Warum haben wir Deutsche eine solche Geiz ist G*il Mentalität...das ist doch nicht überall so?

17 Antworten

Ich lebe seit vielen Jahren im Ausland und bin jedes Mal entsetzt, wenn ich mit "meinen Landsleuten" zusammentreffe. Besonders stört mich die Absicht, sich durchschlauchen zu wollen. Unlängst zum Beispiel war ich in D zu einem Geburtstag in einer Gaststätte eingeladen. Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, als ich hörte: "Und bestelle ich mir noch einen Schnaps, denn heute kostet es ja nichts." Jenseits des Brenners sind derartige Äußerungen undenkbar. In Italien zum Beispiel legt der Gast stets Wert darauf, bella figura zu machen, demzufolge gehört es sich nicht, zur Hochzeit beispielsweise 100 Euro zu schenken, wenn das Menü pro Kopf schon 120 kostet. Der Deutsche setzt sich unbekümmert darüber hinweg; ein "Geschenk" hat er schließlich überreicht. Ein besonderes Thema sind die Einladungen in deutsche Privathaushalte: Den Deutschen will es einfach nicht in den Kopf, dass abgezählte Brotscheiben, verbrannter Kuchen, knapp bemessener Kaffee ("Ich koche immer wenig!"), Wurst vom Discounter und ähnliche Lieblosigkeiten beleidigend wirken. Besonders unangemessen sind bei Gegenbesuchen Mitbringsel, denen man die Herkunft "Ramschmarkt" mit einem Auge ansieht. Den absoluten Clou erlebt ich vor Jahren mit einer Reisegruppe aus Ludwigshafen: Die Herrschaften wollten den Obolus für die Toilette sparen, weil sie die Reise an den Gardasee ja schon bezahlt hatten ... Vielmehr gedachten sie, auf einem Friedhof zu urinieren. (An dieser Stelle kommt der Verdacht auf, dass auch der deutsche Gottesacker in diesem Sinne Missbrauch unterliegt.) Des Weiteren bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass der Deutsche gerne die Dienste anderer Leute in Anspruch nimmt. Er selbst aber hat für andere kein Geld, keine Zeit, keine Möglichkeit. Was gehen ihn "fremdes Elend" an?!

Danke, wahre Worte! Ich muss leider auch immer wieder feststellen, sind die Bürger aus dem Ausland viel großzügiger, egal wo man hingeht. Eine absolut lebensfrohe Mentalität, die sich immer wieder auf mich überträgt und ins Staunen bringt, gerade wobei die Leute doch eh so wenig haben. Man bekommt meist noch obendrauf etwas geschenkt, ganz selbstverständlich. Im Urlaub an der kroatischen Küste, hat man uns jeden Tag beim Einkauf frisches Obst umsonst dazu gelegt, das wirklich sehr teuer war, oder auch hier stelle ich es fest, geht man essen, übernimmt gerne der Ausländer die Rechnung und gibt auch das höchste Trinkgeld, während der Deutsche peinlichst genau jeden Cent nachzählt und die Kellnerin oder Verkäuferin derbe in aller Öffentlichkeit zur Sau macht, wenn sie ausversehen einen Cent zu wenig raus gerückt hat. Ich schäme mich dann immer für meine eigenen deutschen Leute. Vor allem da ich es überhaupt nicht nachvollziehen kann.

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Wer den Preis im Laden mit Preisen von vor 10 Jahren vergleicht muss bemerken; dass die Preise damals in DM, denen Heute in €Umel entsprechen. Die DM wurde damals 1,8 zu 1 in €Umel gewechselt. Heute also ein wesentlicher Wertverfall des Geldes. Hinzu kommen die Hartzgesetze welche Billigstlöhner schufen. Die Kassen zahlen auch keine Zahnersatz mehr, Statt dessen müssen horrende Zuzahlungen geleistet werden. Die GEZ Gebühr, hohe Stromkosten und die vielen Staatshaushalte (Gemeinden, Länder, Bundes, €U-ReGierungen, AngriffsKrieg) kosten horrende Summen.

Jeder NormalBürger muss den C€nt mindestens 30 mal umdrehen um überleben zu können.

Wie also, sollte man ohne geizig zu sein/werden, noch überleben können.

Wo ein Staat mit Eigentumsrechten geizt, bleibt dem NormalBürger nichts anderes übrig, als sein Geld, dass Ihm noch verbleibt; zusammen zu halten.

Wer viel hat, kann viel verlieren. Und viel verlieren tut mehr weh, als wenig verlieren. Fazit: Wir haben einfach zu viel.

Generell würde ich sagen, dass man eine sparsame Grundeinstellung in gewisser Weise schon erkennen kann, so wie bei Menschen aus anderen Kulturen auch - das ist generell nichts unbedingt schlechtes.

In Kombination aber mit dem vielmals geteilten Gedanken: "Ich bekomme auch nichts umsonst" (ergo: Wieso soll ich dann der Kellnerin/Kloputze/Friseude noch extra was geben - die wird doch sowieso bezahlt) und der generellen Einstellung, dass man immer das bekommt was man verdient, kommt man schon eher auf die Zusammenhänge.

Ein weiterer Faktor wäre die generell häufig anzutreffende Geringschätzung von Personen die im Service arbeiten (und das kenne ich aus eigener Erfahrung - nur mal so: Es ist schon sehr eigen für die Deutschen, so gerne in die Hand zu beißen die sie füttert oder auch pflegt...).

In diesem Zusammenhand fällt mir auch folgendes auf: Anders als in anderen Völkern, verhandelt "der Deutsche" nicht so gerne auf dem Bazar - haben wir vieleicht einfach nur gerne klare Vorgaben? Vieleicht suchen wir einfach nur gerne wie ein Jäger und Sammler nach dem besten Angebot ohne sich dann noch das Hirn zermartern zu müssen wie wir noch mehr rausschlagen können?

Auch auffällig: Für "Den Deutschen" scheint Mildtätigkeit ein äußerst unangenehmes Thema zu sein. Man könnte ja auch eine europaweite Umfrage unter Bettlern machen und vergleichen wer wieviel bekommt - der Ausgang würde mich definitv interessieren... Was Mildtätigkeit angeht, haben wir es scheinbar auch ganz gerne steril: Wir spenden zu Weihnachten was an irgendwen und damit hat sich das gute Gewissen erledigt. In anderen Kulturen ist das defintiv anders.

An dieser Stelle könnte ich jetzt natürlich auch dazu kommen, ob es nicht unsere Lebensumstände sind, die der Grund für all das sind: Der Familienzusammenhalt ist in Deutschland definitiv wesentlich geringer als in vielen (oder besser gesagt, den meißten?) anderen Gesellschaften - sicherlich auch ein Grund für unsere Einzelkämpferhaltung.

Allein erklärt das aber noch nicht unsere Geiz ist G*il Mentalität - sind wir vieleicht alle noch ein bisschen "Kriegsgeschädigt" und vererben ein Hamstergen durch die Generationen hindurch? Man weiß es nicht und ich weiß es auch nicht, dazu müsste man sich schon tiefer (und über reine Alltagsbeobachtungen hinaus) mit dem Thema befassen als es an dieser Stelle möglich ist ;)

Ich glaube, dass dies eine infame Unterstellung ist, wenn behauptet wird, der Deutsche hätte Geiz ist g... Mentalität. Tausende an Haushalten sind verschuldet, was sicher nicht daran liegt, weil die Schuldner geizig sind. Wenn man die Politiker hört, dann sollen die Bürger die Wirtschaft ankurbeln. Kaufen, kaufen und nochmals kaufen. Egal woher das Geld kommt. Die Schuldnerberatungen sind überfüllt. Tag für Tag melden hunderte Privatinsolvenz an. Eine Ursache der Geiz ist g... Mentalität ? Mitnichten. Für Viele gibt es nur eine Möglichkeit die Lebenshaltungskosten nur dadurch bestreiten zu können, indem sie sich permanent nach den billigsten Angeboten umschauen müssen, weil der Geldbeutel nicht mehr hergibt. Wenn es dann heisst, die Bürger sollen für Lebensmittel ect. mehr bezahlen, ja sie würden sogar mehr bezahlen wenn die Lebensmittel teuerer wären, dann kommen diese Aussagen meist von denen, die Geld genug haben und nicht auf den Euro schauen müssen. Durch die Einführung des Euro wurden Milliarden an privaten Geldvermögen (Spareinlagen ect.) vernichtet. Das wollte auch die damalige Kohlregierung. Die DM wurde auf Euro umgerubelt.Was zuvor in DM an Preisen ausgezeichnet war, wurde dann in Euro angeboten. Ein Rentner der zu DM Zeiten 2000 DM Rente hatte, kam damit gut über die Runden. Heute hat dieser 1000 Euro und gehört nach Abzug aller Fixkosten zum Kreise derjenigen die sich in der Altersarmit wiederfinden. Kann dieser Mensch geizig sein ? Oder muss er sparsam sein ? Ich glaube, man vermischt bei dieser Frage den Unterschied zwischen realem Geiz und der Notwendigkeit, sparsam sein zu müssen. Die Älteren unter uns haben mindestens eine Währungsreform miterlebt. Alles Geld verloren. Wir Jüngeren haben die Euroumstellung erlebt, welche einer Währungsreform gleichkommt, auch wenn dieses manche nicht wahrhaben wollen. Geiz wird aus der Notwendigkeit heraus geboren, obwohl es sich dann nicht wirklich um Geiz handelt. eher um eine Art "Armut"