Blickwechsel: Deine Fragen an einen Feuerwehrmann

Mehr als eine Million der Deutschen war im Jahr 2020 laut einer Statistik des Feuerwehrverbandes bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Eine beachtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass die Helfer dort ihre Freizeit "opfern", um anderen in Notsituationen zur Seite zu stehen. Das nennt sich wohl Einsatz und Nächstenliebe. Einer von den fleißigen Helfern bei der Freiwilligen Feuerwehr ist unser Nutzer CreeperNicol. Seit mehr als 13 Jahren ist er bei der Feuerwehr und stets zur Stelle, wenn andere Hilfe brauchen - sei es wegen der Katze auf dem Baum oder eines schweren Autounfalls. Beim Blickwechsel am Dienstag, 18. April, von 14 bis 17 Uhr, beantwortete er Deine Fragen rund um seinen Alltag bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

Der Austausch von Blicken
Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand am Dienstag, den 18. April 2023 von 14 bis 17 Uhr statt. Unser Nutzer CreeperNicol beantwortete drei Stunden lang Fragen zu seiner Tätigkeit und seinem Alltag bei der Freiwilligen Feuerwehr.

CreeperNicol stellt sich vor:

Wenn man über das Thema Feuerwehr nachdenkt, bringt man dieses häufig mit den vier Worten „retten - löschen - bergen - schützen“ in Verbindung. So lässt sich schon erahnen, dass es eben nicht nur darum geht, einen Schlauch auszurollen oder ein Feuer zu bekämpfen. Vielmehr muss ein Feuerwehrmann ein Allroundtalent sein. Aus diesem Grund ist die gesamte Feuerwehrlaufbahn durch ein ständiges Lernen geprägt, um den immer vielfältiger werdenden Aufgaben gerecht zu werden.

Aber der Reihe nach. Begonnen hat bei mir alles mit dem Hausmeister während meiner Grundschulzeit, welcher bei uns das Ganztagsangebot „Kinderwerkstatt“ geleitet hatte. Er war Gerätewart bei der örtlichen Feuerwehr, also dort verantwortlich für die Wartung und Pflege der Gerätschaften. In den Pausen erzählte er gern ein paar seiner „Feuerwehrgeschichten“, welche in mir ein sehr großes Interesse weckten.

Als ich dann erfuhr, dass man ab 8 Jahre bei der Jugendfeuerwehr mitmachen kann, war ich direkt „Feuer und Flamme“. Als es dann endlich so weit war, hatten meine Eltern keine andere Wahl, als mich dort anzumelden.

Ich bin Tom, werde nun demnächst 22 und betreibe dieses Hobby mittlerweile schon seit mehr als 13 Jahren. Nach meiner Zeit in der Jugendfeuerwehr absolvierte ich mit 16 den „Truppmann Teil 1“ – Lehrgang, was im Prinzip die feuerwehrtechnische Grundausbildung ist. Ab 18 folgten dann der Einstieg in den aktiven Einsatzdienst und weitere Lehrgänge, wie z.B. dem Atemschutzgeräteträger, Truppführer und Kettensägenführer. Neben diesen Qualifikationen im Einsatz übernehme ich noch Aufgaben in der Ausbildung der Jugendfeuerwehr, betreue die Social-Media-Auftritte und leite unsere dienstliche Sportgruppe.

Den Schritt zum hauptberuflichen Feuerwehrmann habe ich bisher noch nicht gewagt, nach meinem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zum Mechatroniker begonnen und arbeite mittlerweile als Instandhalter in einer Mikrochipfabrik, bei welcher ich sofort nach Abschluss meiner Berufsausbildung in die dort ansässige Betriebsfeuerwehr eingetreten bin.

Von nun an erweitere ich auch dort ständig meinen feuerwehrtechnischen und medizinischen Horizont, bilde mich explizit in Sachen Chemieschutz und Gefahrenabwehr weiter und habe nun das große Ziel, in ein paar Jahren meiner Leidenschaft in Vollzeit nachgehen zu können.