Wieso verletzen sich menschen selbst?

6 Antworten

Weil auch leiden schön sein kann, besonders wenn man vor allem am leiden ist.

Was ist Selbstverletzendes Verhalten (SVV)

Unter Selbstverletzendem Verhalten (SVV) versteht man Handlungen, bei denen es zu einer bewussten Schädigung der Körperoberfläche kommt. Diese Handlungen sind sozial nicht akzeptiert und nicht suizidal intendiert. Selbstverletzung ist kein eigenständiges Krankheitsbild sondern tritt als Symptom einer psychischen Störung oder Erkrankung oder aber auch ohne begleitende komorbide psychiatrische Erkrankung auf. Die häufigste Form der Selbstverletzung ist das Zufügen von Schnittverletzungen mit scharfen oder spitzen Gegenständen wie Messern, Rasierklingen, Scherben oder Nadeln. Dieses so genannte „Ritzen“ oder „Schneiden“ findet vorwiegend an Armen und Beinen sowie im Bereich von Brust und Bauch statt. Aber auch Verbrennung oder Verätzungen kommen bei selbstverletzendem Verhalten vor.

Jugendliche mit psychischen Störungen oder Problemen haben ein besonders hohes Risiko selbstverletzendes Verhalten zu entwickeln. Neben Erkrankungen - wie Depressionen, Ess- Zwangs- oder Angststörungen - können auch mangelndes Selbstwertgefühl, die Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken und schwach ausgeprägte Selbstregulierungskräfte ursächlich sein. Besonders häufig kommt es im Rahmen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu Selbstverletzungen.

Selbstverletzungen hatten in der Vergangenheit oft einen religiösen Hintergrund, z.B. peitschten sich so genannte „Flagellanten“ im mittelalterlichen Christentum, um Buße zu tun. Von ähnlichen Praktiken wurde aber auch schon in vorchristlichen Religionen berichtet. Seit den neunziger Jahren beobachtet man in Europa und Amerika sowie in östlichen Ländern eine Häufung selbst verletzender Verhaltensweisen bei Jugendlichen. SVV kann aber ebenso bei älteren Menschen vorkommen. Körperliche Schädigungen im Rahmen von stereotypen Selbstverletzungen (etwa bei Autisten oder bei geistig behinderten Menschen) wird nicht zu SVV im eigentlichen Sinne gezählt. In Deutschland wurden bei Jugendlichen Lebenszeitprävalenzraten von 25% und Ein-Jahres-Prävalenzraten von 14% beschreiben. Etwa 4% der Jugendlichen zeigen wiederholt Selbstverletzendes Verhalten (repetitives SVV). Aus dem Erwachsenenalter liegen keine Daten vor. Weltweit wird eine Prävalenz von SVV im Jugendalter von ca. 19% berichtet.

Ursachen von Selbstverletzendem Verhalten

Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen ist häufig Ausdruck einer starken seelischen Belastung und manchmal ein ernst zu nehmendes Zeichen einer zugrunde liegenden psychischen Erkrankung. SVV entsteht häufig als Reaktion auf belastende Umstände und daraus hervorgehende Gefühlszustände, die die Jugendlichen nicht anders kontrollieren können. Jugendliche, die sich selbst verletzen, scheinen zum großen Teil Schwierigkeiten zu haben, mit ihren Gefühlen umzugehen bzw. diese zu kontrollieren. Als Motiv für SVV steht an erster Stelle der Wunsch, innere Spannung abzubauen, häufig wird auch Selbstbestrafung als Funktion von SVV beschrieben. Betroffene berichten davon negative Gefühle wie Einsamkeit, Angst oder Aggression durch Selbstverletzungen abschwächen zu können. Es ist für manche die subjektiv einzige Möglichkeit, mit Problemen oder schmerzlichen Erlebnissen umzugehen - eine Art Bewältigungsstrategie.

SVV trat in der Vergangenheit vorwiegend bei jungen Frauen auf, Studien aus den letzten Jahren zeigen aber einen zunehmenden Teil männlicher Jugendlicher. Belastende Als Risikofaktoren für SVV wird das Erleben von SVV im Freundes- oder Familienkreis, das Vorliegen einer psychischen Erkrankung sowie die frühe Aufnahme von Sexualkontakten beschrieben.

Während einer Verletzung schüttet der Körper „Glückshormone“ aus, so genannte Endorphine, die zunächst zu einer Schmerzunterdrückung führen. Diese Ausschüttung körpereigener Endorphine kann möglicherweise bei bestimmten Jugendlichen das Bedürfnis nach Wiederholung auslösen, wenn das Gleichgewicht dieser sogenannten körpereigenen Opioide gestört ist.

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Sich selbst zu verletzen gilt als psychisch "krank"oder auch beschädigt... das muss man nicht verstehen und wirklich was zu verstehen gibt es da auch nicht

Gibt da viele verschiedene Gründe. Manche fühlen sich innerlich tot und wollen wieder was spüren, selbsthass oder Ansätze für Selbstmord aber noch ohne Mut den letzten Schnitt anzusetzen.

Gibt einige Gründe aber einer davon ist zum Beispiel Selbsthass, was bei mir auch der Fall war.