Ist die Jugend von heutzutage verloren?

Hi, bin M/bald 15, s gibt kaum no welche die respekt vor ältere oder größeren ham, ich kenn viele die sich mit 12 vodka wie wasser kippen, meine eltern sind naja, bissl anders, dass man mit 14/15 nicht mehr mit playmobil spielt, is eig klar, aber es hängen alle nur no vorm pc und legen kein wert auf nix, keiner hält was aus wenn einer meint er muss sich mucken dann sinse min zu 3. keiner will mehr irgendwas können, meinen sie sin die heftigsten wenn sie liebeskummer von ner "Freundin" oder was au immer ham, den sie öffentlich wegstecken und daheim hocken und flennen und saufen, ich hatte no nie ne freundin, aber dann meinen sie sins, bissl englisch hat sich ja eingedeutscht, aber so wie manche reden, des is nimmer feierlich, wenn du iwo hingesch, was ned baar oder schischabaar, kei ahnung was, alle wolln you tuber oder fußballer werden, in da schule lernen wir eig nur müll, was ma im echten leben ned braucht. Keiner verkraftet mehr was, ich leg wert auf a gutes Imunsystem und natürliche imunisierung, ich bin vtl ned ganz die norm, ich lauf mit kurzer hose und shirt rum und manchmal barfuß im schnee und war neulich eisbaden. Ich könnt no mehr schreiben aber naja, gern freundschaftsanfrage oso...

Sry fürn dialekt, hat au keiner mehr...

Grüße aus Bayern Nick

Vor einiger Zeit hat die ältere Generation die selbst gerade ganz Europa in Schutt und Asche gelegt hatte, die gleiche Frage gestellt, nur weil ein paar Jugendliche auf einem Konzert der Stones ein wenig randaliert haben.

Als die Jungs sich lange Haare wachsen ließen und die Mädchen mit super kurzen Mini Röcken herum liefen, wurde die Frage erneut gestellt.

Immer wieder kam diese Frage auf. Egal ob bei den Punkern oder heute. Jedes Mal wird gefragt ob die Jugend verloren ist.

Vermutlich wird sich die Jugend vor heute in 30 oder 40 Jahren die gleiche Frage stellen.

Nein , ich glaube, dass man das nicht so sagen kann. Wie schon hier öfters in Antworten zu lesen, glaubte die Gesellschaft schon vor mehr als tausend Jahren, dass "mit der Jugend von heute" nicht viel anzufangen sei. Das ist immer die Sicht von der eigenen Generation zu der nächsten und die sich dadurch ergebenden rebellischen Konflikte, die ja zur Abkapselung und für die eigene Entwickllung wichtig sind.

Beispiele aus meiner Jugend: Ich stand mal an einem Bankschalter, muss ca 1980 gewesen sein, ich war 11. Eine ältere Frau glaubte, ich wollte mich vordrängen, was aber nicht so war. Ich erwiderte darauf, dass ich mich gar nicht vordrängen wollte und sie das falsch gesehen habe, darauf sie : "Du brauchst gar nicht frech werden. " Die Ansicht damals war, dass man älteren Menschen nicht widersprechen sollte , und wir galten dann als Jugend, "die keine Sitten mehr hätte".

Als ich selbst ca 22 war, ging ich auf der Straße und ein Junge kam mir entgegen und machte irgendwelche elektronischen Spielgeräusche nach von irgendwelchen Video-Games, die es damals schon , auch tragbar als "Trico-Tronic" bzw "Game-Boy" bezeichnet gab, ohne so ein Spiel in der Hand zu haben, und ich dachte mir: "Ob die heutigen Jungen schon langsam durch diese Spiele verblöden ?" Ich war zwar selbst schon mit Video-Spielen aufgewachsen, die man an den Fernseher anschloss und die die einfachste Grafik hatten, aber diese tragbaren Spiele galten damals als ziemlilch revulotionierend. Und dies noch einige Jahre vor dem ersten Handy, was man ebenso als Symbol der Unnötigkeit sah. Auch bei Aufkommen des Smartphones sprachen viele (hauptsächlich ältere und heute immer noch) davon, dass sie sich nicht vorstellen könnten, wie man auf diese Geräte so angewiesen sein könnte und sehen das auch als Zeichen einer Generation, die "nichts mehr miteinander spricht, sondern nur mehr nebeneinander an diesen Geräten sitzt". Genau wie alle Social-Media-Dinge und das Internet. Dass natürlich dies nur ein Teil der Kommunikation ist und genug junge genau so nur eben parallel dazu sprechen und sich treffen, das sehen manche nicht, da sie nur das Negative herauskehren bei der Sicht auf die Jugend.

Man kann es also technisch, gesellschftlich , wirtschaftlich , wie auch immer betrachten oder eben es zu analysieren versuchen.

Ich habe stets versucht, Brücken zu bilden bzw es auch so gut als möglich aus der Sicht von Jüngeren zu verstehen. Es gibt in jeder Zeitepoche dieser Welt etwas Einzigartiges. Nun ist es eben Corona.

Aber eines glaube ich kann man immer sagen: Bei den Menschen gibt es immer welche , die verschieden sind, also auch eben innerhalb aller Generationen. Und der Mensch wird immer Möglichkeiten finden, die derzeitige Situation als Herausforderung zu sehen. Das kann scheitern, es kann aber auch genauso gut sich in einer Art weiterentwicklen, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Aber man glaubte es eben immer schon, dass "nun eine ausweglose Situation kommt".

Es bleibt also meiner Meinung nach spannend wie immer aber nichts ist verloren.

Die Jugend muss sich allerdings mit Respekt und Dankbarkeit für das bisher Erreichte bewusst sein, dass sie eines Tages für die Welt verantwortlich ist. Jeder Einzelne sollte das Beste aus sich heraus holen und es auch der Gemeinschaft zu Gute kommen lassen. Nur dann hat die Jugend als Ganzes eine gute Zukunft.

Warum sollte sie?
Keine Jugend ist perfekt und die ältere Generation wird sowieso etwas auszusetzen haben und das ist schon immer (!) so, weil sich die Gesellschaft eben durchgehend ändert.
Allerdings gibt es doch viele junge engagierte und intelligente Menschen. Ich denke also eher, dass das Gegenteil zutrifft und die Jugend die Menschheit sogar weiterbringen könnte.