Ist der Mensch von Natur aus böse?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Nein, ist er nicht, weil... 60%
Ja, ist er, weil... 40%

36 Antworten

Ja und Nein und Ja. Wann immer er kann, ist er lieber gut als böse, es sei denn er hat einen unschlagbaren Vorteil, den er aussnutzen möchte, aber selbst dann möchte kein Mensch als böse gelten oder vor sich als böse dastehen. Sprich: So richtig kann ich mich nicht entscheiden. ich denke, dass irgendwie beides geht. (Es lebe Dialektik!)

Nein, ist er nicht, weil...

Was ist gut, was ist böse? Dafür gibt es viele Definitionen. Faktum ist, dass ein Mensch von Natur aus gut ist und erst durch verschiedenste Lebensumstände böse werden kann. - Wenn es das Böse überhaupt gibt. Letzteres hängt immer vom Betrachter ab. Sogar wenn wer tötet und es ihm einen Nutzen wie zum Beispiel das Überleben bringt, ist es nicht böse. Auch wenn es ihm keinen Nutzen bringt, ist es für ihn nur böse, wenn er dabei ein schlechtes Gewissen hat. Allerdings wäre es Verschwendung!

GALLARIAOY  22.12.2009, 10:43

Auch dir einen Punkt, weil du es so erkanntest, wie es wahrlich ist. GALLARIAOY

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Ja, ist er, weil...

Er ist von Natur aus anfällig für das Böse, aber auch für das Gute. Und es fällt ihm allzu oft seltsam schwer, sich für das Richtige zu entscheiden.

GALLARIAOY  22.12.2009, 11:01

Nein! Der Mensch ist nicht anfälliger als das Tier, was andere Tiere reißt, um zu überleben. Der Mensch bekam einen so genannten freien Willen, sich entscheiden zu können. Nur, die meisten Menschen, lernten nicht, mit diesem Instrument >freier WILLE< sinnvoll, im SINNE des GANZEN umzugehen. GALLARIAOY

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Nowka  01.01.2010, 00:28
@GALLARIAOY

>gallariaoy<

um sich entscheiden zu können MIT FREIEM WILLEN, wie du betonst, muß dem menschen zwingend das prinzip des IRRTUMS gegeben worden sein. er macht davon sehr viel gebrauch.

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bleibt noch als frage, ob das prinzip des irrtums das böse ist?

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Der erste Satz in dem nun folgenden Absatz wird die meisten Gemüter zunächst in Oppositionsstellung bringen - aber bevor ihr euch darüber echauffiert, solltet ihr meinen kompletten Beitrag erst einmal aufmerksam und bis zum Schluss durchlesen - wahrscheinlich werdet ihr mir anschließend eher zustimmen...
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Der Mensch tut letztendlich ALLES, was er tut, ausschließlich in seinem eigenen Interesse - und das ist auch gut so. Durch diesen Satz werden sich zunächst viele Menschen angegriffen fühlen, die der Meinung sind, dass sie sich für andere Menschen oder Tiere oder was auch immer einsetzen und ihre eigenen Interessen zurückstellen - aber lasst mich erklären, wie ich das meine:
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Von der "bösen" Seite aus betrachtet erklärt sich das folgendermaßen: Ein Mensch, der ziemlich habgierig und rücksichtslos handelt, tut dies unzweifelhaft zu seinem eigenen Vorteil. Er lügt beispielsweise, um sich vor der Verantwortung für seine "bösen" Taten zu drücken und seinen eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, vielleicht mordet er auch, weil er sich selbst irgendeinen Vorteil davon verspricht. Darüber braucht man definitiv nicht weiter zu diskutieren.
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Die andere Seite ist nicht gleich so klar und eindeutig zu erkennen und vielleicht nicht sofort für jeden nachvollziehbar. Aber auch Menschen wie beispielsweise Mutter Teresa tun letztendlich alles, was sie tun, deshalb, damit es ihnen selbst gut geht. Mutter Teresa war zeit ihres Lebens für die Ärmsten der Armen in Indien da und hat alles getan, was diesen Armen ihrer Meinung nach helfen würde. Und wenn man nach den Gründen dafür forscht, kommt man über verschiedene Zwischenstufen (z. B. "sie wollte einfach helfen", "sie wollte das Leid der Menschen lindern", "sie wollte, dass diese Menschen glücklich und zufrieden leben können" und Ähnliches) zu der Erkenntnis, dass sie einfach ein furchtbar schlechtes Gewissen gehabt hätte, wenn sie all diese Dinge nicht getan hätte. Daraus folgt, sie hat diese "guten" Taten vollbracht, damit es ihr selbst gut geht und sie mit sich selbst im Reinen ist. Das erklärt, das sowohl "gute" als auch "böse" Taten einzig und allein ein Ziel verfolgen: Derjenige, der diese Taten ausführt, möchte selbst glücklich und zufrieden sein.
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Die selbe Antriebskraft, die den einen dazu bringt, sein ganzes Leben "für andere da zu sein", "für Gerechtigkeit zu kämpfen" oder was man sonst noch so für "gute" Taten hält, bringt andere dazu, zu stehlen, zu betrügen, zu vergewaltigen oder zu morden. Die Entscheidung dafür, auf welcher Seite man im Endeffekt landet (oder ob man gar nicht konkret einer von beiden Seiten zugeordnet werden kann), liegt einzig und allein in den Prioritäten, die sich jeder Mensch selber setzt. Dem einen ist das Wohl seiner Mitmenschen sehr wichtig (Menschen mit einem einflussreichen Gewissen), dem zweiten ist es in etwa genauso wichtig wie sein eigenes persönliches Fortkommen (eher durchschnittliches Gewissen), und dem dritten geht es von Anfang an ohne Rücksicht ausschließlich um sein eigenes Wohlergehen (Leute mit einem sehr schwachen, kraftlosen Gewissen) - und weitere Menschen sind irgendwo zwischen all diesen Beispielen angesiedelt.
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Letztendlich ist es also mein Gewissen, dass über mein Handeln entscheidet - und was mein Gewissen für richtig hält, das tue ich. Wie mein Handeln von meiner Umwelt aufgenommen wird, hängt nun wieder davon ab, zu welchem Handeln das Gewissen des Beobachters geraten hätte. Aber auch des Beobachter hätte letztendlich genau das getan, was sein Gewissen zufrieden gestellt hätte, und was in ihm ein zufriedenes Gefühl hinterlässt.
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Die Antwort auf die Frage also, ob der Mensch von Natur aus "gut" oder "böse" ist, hängt im Endeffekt einzig und alleine davon ab, wie man "gut" und "böse" definiert. Aber es wird vermutlich über dieses Thema niemals eine wirkliche Einigung geben: über ein und dieselbe Handlung wird einer sagen es war "gut" (zumindest in Maßen), ein anderer wird sagen es war "böse", wieder andere werden sich irgendwo dazwischen einordnen können.
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Als Fazit würde ich sagen, dass jeder Mensch sowohl zu "guten" als auch zu "bösen" Taten fähig ist - und die Entscheidung, was "gut" ist und was "böse" muss jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.

GALLARIAOY  22.12.2009, 11:05

Kann dir nur zustimmen! Dass, was du ausführst hat Hand und Fuß, und lässt sich leicht nachvollziehen, weil es genau so ist, wie du es kommentiert hast. Danke für diesen einfühlsamen, und bereichernden Beitrag. GALLARIAOY

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Nein, ist er nicht, weil...

Die Freiheit des Menschen ist jedoch eingeschränkt durch sein gesellschaftliches Umfeld, durch seine Erfahrungen im Elternhaus, durch eventuelle geistige Behinderung, oder auch durch frühere Entscheidungen, die wie auch die Gehirnforschung weiß - Folgen auf unser Denken haben.

In der Frage der Ethik geht es auch um Verantwortung. Verantwortlich ist der Mensch für das, was er hätte an Gutem - trotz eingeschränkter Freiheit - tun können, aber nicht getan hat.

In manchen Fällen genügt es, dass jemand das Gute zu tun gewünscht hat, wenngleich er zu schwach war, es wirklich zu tun.

GALLARIAOY  22.12.2009, 11:08

Inwiefern!?? Müssen wir uns denn von unserem Umfeld unterbuttern lassen!?? Können wir denn nicht unserem Chef die Meinung geichen, wenn er eben etwas von uns will, was mit unserem Gewissen nicht vereinbar ist. Im Notfall muss einer gehen. In unserem beruflichen Leben, durften Vorgesetze gehen. GALLARIAOY

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Gritti  22.12.2009, 21:23
@GALLARIAOY

Was willst du denn tun, wenn du z.B. sieben oder acht Jahre alt bist - also total abhängig von den Eltern und dein Vater missbraucht dich. Ich kenne mehrere Menschen, denen es so geschehen ist. Und die Mutter hat dann auch noch gesagt DU LÜGST - wenn das Kind sich überhaupt getraut hat, ihr etwas zu sagen.

Ja, es gibt auch Menschen, die darüber hinweggekommen sind. Aber es ist schwer, sich da nicht unterbuttern zu lassen.

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Nowka  01.01.2010, 00:30
@GALLARIAOY

>gallariaoy<

es sieht so aus, als ob du deine persönlichen erlebnisse zu einem kantschen imperativ machen willst! da muß gritti doch widersprechen (und ich auch)

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