Kennt jemand den wahren Grund für die explodierenden Lebensmittelpreise?

6 Antworten

Dieser Teilaspekt der Zockerei ist seit Jahrzehnten normal. Es ist verwerflich und gehört gesetzlich geregelt, die Zocker sollte alle der sprichwörtliche Blitz beim Scheissen treffen.

Der westliche Verbraucher zahlt das problemlos mit, doch finanzschwache Märkte wie Afrika können sich das nicht leisten. Und jede Knappheit auf dem Weltmarkt schlägt sich nun mal dort nieder, wo am wenigsten gezahlt wird.

Foodwatch in allen Ehren, aber ich kann nicht nachvollziehen welche Zahlen die da bemüht haben. Erst letztes Jahr hat uns die halbe kanadische Hartweizenernte gefehlt, daher ging es auch für unser Wohstandsland bei den Nudeln preislich steil nach oben.

Dein empfundener Nicht-Mangel an Weizen könnte der Tatsache geschuldet sein, dass Deutschland einen Selbstversorgungsgrad über 100% an. Hier in Europa gibt es keinen Mangel an Lebensmitteln. Auf der Welt schon. Würden wir die Lebensmittel gerechter verteilen, wäre es aber für uns beide vorbei mit prall gefüllten Supermarktregalen.

Wahre Gründe für gestiegene Preise gibt es so viele wie Lebensmittel selbst. Und die sind aktuell - bei allem Respekt vor klammen Geldbeuteln - momentan erst die Spitze des Eisbergs. Medien und Politik täten gut daran hier aufzuklären, wie sie es auch in der Coronazeit getan haben.

Woher ich das weiß:Beruf – Seit 30 Jahren in der Lebensmittelbranche unterwegs ...

Nunja, vielleicht hätte ich "den Grund" mit der "Hauptursache" abschwächen sollen, so wie das ja auch in dem Video formuliert wird.

"Würden wir die Lebensmittel gerechter verteilen, wäre es aber für uns beide vorbei mit prall gefüllten Supermarktregalen."

Das liegt aber auch daran, dass viele andere fruchtbare Länder haupsächlich Futtermittel anbauen und Viehzucht betreiben, um das Fleisch teurer als Pflanzen an die Industrieländer verkaufen zu können.

0

Auch las ich mal, das wenn alle Menschen Vegetarier wären, die gegenwärtigen Agrarflächen 12 Milliarden Menschen ernähren könnten. Also müssen auch deshalb derzeit 811 Millionen Menschen weltweit Hunger leiden, weil wir auf Delikatessen nicht verzichten wollen.

0
@GrandVoyager

Das wäre sicher möglich. Aber die Lebensmittel müssten trotzdem importiert werden, da Teile Afrikas sich nie selbst versorgen werden können. Dann wären wir wieder bei der Zockerei und - was noch schlimmer ist - der Kleptokratie der Regierenden.

Habe erst vor kurzem mit einer Hilfsorganisation gesprochen die eine bitterarme Insel unterstützt. Die sind alles andere als willkommen, weil sie das Geld direkt auf der Insel investieren. Die Folge: deren Projekte ( Ernährung und Bau ) werden fertig, während Gelder aus anderen Ländern im Regierungsapparat regelmässig versickern. Dann stehen die Kleptokraten auch noch dämlich vor dem Wahlvolk da. Es macht einen so traurig, so etwas aus erster Hand erfahren zu müssen.

0

Das hat im Moment viele Gründe in der Lieferkette.

  • Man hat Angst vor Missernten, also versuchen die Bauern die Preise zu erhöhen
  • Es gibt tatsächlich Missernten von gewissen Produkten
  • Die Zwischenhändler sehen die Chance die Preise zu erhöhen mit solchen Begründungen
  • Die Transportkosten sind explodiert und LKW-Fahrer sind in manchen Ländern kaum noch zu bekommen (Italien und Spanien zumindest).
  • Die Retailer sehen diese Preiserhöhungen ebenfalls, haben auch mit Transportkosten zu kämpfen (mindestens den Weg vom Lager in die Filialen, wenn sie nicht noch weitere Transporte selbst zahlen wie Verschiffung etc.)

Somit haben wir jede Menge künstliche und reale Mehrkosten die zu Preiserhöhungen führen

Es ist im Grunde nicht nach zu vollziehen, aber wenn wir den Benzipreis betrachten, der sich immer wenn in Arabien der Wind weht sich verändert und die Mineralölgesellschaft en immer eine plausible Erklärung dafür haben, dann kann man erahnen, was jetzt mit den Lebensmittel Preisen passiert. Auch andere Konzerne wissen wie man Geld macht.

Lebensmittel werden bekanntlich vom Feld in die Supermärkte gebeamt und der Transport kostet nichts. Auch die Industrie in der lebensmittelproduzierenden bzw. -verarbeitenden Branche muss überhaupt keine Energie verbrauchen.

Echt komisch.

Tja, wenn du das Video gesehen hättest wüsstest du das dein Argument nur wenig mit dem knapp doppelt so teuerem Weizenpreis im Vergleich zum Februar 2022 zu tun hat.

0
@GrandVoyager

Ich hab mich mit meiner Antwort auch in keinster Weise auf Weizen bezogen. Das wüsstes Du, wenn Du sie gelesen hättest.

0
@Stellwerk

Ein Blick in die Rohstoff Märkte zeigt mir das nicht nur mit Weizen spekuliert wird. 2021 lag das Spekulationsvolumen sieben mal höher als die auf dem globalen Markt verfügbare real exsitierende Weizenmenge - was bring dich dazu anzunehmen bei anderen Grunnahrungsmitteln wäre das anders?

0

Weil eine auch erst drohende eventuelle Verknappung bereits zu Teuerungen führt, lange bevor die Verknappung da ist.

Alle wollen ihre Speicher füllen, das will ausgenutzt werden...

Was möchtest Du wissen?