Würdet ihr die Legalisierung sowie Liberalisierung des Mitnehmens von guten Lebensmitteln aus Supermarkt-Mülltonnen befürworten?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Ja, auf jeden Fall 56%
Nein 24%
Nein, natürlich nicht 12%
Ja 8%
Ja, klar 0%
Ist mir scheißegal, ich bin Egoist & stolz drauf! 0%
Nein, auf gar keinen totalitären Fall nicht! 0%

14 Antworten

Nein, natürlich nicht
Der Grund ist simpel: Um die himmelschreiende Verschwendung von Lebensmitteln zu beenden

Und genau das ist das Problem, dass der Laie denkt, dass das meiste im noch verwertbar ist und deshalb solche absurden und nicht realisierbaren Forderungen stellt.

Sicherlich kommt es auch vor, dass nahezu einwandfreie Lebensmittel im Müll landen, doch das ist die Ausnahme. Der überwiegende Teil, der in Tonne landet, landet vollkommen zurecht darin. Selbst wenn es für den Außenstehenden oftmals augenscheinlich nach "noch guten" Lebensmitteln aussieht, heißt das nicht, dass sie es auch sind. Denn ganz besonders dann, wenn es diesen Anschein hat, sollte sich jeder, der einen Funken Verstand besitzt, fragen warum es denn trotzdem entsorgt wurde. Oftmals sind es dann Produkte aus Verkaufssperren/Rückrufen, wenn beispielweise eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann, weil sie mit Keimen/Bakterien oder Fremdkörpern konterminiert sein können.

Und da sind wir dann auch schon bei einem der entscheidenden Probleme bei der Umsetzung: Wer haftet in diesem Fall, wenn sich jemand dadurch einen Gesundheitsschaden zuzieht??? Schlaumeier würden jetzt vielleicht sagen, dass man das dann extra entsorgen könnte. Die Realität ist jedoch, dass genau das derzeit passiert.

Das nächste Problem: Wer entschädigt die Entsorgungsunternehmen, Biogas- und Düngerproduzenten denen dadruch die Existenzgrundlage genommen wird?

Was ich auch nicht verstehe, warum stets und ständig auf den Supermärkten etc. rumgeritten wird. Abgesehen davon, dass, wie gesagt, das meiste dort begründet und somit zurecht in der Tonne landet und somit keinesfalls von Lebensmittelverschwendung die Rede sein kann, findet die größte Lebensmittelverschwendung nach wie vor in privaten Haushalten statt. Hier wird nahezu das Dreifache weggeworfen als im Lebensmitteleinzelhandel und im Unterschied dazu sind in Privathaushalten die meisten weggeworfenen Lebensmittel tatsächlich noch in Ordnung.

Doch komischerweise fordert hier niemand, dass jedem Mitbürger ausnahmslos verboten wird Lebensmittel wegzuwerfen. Niemand fordert, dass jeder Bürger gezwungen wird seine nicht mehr benötigten Lebensmittel zu spenden. Niemand fordert, dass jedermann den Abfall des anderen durchwühlen darf.

Viel sinnvoller als der Unsinn mit der Freigabe des Abfalls sind Maßnahmen, die dazu führen, dass die Lebenmittel gar nicht erst in der Tonne landen. Doch dazu müssten beispielsweise erst einmal der Verbraucherschutz und das Lebensmittelrecht erheblich gelockert werden, damit Lebensmittel und bestimmten Bedingungen weiter verkauft werden dürfen, auch wenn sie nach heutigem Standard nicht mehr verkehrsfähig sind. Aber halt Moment - Einschränkungen beim Verbraucherschutz? Irgendwie will das am Ende sicherlich auch niemand so wirklich.

Außerdem muss auch ein generelles Umdenken bei Verbrauchern und Händlern stattfinden. Beispielweise, dass beide Seiten akzeptieren, dass man eben nicht mehr alle Artikel bis Ladenschluss bekommt. Doch aufgrund des enormen Konkurrenzdrucks, dem der deutsche Einzelhandel ausgesetzt ist, kämpfen sie halt jeden einzelnen Kunden und Euro und kriechen dafür auch jedem Kunden in den Arxxx.

PS: In den meisten Lebensmittelmärkten werden Produkte preisreduziert angeboten, bevor sie entgültig entsorgt werden (müssen). Wenn bei jedem Einzelnen wirklich der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung im Vordergrund steht und nicht einfach nur Geiz (den ich den meisten Mülldieben unterstelle), dann steht es jedem frei diese Lebensmittel VORHER zu kaufen anstatt sie hinterher aus dem Müll zu sammeln.

Das ist doch nur Kosmetik. Wirklich konsequent wäre es, Händler zur Verwertung aller Lebensmittel zu verpflichten. Was langsam "alt" wird, sollte erst reduziert und dann verschenkt werden müssen - ohne Umweg über die Mülltonne.

Natürlich ändert sich die Kalkulation, wenn man größere Mengen günstiger abgeben muss, aber findige Kaufleute werden sich auch dafür Lösungen ausdenken.

Noch sinnvoller wäre es übrigens, einfach das lächerliche MHD abzuschaffen, nachdem gefühlt 75% der Konsumenten mit dem Konzept überfordert sind.

Was das MHD betrifft: Hab' selbst mal mitbekommen, wie unser Nachbar (betrifft meine Mädels-WG) Salz, Zucker & Honig wegwerfen wollte, weil das MHD meinte, jetzt ist's hinüber!

Bitte: Seit wann soll Salz, Zucker & Honig verderben?

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Nein, natürlich nicht

Prinzipiell ist es eine gute Idee, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwefen.

Aber: Möchtest du, dass Fremde deine Mülltonne durchsuchen? Sehen, was du wegwirfst? Ich möchte das definitiv nicht.

Solange die Mülltonne auf Privatgelände steht, gehört der Inhalt mir und niemand sollte meinen Müll durchsuchen.

Außerdem sehe ich durchaus große Gesundheitsgefahren durch alte Lebensmittel. Die werden ja weit überwiegend nicht ohne Grund weggeworfen, sondern z.B. weil die Kühlkette unterbrochen wurde, die Haltbarkeitsdaten abgelaufen sind oder zum Beispiel Warnungen des Herstellers ausgegeben wurden. Ein Supermarkt, der etwas wegwirft, sollte nicht auch noch in der Verantwortung sein, eventuell gefährliche Lebensmittel speziell zu entsorgen. Genau dazu ist die Mülltonne doch gedacht.

Immer mehr Supermärkte gegen dazu über, noch verwendbare Teile zum Beispiel der Tafel zu spenden. Das ist ein sinnvoller Weg.

Aber Müll durchsuchen? Mal wieder ein total absurder Vorschlag der Grünen.

Grundsätzlich finde ich's besser, dass die Supermärkte usw. verpflichtet werden, die überschüssigen Lebensmittel entweder an Tafeln oder in der Filiale zur freien Entnahme anzubieten.

Wobei: "Zur freien Entnahme" ist dann auch wieder an den Hausverstand gekoppelt und das seh ich schwärzer als die Einwohner des Kongo sind.

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Aber: Möchtest du, dass Fremde deine Mülltonne durchsuchen? Sehen, was du wegwirfst? Ich möchte das definitiv nicht.

Ein Argument, welches ich in diesem Zusammenhang oft lese und nicht nachvoziehen kann. Warum gibt es Menschen, die sich für den Inhalt ihres Müllkontainers schämen? Ob diesen nun der Müllmann, der Nachbar beim entsorgen seines Mülls oder eben ein fremder auf der Suche nach Nahrung sieht, ist doch eigentlich egal.

Ein Supermarkt, der etwas wegwirft, sollte nicht auch noch in der Verantwortung sein, eventuell gefährliche Lebensmittel speziell zu entsorgen.

Selbstverständlich sollte der Supermarkt für den Müll nicht haften müssen.

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Es gibt auch andere Gründe warum etwas weggeworfen wird.

Zum Beispiel wird massenweise Schokolade, nach Ostern und Weihnachten weggeworfen, weil dafür kein Platz mehr ist.

Verschenken können die sie auch nicht, da sonst keiner mehr was neues kauft.

Da landet schnell mal Ware für einige Tausend Euro bei den Tafeln, nach den Feiertagen.

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@Grautvornix

Dass man die Entsorgung schon beim Einkauf mit einkalkuliert, ist einfach nur krank.

Man könnte sicher auch Wohlstandsverwöhnte so weit umerziehen, dass sie akzeptieren, dass es nicht endlos Schoko-Weihnachtsmänner gibt und man auf Tafelschokolade ausweichen kann, wenn sie alle sind...

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@DODOsBACK

Wenn du wüsstest was alles trotz Tafeln immer noch im Müll landet, würdest wahrscheinlich durchdrehen. Wir haben die Tafeln und immer mehr Kooperationen wie Foodsharing, die ihre Sachen an jedermann abgeben. Nicht zwischen den Tafeln und Foodsharing, aber mit anderen Organisationen herrscht schon teilweise ein Konkurrenzkampf.

Das alles so zu ändern, das wenig bis fast nichts im Müll landet ist nicht so einfach und es erfordert von allen auch mal Verzicht.

Bei den Konsumenten Verzicht, weil nicht immer alles da ist und bei den Händlern Verzicht auf Einnahmen.

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@Grautvornix

Ich habe lange genug im Supermarkt gearbeitet und sehe auch, was im normalen Hausmüll landet. Und ja, mir wird schlecht davon.

Ich verstehe nur nicht, warum dieses "Da werden aber nicht alle Hurra schreien" immer als ausreichender Grund herhalten muss, einfach so weiterzumachen.

Dann müssen Händler eben anders kalkulieren und Kunden damit leben, dass es mal keine Hörnchenmakkaroni gibt. So what?

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Nein

Der Supermarkt muss für die Lebensmittel die er in Umlauf bringt, auch gerade stehen.

Wäre der Markt in diesem Fall von jeder Haftung befreit und jeder macht es auf eigene Gefahr, hätte ich kein Problem damit.

Nein, natürlich nicht

Das ist der falsche Weg. Wenn ich einen Supermarkt hätte, würde ich auch nicht wollen, dass jeder Depp in meinen Mülltonnen rumwühlt und den Müll davor verteilt und sonst was und ich hab die Sauerei, nur weil irgendwer glaubt, ich könnte irgendwas brauchbares weggeschmissen haben.
Abgesehen davon muss man auch mal an den hygienischen Aspekt denken. Die wenigsten Lebensmittel sind tatsächlich so verpackt, dass man sie sicher unkontaminierte den Mülltonnen entnehmen könnte und selbst wenn sie verpackt sind, ist die Verpackung versaut und beim entnehmen des Nahrungsmittels kann es leicht zu Kontaminationen kommen.
Diese Erlaubnis würde doch viel zu spät ansetzen. Da müsste man noch viel eher viel früher ansetzen und es verbieten in irgendeiner Weise brauchbare Lebensmittel zu entsorgen. Dann muss und auch keiner in meinen Mülltonnen wühlen können dürfen.

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