Was sind die Mentalitätsunterschiede zwischen Nord-, West-, Ost- und Süddeutschland?

8 Antworten

Also ich habe schon im Westen, Osten, Süden und in Berlin (ist ja nochmal was für sich) gewohnt und dabei Menschen aus allen Teilen des Landes (und Auslandes) kennengelernt. Ich finde das Thema Mentalitätsunterschiede sehr klischeehaft. Es gibt die Berliner Schnauze, aber es gibt genauso viele höfliche Berliner*innen. Es gibt die fleißigen, sparsamen Schwaben, aber ich kenne auch sehr viele gemütliche Leute hier, die am Wochenende jede Menge Geld für Clubs und Drinks ausgeben. Ich habe wortkarge Ostwestfalen kennengelernt- aber genauso oft Quasselstrippen. Wenn Du solche Eigenschaften finden willst, findest Du sie- weil Du Dich darauf konzentrierst und den Rest ausblendest. Aber wenn man mal offen und unvoreingenommen ist, trifft man überall auf ganz unterschiedliche, bunt zusammen gewürfelte Menschen. Zum einen weil Menschen individuell sind und zum anderen, weil zumindest in den Städten ja nicht nur Ureinwohner*innen leben- Menschen ziehen ja viel um (so wie ich^^), dadurch verändern sich Lebensräume.

Ich kann natürlich nicht sagen wie es in anderen Regionen ist, allerdings lebe ich im Südwesten, in Ba - Wü im Schwabenland :D

Diese Mentalität ist ganz nach dem Motto "schaffen schaffen, häuschen bauen". Die Schwaben leben für ihre Arbeit und sind NUR zufrieden wenn sie immer irgendwas zum Arbeiten haben. Und "guck, das klappt doch!" ist das größte Lob, was du von einem Schwaben je hören wirst xD

Außerdem meckern wir sehr oft. Egal ob es um Politik geht, um den Nachbarn oder um die neuen Medien, Schwaben finden immer was zu meckern.

Positiv ist sicherlich, dass wir sehr Naturverbunden sind und wirklich sehr auf unsere Umwelt und die Mitmenschen achten. Und wir haben ein seeeeehr großes Herz, auch wenn man uns das nie anmerkt :D

Auf genau so eine Antwort in dem Stil habe ich gehofft. Danke. :)

1
@leomaus11

Da hast du  recht  mein Freund ist auch  ein Schwabe. Das sparen  hast du  vergessen 😊 und das leckere   essen. 

0

Ich finde wir Schwaben sind einfach direkt gerade aus. dh wenn man genervt ist bekommt der gegenüber dies auch zu spüren. das finde ich aber positiv. wenn ich bei Bekannten in Niedersachsen in einem laden bin komme ich mir immer vor wie von Robotern umzingelt- immer eine monotone Freundlichkeit . da ist es mir viel lieber wenn die Kassiererin mich wegen dem vielen Kleingeld anzickt, weil sie einfach schlecht drauf ist. Ich finde hier im Süden ist es viel offener und menschlicher aber ich denke jeder fühlt sich anders wohl. Fazit: im schwobaländle ischs am beschda

3
@horizonld97

ganz deiner Meinung! wir sind wirklich sehr gerade raus, aber Menschen die damit umgehen können, wissen das auch zu schätzen :)

2

Also, wie ich vorher ja schon einmal gesagt hatte: Ich bin derzeit 19, habe 16 Jahre meines Lebens in Braunschweig (Westen) gelebt, wo ich natürlich auch wieder zurück hin will, momentan wohne ich seit ungefähr 3 Jahren zwangsweise in Sachsen-Anhalt (Osten).

Das erste was mir nach meinem Umzug hierher sofort auffiel, dass solche extremen Gruppierungen nach rechts und links orientiert hier eher präsent sind als im Westen, vielleicht tragen sie es auch einfach im Osten mehr nach außen. Mir viel dazu auch sofort auf dass es hier in Sachsen-Anhalt eine bedenklich hohe Anzahl an Leuten gibt, die sich zum Teil als Nazis schimpfen, ist das nicht der Fall so sind sie einfach nur Rassisten und Ausländer sind immer sofort "Dreck" oder "Abschaum". Natürlich ist hier nicht jeder so, aber ein Großteil weiß nichts mit Ausländern anzufangen, vermutlich haben sie einfach Angst vor dem Fremden, hier sieht man nämlich kaum,bis gar keine Ausländer herumlaufen, zumindest in kleineren bis mittelgroßen Orten nicht. Die erste Frage, die mir gestellt wurde: "Bist Du auch gegen Ausländer?" - nein! Ich bin im Westen, in Braunschweig mit fast ausschließlich Ausländern aufgewachsen, meine besten Freunde sind Ausländer, warum sollte ich etwas gegen sie haben? Als ich ihnen dies ausführlich erklärte und dazu sagte, dass an meiner alten Schule der Ausländeranteil wahrscheinlich über 60% lag, bekam ich nur ungläubige Blicke, als wäre ich von einem anderen Planeten, als ich dann noch meine Konvertierung zum Islam ansprach, war das praktisch mein Todesurteil.

Nach einem Schulwechsel auf ein Fachgymnasium lernte ich aber auch eine andere Seite des "Ostens" kennen, ich hatte einige Linke in der Klasse, die sich für Flüchtende etc. einsetzten, mit denen konnte ich dann schon eher etwas anfangen, nur gibt es hier trotzdem noch einen Großteil an Schülern, welche Flüchtende und allgemein Ausländer als Abschaum abtaten. So ein Rassismus war mir noch nie in meinem Leben untergekommen, für mich und meine Eltern war es normal, dass immer Ausländer um uns rum waren, sie aßen bei uns am Tisch und waren auch mit meinen Eltern befreundet, was hier ein wenig undenkbar scheint, hier wird Rechtspopulismus auf jeden Fall sehr stark nach außen getragen, als eine Art Schild, keiner will was mit Ausländern zu tun haben oder Kompromisse o. Ä. eingehen. Das was mich dazu irgendwie am Meisten traf, nicht verletzend aber irgendwie emotional, war, dass meine Tante (aus dem Osten stammend) sofort annahm ich wäre Ausländerfeind, genau wie all die anderen Jugendlichen die sie kannte: "Ihr deutschen Jugendliche habt alle was gegen Ausländer und sagt ihr wärt Nazis, aber kleidet euch genauso wie sie." Ich konnte niemals Ausländerfeind sein, so etwas würde für mich nie infrage kommen, einige meine Cousins und Cousinen aus dem Westen waren dazu bestärkend noch Tunesier.

Zudem kennt hier jeder jeden, jeder ist mit jedem über tausende von Ecken verwandt, kein Geheimnis bleibt ein Geheimnis. In der Art: Die Leute wissen vor dir wann du dir ein neues Auto kaufst. Die Leute sind hier auch viel direkter, sagen dir ihre Meinung ins Gesicht, sind persönlicher man wird schnell ein "Freund" und die Leute kommen einem näher, Kameradschaften bilden sich. Im Westen, zumindest wo ich herkomme wäre das nicht denkbar, "Wessis" sind einfach die besseren Lügner, Schauspieler um es auf den Punkt zu bringen. 

Die Kinder wissen hier von Anfang an durch ihre Familien und wo sie aushelfen mussten, was sie später werden wollten, sie sind schneller selbstständig als wir Wessis, ich bin in der 12. Klasse und weiß immer noch nicht was ich mal werden möchte, die Leute um mich rum sind sich ihrer Situation da eher bewusst als ich.

Was noch ein Thema ist, sind die Dialekte, jeder spricht einen anderen, so viele "Bauernweisheiten" auf einem Haufen, aber trotzdem versteht sich jeder. Ich spreche ohne einen Dialekt, also zumindest wird bei mir aus dem "g" kein "j" > "Jemüse", das war einer der ersten Probleme, die ich hier hatte.

Tut mir Leid, wenn der Text ein wenig wirr ist, aber ich habe einfach meine Gedanken ausgeschrieben, für Fragen bin ich weiterhin offen, falls ich etwas Wichtiges vergessen habe.

Erstmal vorweg, es gibt in jeder Ecke Leute, die einem auf die Nerven gehen können und richtig nette.

Ich bin von Geburt Norddeutscher. Dort wird man eher (insbesondere bei den Hanseaten) auf höfliche, aber freundlich distanzierte Leute treffen. Wer auf die Landbevölkerung (oder Hamburg Hafenarbeiter) trifft, wird auf herzliche Leute treffen, die platt snacken.

In Bayern habe ich die Franken als ziemlich freundliche und herzliche Leute kennen gelernt.

Die Niederbayern sind eher schwierig und wechseln ungern auf hochdeutsch. Mit einem Kollegen aus Westfalen habe ich das hinbekommen, in dem wir auf Plattdeutsch wechselten, da konnten die Niederbayern wieder hochdeutsch.

Leute in Baden Württember habe ich persönlich als humorvolle, fleissige Leute kennen gelernt. Wobei es Badener udn Schwaben nicht mögen in einen Topf geworfen zu werden. Aber der eigene Werbespruch "Wir können alles ausser Hochdeutsch" passt perfekt. Aber sie können auch hochdeutsch.

in den östlichen Ländern hat man mir Jahrelang (meine Exfrau stammte aus Sachsen, weshalb ich öfter in den neuen Ländern war) eerzählt, dass dort meine "Schulweisheiten nicht gelten würden. Irgendwann stellte sich raus, das die dort eben doch gelten, aber es gibt eine Anzahl von Leuten, die doch der DDR Romantik nachhängen.

Die Berliner (ich lebe zur Zeit dort) sind ein Sonderfall. Das berühmte "herz mit Schnauze" reduziert sich sehr häufig auf "Schnauze." Ich habe noch in keiner Stadt einen so hohen Anteil von unfreundlichen Menschen erlebt.

Wow. Kann ich so voll nachvollziehen, inkl. meiner eigenen Volksgruppe.

0

Hallo :)

Ich bezeichne mich als "Mitteldeutschen" & habe eigentlich mit keinem Menschenschlag echte Probleme ---------> am liebsten sind mir die Menschen in Hessen, Baden-Württemberg und vor allem in Sachsen und Thüringen.

Wer über Ostdeutsche schimpft, hat wahrscheinlich noch nie einen näher kennengelernt ------> eine solche Herzlichkeit, Gastfreundschaft, natürliche Freundlichkeit, eine so nette Atmosphhäre in der man schnell warmwird & Gespräche führen kann... das habe ich bisher echt nur in Sachsen oder Thüringen kennengelernt :) Das sind gemütliche und trotzdem gründliche Menschen. 

Hessen & Rheinland-Pfalz sowie NRW sind je nach Landstrich relativ ähnlich.. mit den Schwaben komme ich grundsätzlich auch gut aus: Sie haben ein ruhiges Gemüt, sind ehrlich, gerecht & geradlinig. Solche Menschen mag ich, so bin ich auch selber drauf.

Schwierig war es für mich lediglich während eines Aufenthalts dort mit den arrogant wirkenden & ziemlich unfreundlichen Menschen in Freiburg i.Br. klarzukommen.. die kamen auf mich durchweg einfach nur total arrogant rüber, vllt. sind sie normalerweise nicht so. Jedenfalls war da mMn auch viel Selbsteinbildung bezogen auf Universitätsstadt, Erzdiözese usw. dabei. Man wurde als Zugereister an allen Ecken sehr überheblich und schnippisch behandelt & der einzige freundliche, den ich da traf waren ...... ratet mal: Genau, es waren ein Thüringer^^ (soviel dazu) --------> und ein Schwabe der mich nach dem Weg fragte..!

Ansonsten hatte ich NIE irgendwo Probleme :) Mit Freundlichkeit & Ehrlichkeit kommt man überall klar, nur bei den Freiburgern hat's i.wie nicht klappen wollen.. sei's drum ;)