Lehrerin möchte Feedback haben über den Hospitationstag meiner Tochter in der Gemeinschaftsschule.
Hallo meine Tochter ist auf der Realschule und leider sind die Noten etwas schlechter geworden.. Ich habe sie in der Gemeinschaftsschule hospitieren lassen, damit sie sieht, wie ernst die Situation ist, dass sie lernen sollte. Natürlich bauen die Lehrer einen Druck auf.  Entweder sie tut, was sie lernt und bleibt in der Realschule bei ihren Freunden oder wenn sie an ihre Situation nicht ändert, wird sie auf die Gemeinschaftsschule versetzt. Das ist natürlich aber auch eine Entscheidung, die ich mit meiner Tochter zusammen treffen möchte. Heute hat mich die Lehrerin gefragt, wie der Hospitations Tag gestern war. Ich habe jetzt überlegt ihr das zu antworten. Würdet ihr das so abschicken oder sollte ich eher sachlich bleiben?
Sehr geehrte Frau XY,
meine Tochter wurde sehr herzlich von der Direktorin und den Lehrern empfangen. Sie hat vor und nach der Hospitation sehr doll geweint. Sie hat auch den Kontakt zu mir abgewiesen. Zum Beispiel hat sie mich weggeschubst und gesagt: „Ich will, dass du mich in Ruhe lässt.“ Ihre Stimmung ist trüb und sie hat mehrfach geäußert, sie möchte nicht dahin. Es scheint klick gemacht zuhaben. Sie hat aber nachmittags sehr fleißig gelernt. Hat sie Ihnen auch was erzählt?
5 Antworten
So würde ich das niemals schreiben. Bleib kurz und sachlich. Deine Tochter möchte die Schule nicht wechseln und ihr hat es dort nicht gefallen. Punkt. Mehr braucht es nicht.
Ja das wirkt auch sehr unprofessionell. Vor allem "hat ganz doll geweint". So drückt sich doch keine gebildete, erwachsene Frau aus.
Den Lehrern interessieren diese Randinformationen auch herzlich wenig.
So ist es, da würde mich als Lehrer der Fremdscham überkommen, wenn ich das lese.
Aber wie du sagst: Lehrer kriegen pro Tag eh derartig viele E-Mails dass sie sicher froh sind, da nicht mit irgendwelchen uninteressanten Randinformationen behelligt zu werden.
Absolut... schließlich ist das eigene Kind nicht der Nabel der Welt und die Lehrer haben die Aufsicht über sehr viele Kinder.
Aber das scheinen die Eltern gerne zu vergessen. Es gibt nur das eigene Kind, keine Anderen. Nur das eigene Kind sollte im Zentrum der Lehrer stehen.
Hat denselben Effekt wie die Rentner bei Arztpraxen, die nach 10 Minuten warten schon drängen, als würde der Tod sie sonst abholen kommen. "Ich ich ich" und nichts Anderes.
Vor allem "hat ganz doll geweint". So drückt sich doch keine gebildete, erwachsene Frau aus.
Das ist totaler Quatsch und hat mit gebildet/nicht gebildet nichts zu tun.
Das würde ich auf keinen Fall so schreiben.
Ich würde mein Kind (wenn ich eines hätte) niemals in eine so peinliche Situation bringen.
Wenn dann würde ich halt sachlich schreiben, dass es ihr dort nicht gefallen hat, zu stressig war oder was auch immer.
Die Lehrerin hat uns in diese Situation regelrecht gedrängt.
Frag halt deine Tochter, ob das so passt.
Ich persönlich hasse solche emotionalisierten Texte.
Wenn meine Mutter sowas über mich schreiben würde ohne mich da vorher zu fragen ob es passt (wenn sie mich fragen würde würde ich das eh nicht akzeptieren dass sie es so schreibt) würde ich auszucken wenn ich das später erfahre.
Schreib halt was im Sinne von:
"Meiner Tochter wurde zwar sehr herzlich von der Direktorin und der Lehrerin empfangen, allerdings hat es ihr in der Gemeinschaftsschule nicht gefallen und sie möchte auf keinen Fall dahin wechseln sondern in der Realschule bleiben. Wir bedanken uns dennoch für die Möglichkeit des Hospitation.
mit freundlichen Grüßen
Name Nachname"
Deine Beispielverfassung ist super und trifft es auf den Punkt. Genau so würde ich es auch schreiben.
Ich verstehe nicht ganz die Fragestellung.
Du hast deine Tochter auf eine Gesamtschule für einen Tag geschickt und sie hatte dann einen Mental Breakdown?
Haben die Lehrer auf der Gesamtschule einen Druck aufgebaut oder die Lehrer auf der Realschule?
Die Lehrerin der Realschule baut schon von Anfang einen Druck auf. sie hat uns ein bisschen dazu gedrängt, einen Hospitations Tag in der Gemeinschaftsschule zu verbringen und meine Tochter findet das nicht so toll. Sie hat sich da nicht wohl gefühlt und möchte die Schule nicht wechseln. Jetzt will die Lehrerin aus der Realschule wissen, wie der Hospitations Tag verlaufen ist und ich überlege mir, was ich da jetzt genau antworten soll.
Ich verstehe.
Dein Brief drückt deutlich deine Unzufriedenheit mit dem Vorgehen der Lehrkraft aus, allerdings intensivierst du dich zu sehr mit den Emotionen, was den Brief weniger professionell aussehen lässt.
Ich würde den Brief dann wie folgt formulieren:
"Sehr geehrte Frau (Lehrkraft),
meine Tochter hatte gestern ihre Hospitierung in der Gemeinschaftsschule geleistet und war entsetzt über den dortigen Zustand. Ich denke, genauso wie sie, dass dies nicht der richtige Weg für sie ist, da sie dadurch sich noch mehr von der Lern- & Leistungsbereitschaft zurückziehen würde.
Ich würde gerne mit ihr und ggf. zusammen mit Ihnen ein Gespräch führen, wie wir gemeinsam ihr Potenzial wieder optimieren können, sodass sie auch Spaß an der Schule im Allgemeinen hat und sich wohl fühlt.
Mit freundlichen Grüßen
xxx"
Generell gilt es in Erfahrung zu bringen, wieso deine Tochter nicht so gut mit den Leistungen hinterherkommt.
• Ist es nur eine Phase (Pubertät)?
• Wird sie vielleicht auch gemobbt?
• Hat sie generell Probleme mit der Aufmerksamkeit?
• Sind es nur einzelne Fächer?
Es gilt zu berücksichtigen, dass nicht jeder Schüler alles kann und jeder Mensch individuell ist. Auf keinen Fall solltest du zu viel Druck auf sie ausüben, da du sonst deine Position als "Bezugsperson" von ihrer Seite aus verlieren könntest. Du solltest besonnen und rational mit ihr sprechen, ohne Dinge zu beschönigen, dennoch nachdrücklich betonen, dass du für sie da bist.
Ich wünsche euch alles Gute.
Warum nicht die zuerst ablehnende Reaktion deiner Tochter erwähnen? Sie möchte ihre alte Schule mit ihren Freunden nicht verlassen. Aber jetzt scheint sie ihr Pensum packen zu wollen.
Sie hat ja wohl sehr deutlich gezeigt, daß0 sie die Schule nicht wechseln möchte!
Sehe ich auch so, so ein emotionalisieren hat in einem E-Mail nichts zu suchen.