Warum ist Palästina gegen eine Unabhängigkeit von Kurdistan?

4 Antworten

Die Palestinenser sind für mich ein Kompass, dessen Nadel nach Süden zeigt. Wenn irgendetwas vernünftig klingt, scheinen sie dagegen zu sein.

Andererseits jubeln sie immer dem Falschen zu. Zum Beispiel Saddam Hussein, als er 1990 Kuwait überfiel. Kleine Grüppchen im Gaza-Streifen haben auch den Fall der Türme am 11.9.2001 bejubelt.

Als die Araber Frieden mit Israel schlossen, haben sie sich deren Erzfeind Iran angedient.

Die Kurden sind den fanatischen Moslems nicht islamistisch genug, und jegliches "Streben nach Selbstverwaltung" ist autoritären Herrschern ein Dorn im Auge.

N’Abend,

ganz ehrlich, wer Palästina heute immer noch blind als moralisch überlegenes Opfer glorifiziert, hat entweder keine Ahnung oder ignoriert die Realität mit voller Absicht. Denn wenn es den palästinensischen Führern wirklich um Menschenrechte, Freiheit und Selbstbestimmung ginge, dann hätten sie beim kurdischen Unabhängigkeitsreferendum 2017 anders reagiert. Aber genau, du hast es erwähnt, was hat Saeb Erekat, Chefunterhändler der PLO, damals gesagt? Wörtlich: „Die Unabhängigkeit der Kurden ist ein vergiftetes Schwert gegen die Araber.“ Also im Klartext: Kurden sollen bitte keinen eigenen Staat haben, weil das nicht ins arabisch-nationalistische Weltbild passt. Während man weltweit rumläuft und Israel dämonisiert, weil Palästina angeblich keinen eigenen Staat bekommt, spricht man einem anderen unterdrückten Volk genau das gleiche Recht ab. Doppelmoral vom Feinsten. Und jetzt schauen wir uns die Kurden mal an. Die haben sich gegen alle möglichen Diktatoren, Terrorbanden und Unterdrückungssysteme gestemmt, gegen Saddam, gegen Assad, gegen den Islamischen Staat, gegen die Mullahs im Iran, gegen Erdoğan. Sie haben für den Westen den Bodenkrieg gegen den IS geführt, sie stellen in der Region die stabilsten säkularen, demokratischen Strukturen überhaupt, und sie bekommen dafür kaum Anerkennung. Warum? Weil sie keine starke Lobby haben und nicht ins panarabische Narrativ passen. Israel hat das längst erkannt. Schon in den 60ern gab es verdeckte Zusammenarbeit mit den Kurden. In den 2010er Jahren dann ganz offen: Israel unterstützt die kurdische Unabhängigkeit, politisch, diplomatisch, wirtschaftlich. Warum? Weil die Kurden, genau wie Israel, für Freiheit, Stabilität und Demokratie in einer Region kämpfen, in der autoritäre Regime und religiöser Fanatismus dominieren. Und während Israel sich mit den Kurden solidarisiert, stellt sich Palästina dagegen. Nicht aus Sorge um Frieden, sondern, weil alles, was nicht arabisch dominiert ist, als Bedrohung gesehen wird. Und das ist der Punkt: Palästina ist eben kein neutraler Freiheitskämpferstaat, sondern Teil eines größeren panarabisch-nationalistischen Projekts. Wer das nicht sehen will, blendet bewusst aus, was da politisch wirklich läuft. Die Solidarität der palästinensischen Führung ist hochgradig selektiv. Menschenrechte nur dann, wenn sie der eigenen Sache dienen. Kurden? Nein danke. Israel? Natürlich nicht. Frauenrechte, Pressefreiheit, LGBTQ? Wenn es der Hamas oder Fatah nicht passt, wird das unterdrückt, zensiert, ausgelöscht. Mal ehrlich: Denkst du wirklich, es macht Sinn, als queerer Mensch „Free Palestine“ zu rufen? Die Leute, die du da verteidigst, werfen Homosexuelle in Gaza von Dächern. Das ist keine Provokation, das ist dokumentierte Realität. Es gibt keine Pressefreiheit, keine offene Gesellschaft, keine Minderheitenschutzrechte in diesen Strukturen. Und trotzdem tun westliche Aktivisten so, als wäre Palästina die Speerspitze des Fortschritts. In Wahrheit ist das eine antiwestliche, autoritär-ideologisch aufgeladene Bewegung, die nichts mit Emanzipation oder Demokratie am Hut hat. Israel hingegen ist der einzige Staat im Nahen Osten mit funktionierender Gewaltenteilung, Religionsfreiheit, LGBTQ-Rechten, einer offenen Gesellschaft. Und genau deshalb wird es gehasst, weil es ein lebender Beweis dafür ist, dass ein jüdischer Staat frei und demokratisch sein kann, während die Umgebung in Korruption, Gewalt und Intoleranz versinkt. Also hör bitte auf, Palästina zum universellen Symbol der Gerechtigkeit zu machen. Wer gegen die Unabhängigkeit der Kurden ist, gegen Frauenrechte, gegen Pressefreiheit und gleichzeitig für Hamas-Parolen marschiert, hat keinen moralischen Anspruch mehr. Wer wirklich gegen Faschismus ist, steht an der Seite von Israel und Kurdistan, und nicht bei denen, die mit Raketen schießen, Oppositionelle ermorden und Regenbogenfahnen verbrennen. Punkt.

Grapy

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin CDU-Politiker und sehr bewandert in der Politik.

Gute Frage

Nun, kann mir egal sein, die haben ja nun auch tagtäglich Bombenwetter als auch Tote zu beklagen.

Sollen die lernen wie es sich anfühlt Jahrtausende lang unterdrückt und vernichtet zu werden.

Dann lernen sie vielleicht wie sich dauerhaft die Kurden fühlen müssen, weil sie bloß existieren.


apt2nowhere  23.06.2025, 11:22

Jahrtausende lang für dumm verkauft worden und nix dazu gelernt

Bero2  23.06.2025, 14:12
@apt2nowhere

Schonmal was von Unterdrückung gehört? Wenn sich alle Völker gegen eines anschließen, und auch immer in diesem Zustand bleiben, dann ändert sich nichts.