A-Niveau Dressur?
Was sollte man können wenn man sich mit A-Niveau (in der Dressur) für eine Reitbeteiligung bewirbt? Ich meine jetzt nicht fürs Tunier oder so sondern für eine Reitbeteiligung.
Ich kann ein Pferd durchs Genick in Anlehnung reiten, natürlich alle Gangarten mit und ohne Steigbügel reiten, Schenkelweichen,, Rückwärtsrichten, Vorhand/Hinterhandwendungen und Galloppwechsel.
Das ist aber eher E-Niveau oder? Oder könnte ich damit für eine Reitbeteiligung schon sagen E-A Niveau?
4 Antworten
Es kommt weniger darauf an, WAS du kannst, als WIE. Man kann ein Pferd voll aus dem Galopp „irgendwie“ zum Stehen bringen, im Aussengalopp um die Bahn heizen, es umspringen lassen, im Trab seitwärts zerren, und schon reiterlich M- Dressur 😉
Nein, so geht das natürlich nicht.
Bei A - Niveau geht man vor allem von einem fühlenden Sitz und unabhängiger Hand aus - und dass man schon verstanden hat, dass letzteres mehr bedeutet, als dass man sich nicht am Zügel festhält, sondern gewisse kooperative Fähigkeiten besitzt.
“Ohne Bügel reiten“ wird schon in den Motivationsabzeichen abgefragt, und wie dein Schenkelweichen und Rückwärtsrichten aussieht, weiß hier keiner.
Wohl aber laufen da draußen garnicht mal so viele „Konkurrierende“ rum, die A - Niveau tatsächlich erreichen, so dass du auch bei grenzwertiger Vorbildung Chancen haben könntest. Deswegen: nur Mut: melde dich einfach, sag offen, dass du nicht sicher bist, ob auf A - Niveau reitest, weil das ja nie überprüft wurde, und gerne weiterhin Unterricht in Anspruch nehmen würdest.
Oft ist dann schlußendlich nämlich nicht das tatsächliche Können, sondern die Sympathie entscheidend.
wie sagte Rainer Klimke: es kommt nicht darauf an, was man tut, sondern wie man es tut. Es kommt nicht darauf an, dass ein Pferd eine Lektion geht, sondern wie es sie geht.
Wenn du das, was du beschrieben hast, völlig korrekt ausführen kannst, bist du eher bei L als bei A.
Ich z.B. wäre nicht arm geworden. wenn ich für jede korrekte Ganze Parade eine Stallrunde Champagner ausgegeben hätte. Etwas stimmte fast nie. Entweder mein Pferd führte die Ganze Parade punktgenau aus, guckte dann aber ganz interessiertin der Gegend herum. Oder aber es führte die Parade punktgenau z.B. bei X aus, aber ein HInterbein stand unordentlich in der Gegend herum.
Ich glaub dreimal im Leben ist mir das gelungen. Und meine RL jodelte dann immer vor Begeisterung. "Guuuut, guuut. Hast du dir gemerkt, was du gemachst hast?"
Ich: "äh, nö!"
Hi zoewsk,
abgesehen von den Dressurlektionen, die zu einer A-Dressur gehören, sollte ein A-Reiter ein Reiter mit guter Grundausbildung sein:
- Zu einer Grundausbildung zählt zum Beispiel die richtige Einwirkung mit deinen Hilfen. (sehr präzise und harmonisch sein)
- sicherer Sitz
- kann ein Pferd von hinten nach vorne an den Zügel reiten
- kann Probleme in einem gewissen Rahmen selbst lösen
- kommt in Gelände und Verkehr mit dem Pferd klar, kennt Regeln
- -erkennt akute Krankheiten
- kann richtig (!) Longieren
Das zumindest würde ich erwarten, wenn ich A-Niveau schreibe!
Die Ansprüche „drumherum“ sind ohnehin sehr unterschiedlich. Was „richtig“ longieren bedeutet, darüber gibt e Soja auch hier auf GF hitzige Diskussionen. Fur die einen zählt nur FN, fur die andern unbedingt „Wege zum Pferd“- Methode.
Und ob sich jemand auch im Gelände zu bewegen weiß, kann einem ziemlich egal sein, wenn ohnehin ausschließlich im Viereck geritten werden soll. Je nach Verhältnissen im Stall kann es auch sein, dass das Personal stets ein Auge auf den Gesundheitszustand der Pferde hat, wobei man ja trotzdem davon ausgehen können sollte, dass jemand, der ein paar Jahre Erfahrung hat, Auffälligkeiten bemerkt.
Das ist leider die Realität, und ich gehe hier von richtigem Longieren aus. Außerdem habe ich versucht zu erklären, was ich als RB Besitzer erwarte wenn ich einen A-Niveau Reiter suche. Ein A-Reiter sollte eine Grundausbildung im Umgang mit Pferden haben. Und pferdefaires und sinnvolles Longieren gehört für mich zu dieser dazu. Und leider hast du recht, inzwischen wird korrektes Longieren selten gelernt, sodass ich als Besitzerin zweier Pferde meinen RBs das Longieren auch erstmal lernen musste. LG
In etwa:
Gangarten A-Dressur:
Schritt - Mittelschritt,Trab - Arbeitstrab, Mitteltrab,Galopp - Arbeitsgalopp, Mittelgalopp
Lektionen A-Dressur:
Halten aus dem Schritt und aus dem Trab, Leichttraben, Übergänge Schritt-Trab, Trab-Galopp, Schritt-Galopp, Zügel aus der Hand kauen lassen im Schritt und im Trab, Rückwärtsrichten, Viereck verkleinern und vergrößern, Überstreichen im Galopp, Kehrtwendung auf der Vorhand
Bahnfiguren A-Dressur:
Zirkel, ,Mittelzirkel, Volte 10m im Trab, aus dem Zirkel wechseln ganze Bahn, durch die halbe / ganze Bahn wechseln, durch die Länge der Bahn wechseln, Schlangenlinien durch die Bahn 3 Bögen, Schlangenlinien durch die Bahn 4 Bögen, einfache Schlangenlinie
In mindestens befriedigender Ausführung.
Der letzte Satz ist der wichtigste - und genau das ist für die meisten Reiter am schwersten selbst zu beurteilen. Aus diesem Grunde sind Reitabzeichen sehr hilfreich; nur leider auch kostspielig.
Tja, ein aussagekräftiges Reitabzeichen (Ab RA 5 aufwärts) kostet einschließlich der meist notwendigen Kost und Logie samt Schulpferd für Lehrgang mit Prüfung ja immerhin ca 600 -1000 €., wenn man nicht grade da sGlück hat, es im heimischen Verein ablegen zu können. Das ist ja nun wirklich keine Kleinigkeit. Besonders dann nicht, wenn man vorher unsicher ist, ob man sie überhaupt bestehen kann. Man h einer hat ja im Alltag nicht mal einen entsprechenden Reitlehrer, der darüber Auskunft geben könnte. Warum sonst würden die Leute hier solche Fragen stellen…
Ich für meinen Teil hatte auch nicht wissen können, ob ich mein Abzeichen bekommen würde. In einem Springstall wußte keiner so genau, wie gut der Sitz bei die Dressurreiterprüfung der Klasse L für die geforderte Wertnote auszusehen hat.
Na ja, ich habe mein bronz, Abzeichen - anno dunnemals - in der Landesreitschule gemacht und man hat mir einen "Selbstläufer" unter den Poppes geschoben.Das Pferd sagte: lass mich nur machen, stör ich mich nicht, dann klappt das schon,"
„stör mich nicht,“….daran hapert es ja schon bei sehr vielen!
Wie hat es mal ein alter Meister formuliert: „Ich wünschte, die Reiter säßen nur so gut wie ein Reisekoffer. Ich habe noch nie ein Packpferd untaktmässig laufen gesehen!“ 😜
Wer das Pferd stört, bekommt die geforderte Note beim großen Reitabzeichen eher nicht. Solchen Leuten wird schon beim Lehrgang nahegelegt, auf die Prüfung zu verzichten.
Longieren nicht. Ich selbst war einigermaßen auf L Niveau - wenn wir unsere Sternstunden hatten und nur auf meinem Pferd!, aber ich habe das korrekte Longieren nie gelernt. Und tat es darum auch nie. "Longieren", meist ist es ja ein Schleudern, stände daher bei mir als Besitzerin ganz weit ob auf der Verbotsliste.