Ab welchem Alter sinkt der IQ-Wert eines Menschen?

2 Antworten

Ältere Menschen werden vor allem langsamer, sie arbeiten dafür aber sorgfältiger. Es hängt daher davon ab, was man als IQ definiert. Wenn in einem Test die Zeit eine grosse Rolle spielt, sind ältere Leute im Nachteil. Wenn es aber auch Sorgfalt ankommt, steigt der IQ länger. Ausserdem kommt es extrem darauf an, wie vielfältig ein Mensch sein Gehirn braucht und gebraucht hat. Wer nur wenig gelernt und gemacht hat, wird früher dement. Wer ein abwechslungsreiches Leben geführt hat, bleibt länger geistig fit. Ein bestimmtes Alter anzugeben, ist daher unseriös.

Der IQ bleibt im Laufe des Lebens ziemlich konstant. Das liegt daran, dass er sich aus dem Vergleich des Einzelnen mit einer Referenzgruppe ergibt. Das heißt, die Leute um einen rum werden mit dem Alter gleichermaßen dümmer oder gescheiter.

Oft geht man davon aus, dass die intellektuelle Leistungsfähigkeit in den 20ern am höchsten ist. Das liegt an der Beobachtung, dass viele Wissenschaftler:innen und Künstler:innen ihre Durchbrüche im dritten Lebensjahrzehnt hatten. Ich bezweifle aber, dass das rein an der Intelligenz liegt. Aus meiner Sicht spielen da aber viele Dinge rein, vor allem die generellen biografischen Rahmenbedingungen.

Sehe ich auch so. Dass Forscher in den 20ern die grossen Entdeckungen machen, wurde vor allem bei Quantenphysikern beobachtet. Die waren nämlich gerade im Studium, als Planck und Einstein bemerkten, dass da Quanten sind. Die Doktoranden schrieben dann ihre Doktorarbeit über dieses Thema und entdeckten dabei viele neue Dinge, die den alten Physikern unbekannt waren. Das heisst nicht, dass die alten Physiker das nicht auch gekonnt hätten, wenn sie so viel Zeit in dieses Thema investiert hätten.

0