Kann man den Krieg zwischen Israel und dem Iran auch einen »Religionskrieg« nennen? Judentum gegen den Islam?

8 Antworten

Religion spielt auf jeden Fall eine Rolle dabei, weshalb es im mittleren Osten diese Parteien und Konflikte gibt.

Aber es einfach als Religionskrieg zu bezeichnen, würde die komplexe Situation viel zu stark vereinfachen.

Ja, der Vernichtungswille der Mullahs hat sicherlich religiöse Gründe.

Teilweise.

Im Iran wurden, so ein Mitglied der Regierung von 75.000 Moscheen 50.000 geschlossen. Die Zahl der gläubigen Muslime ist stark gesunken.

In der Islamischen Republik Iran sind einem Zeitungsbericht zufolge Zehntausende Moscheen geschlossen. Von den landesweit rund 75.000 Gebetshäusern seien etwa 50.000 inaktiv, berichtete die Tageszeitung „Entekhab“ am Sonntag.
Die Zahl hatte ungewöhnlicherweise ein Berater des erzkonservativen Präsidenten Ebrahim Raisi bekannt gemacht. Abolghassem Dolabi beklagte, dass die Regierung sich zu wenig für religiöse Belange einsetze.
https://www.tagesspiegel.de/internationales/abkehr-vom-glauben-zehntausende-moscheen-im-iran-offenbar-geschlossen-9926144.html

Der Hass auf Israel hat mit dem Iran vor etwa 40 Jahren zu tun. Der Iran des Schahs hatte gute Beziehungen zu Israel. Chomeini, als neuer Machthaber im Iran, brach zu allen Ländern, die den Schah unterstützt hatten, die Beziehung ab.

Flucht und Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern waren nahezu total. Von den fast 900.000 in arabischen Ländern vor 1948 lebenden Juden sind heute nur wenige Tausend übriggeblieben.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/

Das fand auch im Iran statt, aber erst nach dem Sturz des Schahs.

Wenn die USA eingreifen würden, dann hätte das nichts mit einem Art "Kreuzzug" zu tun.

Für Trump ist in erster Linie die Sicherheit der Handelsroute auf dem Meer und die Oelversorgung seines Landes wichtig. Ein Iran mit Atomwaffen wäre ein zu grosse Gefahr. Die USA haben auch gute Beziehungen zu Saudi-Arabien. Für das Wüstenreich ist der Iran der grösste Feind.

Israel ist aus geheimdienstlicher Sicht unverzichtbar. Das Land ist ein Garant dafür, dass die Handelsrouten sicher sind.

Nein, das sollte man nicht. Auf der israelischen Seite wird das Thema Islam nicht angesprochen - schließlich will man Frieden und Verständigung mit den Nachbarn und den Golfstaaten.

Die Mullahs schwafeln zwar ständig vom Islam, benutzen ihn aber ausschließlich zum Machterhalt, einerseits nach innen, andererseits um ihre "Achse des Widerstands" bei der Stange zu halten.

Und schließlich gibt es ernstzunehmende Leute, die sagen, es habe noch nie einen wirklich reinen Religionskrieg gegeben. Die Religion war immer nur vorgeschoben, um andere Ziele zu erreichen. Ich kann das nicht in allen Einzelfällen nachprüfen, aber es klingt plausibel.


Zertifizierter  20.06.2025, 07:30

...ändert aber nichts daran, dass die Religion ein wohlfeiler Grund für den iranischen Staatsterrorismus ist.

ntechde  20.06.2025, 10:20
@Zertifizierter

Aber das sag ich doch! :-) Religion ist immer nur ein vorgeschobener, wohlfeiler Grund!

Kurz gesagt: Nein, das ist kein reiner Religionskrieg. Klar, Israel ist jüdisch und Iran muslimisch, aber eigentlich geht’s vor allem um Macht, Politik und Sicherheit. Religion wird oft als Deckmantel benutzt, aber dahinter stecken andere Interessen. Wenn die USA mitmischen, ist das eher geopolitisch als religiös.

Woher ich das weiß:Recherche

joerosac 
Beitragsersteller
 19.06.2025, 12:55

Trump hält sich für den »Auserwählten« ..

Ranzino  19.06.2025, 12:57
@joerosac

das mag er gerne behaupten , nur würde z.B. Leo XIV. sofort was sagen

Zertifizierter  20.06.2025, 07:14

von "reiner Religionskrieg" war in der Frage auch keine Rede! - Wie ist es denn bitte begründet, dass die Mullahs die Auslöschung Israels sich auf die Fahne geschrieben haben???