1900 war das Paradies?

8 Antworten

Ist nicht richtig aber auch nicht falsch. Die Arbeit war härter aber dafür war die Familienkultur und die Naturverbundenheit besser.

Die Grundfehler des Kapitalismus quälten die Menschen schon vor 100 Jahren. Daher gab es auch schon die Weltwirtschaftskrise 1929 und sonstige Menetekel.

Allerdings stand die Menschheit 1929 einen Kilometer vor dem Abgrund - grundsätzliche Lösbarkeit war noch vorhanden.

Und jetzt sind es bloß noch ein paar Meter. Wobei die politischen Führungen weder lösungsfähig noch lösungswillig sind.

Um 1900 war das Leben für die meisten Menschen sehr hart, besonders für die arbeitende Bevölkerung. In der Industrie, auf dem Bau oder in Bergwerken arbeiteten Männer, Frauen und oft auch Kinder unter extrem anstrengenden und gefährlichen Bedingungen. Arbeitsschutz war kaum vorhanden, und die tägliche Arbeitszeit betrug oft 10 bis 14 Stunden – sechs Tage die Woche waren die Regel. Der Lohn reichte meist gerade so zum Überleben, und wer krank wurde oder seine Arbeit verlor, hatte kaum soziale Absicherung.

Auch die gesundheitliche Lage war schwierig: Die medizinische Versorgung war noch nicht sehr weit entwickelt, viele heute heilbare Krankheiten wie Tuberkulose oder Lungenentzündung führten häufig zum Tod. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag in Europa bei unter 50 Jahren. In den Städten herrschten oft schlechte hygienische Bedingungen – es gab kaum Kanalisation, und sauberes Trinkwasser war nicht selbstverständlich, was Infektionskrankheiten begünstigte.

Die Wohnverhältnisse waren vor allem in den schnell wachsenden Städten katastrophal: Viele Arbeiterfamilien lebten beengt in kleinen Mietwohnungen ohne eigenes Bad oder Toilette. Auf dem Land war es zwar oft etwas ruhiger, aber auch dort lebten viele Menschen in einfachen, schlecht isolierten Häusern ohne Strom oder fließendes Wasser. Insgesamt war das Leben um 1900 für den Großteil der Bevölkerung sehr anstrengend, entbehrungsreich und weit entfernt von dem Lebensstandard, den wir heute kennen.

Und Frauenrechte waren auch noch nicht so richtig im Trend. ^^

Romantisierung der Vergangenheit, reinster bewusster oder unterbewusster Geschichtsrevisionismus.

Woher ich das weiß:Hobby – Historischer Materialist, der sich mit Geschichte befasst

Der Bildungsmangel schreitet immer weiter fort und dann neigt man dazu, die Vergangenheit zu verherrlichen.