffe entdecken und verstehen kannst.
Wie so oft könnte sich mancher selber helfen, wenn er genau versteht was wie zu tun ist. Ein Elektriker bekam das auch mal gezeigt und erklärt. Wusste vorher einiges auch nicht.
Unternimm aber noch nichts handwerkliches ohne vorher hier abgesprochen zu haben! Lebensgefährlich kann es sein.

aha, also diese Schraubautomaten mit 10 A.
Nun, dann brauchst du wohl keinen Elektriker, müsstest nur nach solchen 16 A Schraubautomaten suchen und messen, ob deren vorderer Kontaktdurchmesser so groß ist wie der deiner 10 A Automaten. Wenn ja, einfach austauschen.
Dreh mal eine Schraubsicherung nach der anderen raus, schau in den Schraubsockel rein, ob da ein Passring drinne ist und wenn ja welcher.
Ein Elektriker wird dir heute übliche Sicherungsautomaten setzen wollen, sprich Geld verdienen wollen. Dir kaum 16 A Schraubautomaten einsetzen.

es wird schon seinen grund haben, warum die sicherungen 10 ampere sind und nicht 16. wenn es keine schraubsicherungen, sondern automaten sind, könnte man ggf. einen 13 ampere automaten einbauen. dies zu entscheiden obliegt aber in der regel der ausführenden elektrofachkraft.
vor einer erhöhung der stromstärke sollte auf jeden fall die gesamte schleifenföänge erfasst werden. ist sie wesentlich größer wie 16 Meter vom verteiler bis zum letzten messpunkt, was bei 3 räumen an einer sicherung schnell gegeben sein kann, wäre eine 16er sicherung bei 1,5 mm² einfach zu viel.
außerdem sollte schon alleine auf grund des alters der installation mal jede klemmstelle geprüft werden. d.h, die schraubkontakte an den steckdosen nachgezogen. ebenso die kontate in der verteilung.
die vorhandenen lüsterklemmen sollten alle samt gegen steckklemmen (wagoklemmen ausgetauscht werden, um schäden in der verteilerdose zu vermeiden.
lg, Anna

Ja, das hat seinen Grund. In einem Fachbuch über Elektrotechnik aus dem Jahre 1981 habe ich gelesen das Leitungsschutzschalter der Charakteristik L und Nennstrom 16A in Wohnungen nicht eingesetzt werden dürften. Hat damals aber manche nicht interessiert, bei meinen Eltern wurden damals L16 installiert. Aber das ist eine andere Sache. Auf jeden Fall blieben dann ja nur 10A übrig denn 13A Leitungsschutzschalter gab es damals noch nicht, die kamen erst in den 1990ern auf. Und 10A wurden als ausreichend erachtet, vor allen Dingen weil die L-Charakteristik eine Stunde lang das bis zu 1,75-fache des Nennstromes durchlässt bevor abgeschaltet wird.
Lag wohl auch daran, das damals das Stromnetz noch eine höhere Impedanz hatte als heute.
Austauschen der Schraubklemmen ist auf jeden Fall ratsam, mindestens jedoch sollten die vorhandenen Schraubklemmen nachgezogen werden. Bei dem Baujahr dürften da aber keine unangenehmen Überraschungen kommen, das ist ja noch recht modern.
Ich habe in einer Elektroinstallation aus den 1950ern mal was gefunden was man im amerikanischen Raum als "T-splice" bezeichnet:
https://en.wikipedia.org/wiki/T-splice
Sah sogar halbwegs brauchbar aus, also kaum Korrosion am Kupfer. War in einem dicken Klumpen Isolierband eingewickelt. War aber kein Isolierband wie wir es heute kennen sondern sah aus wie Leukoplast mit farbigem Harz getränkt (rot oder schwarz). Das hat eindeutig ein Fachmann gemacht damals. So in der Art wird ja in den USA heute noch vedrahtet. Man zwirbelt die Enden mit einer Lineman-Zange (so eine Art Kombizange aber mit langem Griff) zusammen und dann wird eine "Wirenut" oder korrekterweise Twist-on-connector genannter Verbinder auf diese Adern aufgeschraubt. Da ist einfach eine konische Feder drin die den Kram zusammenhalten soll. Wenn man das aber nicht ordentlich macht, kann die Hütte aber auch ganz schnell fackeln. Wie bei allen losen Klemmstellen erhitzt sich das ganze und fängt im schlimmsten Fall Feuer.
http://www.knipex.de/index.php?id=1216&L=0&page=group_detail&parentID=1357&groupID=1362

Eine seriöse Antwort kann Dir nur ein Fachmann geben, der sich die Anlage auch angesehen und einige Dinge geprüft hat.
Was denkbar wäre:
1. Die Sicherungen lösen heute schneller aus, als zu der Zeit als sie neu waren. Neue Sicherungen mit 10 A einbauen.
2. Evtl. sind Sicherungen mehrfach belegt, d.h. wenn man zusätzliche Sicherungen einbaut ( so fern Platz ist ) kann man die Last besser verteilen. Die einzelne Sicherung wird geringer belastet.
3. Die Anlage ist so aufgebaut, dass sie tatsächlich stärker abgesichert werden kann. Es könnten 16 A Sicherungen Verwendung finden.
Was ggf. umgesetzt werden kann, kann nur ein Elektriker nach einer Prüfung/ Besichtigung entscheiden.
Danke für die Antwort! Ich denke ich regle dies mit einem Elektriker. Ich wollte es nur wissen, ob es möglich ist, ohne das die Leitungen überlastet werden. Diese sind bei mir verbaut: https://goo.gl/images/Loqi9e