Wird unsere offizielle Sprache militaristischer und kriegsverherrlichend?
Bei der FDP rief man noch den Skandal aus, wegen Beleidigung des D-Days. Weiter unten, die "offene Feldschlacht" war schon kein großes Drama mehr.
Und wenn Gewerkschafter bei VW rufen: "Kommt aus den Schützengräben ...", gibt es keinen Aufschrei mehr. Dabei liegt eine Banalisierung vor, wenn man Krieg und Lebensgefahr mit dem Tragen von Transparenten gleichsetzt.
Das Wort "Battle" (Schlacht, Kampf) hat inzwischen allen blutigen Schrecken verloren und wird als Wettbewerb gesehen. - Die Umkehrung eines Euphemismus. Vermischung von Realität und Spielewelt.
Liegt hier eine bedenkliche Tendenz vor oder bin ich nur sensibilisiert?
War es schon immer so oder haben die Kriegsnachrichten in den Medien unbewusst Einfluss auf unseren Sprachgebrauch? Haben Ideologen in Chefpositionen keine Selbstkontrolle? Dann sollten wir diesem Menschenschlag auf keinen Fall folgen.
2 Antworten
Das Wort Schlacht an sich hatte noch niemals irgendeinen Schrecken, jedenfalls nicht soweit ich mich zurück erinnern kann.
Wir sprechen von der Küchenschlacht, von der Schlacht am kalten Buffet, von der Schlacht Platte, von der Schlachterei usw.
Eine offene Feldschlacht dagegen ist etwas völlig anderes. Wir sind uns sicher darüber einig, dass dieses D-Day Dokument eine völlig verfehlte Aktion war. Das beweist aber nur, dass die Autoren der FDP genauso dumm sind wie ihr Chef.
Je mehr Kriegsereignisse es in unserer Umgebung gibt, desto mehr wird in den Medien darüber berichtet, desto mehr wird darüber gesprochen und desto mehr finden entsprechende Worte den Eingang in den Sprachgebrauch. Ich finde daran nichts ungewöhnliches. Das ist ganz einfach der Realität geschuldet.
Es kann durchaus sein, dass du stärker sensibilisiert bist als andere Leute. Wenn man schon in den Kalten Krieg hineingeboren wurde, dann sieht man das möglicherweise etwas anders.
Niemand den ich kenne oder gekannt habe betrachtet das als Satire. Das ist irgendwann einfach in den ganz normalen Sprachgebrauch übergegangen.
Ihr seht das Beladen von Tellern also als normale Schlacht an?
Ich persönlich vermeide solche Massenansammlungen bei kostenlosen Fressorgien. Aber ja, das kann man durchaus als Schlacht bezeichnen, ohne dass man irgendwie ein schlechtes Gewissen haben muss.
Und bei der "offenen Feldschlacht" geht es dann vermutlich nur um die Getreideernte mit Traktoren ohne Verdeck.
PS: Die abwertenden Minuspunkte in einer Diskussion, insbesondere bei gewöhnlichen Rückfragen, sind unbegreiflich.
Die Wikipedia abzuwerten zeigt nur Ignoranz und Nixverstehen.
Menschen lassen sich bis zu einem gewissen Punkt einschränken und dann ist es nur noch eine Zeitfrage, bis sie ausbrechen. Der selbe Effekt tritt auch bei Einschränkung des Sprachgebrauchs auf. Man muss ausdrücken können, was man sagen will.
Der Sprachgebrauch in den Medien, ist gezielt ausgewählt, um Menschen zu lenkenl. Die Wahrheit sagen sie schon lange nicht mehr.
Eigentlich brauchen wir einen Krieg gegen die Medien, dann wäre der Ukraine-Konflikt und viele andere Probleme längst gelöst.
Quelle: Wikipedia
Die "Schlacht am Kalten Buffett" ist ein satirischer Begriff, der gerade deshalb lustig ist, weil er das Blutbad auf den Schlachtfeldern auf eine Wohlstandsebene verlagert. Da funktioniert aber nur, WEIL eine Schlacht eine schrecklich blutige Angelegenheit ist.