Trinkplan; Ist dieses Konsumverhalten bedenklich? Wie würdet ihr dieses Trinkverhalten anhand der aufgeführten Konsummenge einschätzen?
Es geht um einen Freund der ein wenig über dem Durchschnitt trinkt. Damit ihr das Trinkverhalten besser einschätzen könnt, erst mal die wichtigsten Infos zu ihm. Er ist 23 und wiegt 95kg bei einer Größe von 1,80m und betreibt 1-2 mal wöchentlich Sport.
Hier mal ein Beispiel des Konsumverhaltens der letzten 10 Tage:
Tag 1; 1 Liter Bier (5% Alk.)
Tag 2; 600 ml Likör (17% Alk.) + 0,5 Liter Bier (5% Alk.)
Tag 3; 150 ml Likör (17% Alk.) + 450 ml Likör (15% Alk.) + 1,5 Liter Bier (5% Alk.)
Tag 4; 100 ml Likör (15% Alk.)
Tag 5; 1,5 Liter Bier (5% Alk.) + 200 ml Likör (15% Alk.)
Tag 6; 400 ml Wein (9,5% Alk.)
Tag 7; 650 ml Wein (9,5% Alk.) + 1 Liter Bier (5% Alk.)
Tag 8; 1 Liter Bier (5% Alk.)
Tag 9; /
Tag 10; 1,25 Liter Likör (17% Alk.) + 1,5 Liter Bier (5% Alk.)
Anhand des Plans orientiert sich sein Trinkverhalten. An den restlichen Tagen des Monats sieht es ähnlich aus. Nur eben diesen Monat war es mehr als sonst wegen dem Weihnachtsstress. In den letzten 3 Monaten hat er durchschnittlich an 20 Tagen monatlich getrunken und diesen Monat sieht es ähnlich aus.
Da er ziemlich viel wiegt, ist er jedes mal nur leicht angetrunken. Bei 1,5l Bier hat er nur 0,5-0,7 Promille und selbst wenn er eine Flasche Schnaps trinkt hat er nur 0,5-1 Promille.
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
6 Antworten
Es fällt auf, dass er (fast) täglich Alkohol zu sich nimmt. Das ist sehr bedenklich und könnte schon in die Richtung Alkoholabhängigkeit gehen.
In einem Kommentar schreibst du, dass der an 1-2 Abenden pro Woche etwas trinken möchte. Das wäre ok. Völlige Abstinenz verlangt ja keiner (das wird nur von ehemaligen Alkoholikern gefordert, da die Rückfallgefahr hoch ist). Er könnte sich einen Wochenplan aufstellen, z.B. Montag - kein Alkohol, Dienstag - 1 Bier, Mittwoch - kein Alkohol, Donnerstag - 1 Bier/Weinschorle, Freitag - kein Alkohol, Samstag - 2 Likör oder 2x Wein, Sonntag - kein Alkohol. Die tatsächlichen Alkoholmengen sind am Anfang gar nicht so wichtig, es kommt darauf an, dass er sich selbst Ziele steckt und versucht, diese einzuhalten. Scheitern sollte eingeplant werden und ein guter Umgang damit gefunden werden, damit man danach nicht aufgibt, sondern weiter versucht, seine Ziele zu erreichen.
Du schreibst auch, dass er wegen Stress trinkt. Hier gilt es, positivere Stressbewältigungsmechanismen zu finden, z.B. gemütliches Spazierengehen, kurzes intensives Joggen, anderer Sport, gemütliches Kochen, Bügeln, laute Rockmusik, ruhige klassische Musik, einen Freund anrufen, Power-Nap, Instrument spielen, lesen, Feuerholz spalten, … Es gibt tausende Möglichkeiten, seinen Stresspegel zu senken. Diese Methoden sind aber immer individuell, dein Freund müsste selbst herausfinden, was er tun kann, um seinen Stress zu reduzieren. Es gibt sicher Möglichkeiten außer Trinken!
Hallo!
Du hängst genauso tief mit drin! Das kontrollierende Verhalten, was du zeigst, ist typisch für Angehörige von Alkoholikern.
Wenn du Hilfe finden möchtest, dann schau mal auf der Webseite www.Al-Anon.de, wo es bei dir in der Nähe eine Gruppe für Angehörige und Freunde von Alkoholikern gibt.
Man sage ihm er solle mal 1 Woche verzichten, nur um zu testen, ob er das noch schafft.
Schaffen würde er es schon. Allerdings nur wenn er Urlaub hat.
Er möchte an mindestens 1-2 Tagen pro Woche etwas trinken. Meistens Samstagabend wenn er Feierabend hat und sich vom Stress erholen möchte.
Und er steht nicht "kurz vor einer Sucht" - sondern ist offensichtlich schon mitten in der Alkoholabhängigkeit.
Laut seiner Therapeutin reicht es nicht um ihm eine Sucht zu attestieren.
Normal ist man erst süchtig wenn man Pegeltrinker ist und dafür reicht die Menge einfach nicht. Sucht würde auch sein wenn man täglich einen Rausch erzielen möchte aber er trinkt ja nicht jeden Tag.
Inzwischen weiß man, dass selbst geringe Mengen Alkohol schädlich sind.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-08/alkoholkonsum-studie-gesundheit-schaedlichkeit-tote