Abteilungswechsel......Ja - Nein!?

3 Antworten

Wenn es nicht im Arbeitsvertrag verankert ist geht das natürlich nicht so ohne weiteres. Lies dir also zuerst einmal den Arbeitsvertrag durch, damit du weißt, was du unterschrieben hast. Desweiteren solltest du dich mit deinem Chef oder demjenigen, der diese Umsiedlung beschlossen hat unterhalten. Lass dir die Gründe dafür erklären und sag du auch, dass du einen Wechsel in eine andere Abteilung aus den genannten Gründen nicht möchtest. Selbst wenn im Arbeitsvertrag nichts von einem Wechsel steht, du dich also weigerst, kann es trotzdem zu unliebsamen Reaktionen kommen. Wenn sie dich nicht "klein kriegen", dann werden sie es anderweitig an dir auslassen. Leider ist das so. Es wäre die erste Firma, die diesen Weg nicht wählt, um nicht doch noch ihren Willen durchzusetzen.

Nach Verinnerlichung Deiner Frage fiel mir spontan der folgende Spruch ein:

Schon 100 Jahre nach Beginn unserer Zeitrechnung hat der in Colonia stationierte Römer Gaius Peronimus folgenden Ausspruch getan:

„Wir übten mit aller Macht – aber immer wenn wir begannen zusammengeschweißt zu werden, wurden wir umorganisiert.

Dies ist eine phantastische Methode.

Sie erzeugt die Illusion des Fortschritts, wobei sie gleichzeitig Verwirrung schafft, die Effektivität vermindert und demoralisierend wirkt.“

Aber das nur am Rande…

Zu Deiner Frage: Abgesehen von den Vereinbarungen über mögliche Versetzungen in Deinem Arbeitsvertrag, stellt sich der Arbeitgeber natürlich ein Armutszeugnis aus, dass er seine Vorhaben der Umstrukturierung nicht mit den davon betroffenen Mitarbeitern bespricht. Dies widerspricht jeder betrieblichen Notwendigkeit und zeugt von sehr schlechter Führungsqualität. Diese Tatsache allein würde bei mir schon Abwanderungsgedanken auslösen, denn wer sich als Führungskraft so verhält, wird dies auch in Zukunft so tun. Statt die Mitarbeiter als wertvolles Kapital zu sehen, wird hier in Kauf genommen, dass diese unzufrieden werden und ggf. selber kündigen – entgegen einer sinnvollen langfristigen Personalplanung.

Nichts desto trotz solltest Du das Gespräch mit der Produktions- bzw. der Geschäftsleitung suchen, ggf. sogar zusammen mit anderen ebenfalls betroffenen Kollegen.

Dies ist immer der erste Weg, bevor man zum Betriebsrat rennt…!

Das kann man (nachrangig) immer noch tun, sollte man mit dem Vertragspartner nicht zurechtkommen.

Fazit: Sollte es Dir gelingen, den Arbeitgeber davon zu überzeugen, Dich in der Abteilung zu belassen (was ich allerdings nicht glaube), hättest Du Dein Ziel erreicht. Ich prognostiziere, dass Dir der Betriebsrat auf Dauer auch nicht helfen können wird. Ich würde jetzt schon anfangen Bewerbungen zu schreiben.

Sollte es zu einer Versetzung in eine andere Abteilung kommen, vergiss bitte nicht, Dir deswegen ein qualifiziertes Zwischenzeugnis ausstellen zu lassen, das Du hier in diesem Forum überprüfen lassen solltest.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg sowie in Zukunft wieder mehr Arbeitsfreude!

Gruß @Nightstick

Was steht denn zu Deinem Job im Arbeitsvertrag? Ist die andere Stelle gleichwertig und entspricht sie den vertraglichen Vereinbarungen?

Wenn es einen Betriebsrat gibt, solltest Du mit diesem reden. Er hab bei Versetzungen ein Mitspracherecht.

@Hexle2, ich schätze Deine Fachkenntnis sehr, und ich möchte Dich auch nicht belehren, aber immer sofort den Rat zu geben, zum Betriebsrat zu rennen, führt meiner Meinung nach in den wenigsten Fällen zu einer wirklich langfristig für beide Vertragsparteien tragbare Lösung (siehe hierzu auch meine obige Antwort).