Wie gehe ich damit um, dass mein Freund kein Sex mehr möchte?
Mein Partner und ich haben in den letzten Monaten selten Sex, was daran liegt, dass er kein Bedürfnis mehr danach hat.
Ich habe ihn schon mehrfach darauf angesprochen und gefragt, woran das liegt bzw. ob ich etwas anders/besser machen soll.
Er meinte, dass es nicht an mir liegt und er selber nicht weiss, warum sein Bedürfnis danach fehlt und das hat er auch glaubwürdig rüber gebracht.
Für mich ist es jedoch schwer, damit umzugehen, da ich schon das Verlangen habe mehr als nur alle 6-8 Wochen 1x Sex zu haben.
Wie würdet ihr damit umgehen?
Ich selber verzweifle da etwas, weil ich den Fehler trotzdem bei mir suche und ich nicht weiss, wie lange eine Beziehung das standhalten kann. Für mich war Sex in einer Beziehung nie wichtig, aber jetzt wo er fehlt, merke ich, wie wichtig mir doch diese Nähe, die Zuneigung und das intime Miteinander ist.
Wohnt ihr zusammen?
Ja
4 Antworten
Liebe/r Anonym509751,
du sprichst da etwas sehr Ehrliches und Verletzliches an – und genau deshalb finde ich deine Offenheit so stark. Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass dich diese Situation verunsichert, gerade wenn körperliche Nähe für dich ein wichtiger Ausdruck von Verbindung und Liebe ist. Wenn dein Partner dir glaubwürdig sagt, dass es nicht an dir liegt, dann darfst du ihm das ruhig glauben – viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Phasen, in denen das sexuelle Verlangen aus unterschiedlichsten Gründen nachlässt: Stress, hormonelle Veränderungen, psychische Belastungen oder auch einfach eine emotionale Erschöpfung, die man selbst kaum greifen kann.
Aber das ändert natürlich nichts daran, dass du darunter leidest – und das ist genauso berechtigt. Du suchst nicht einfach nur Sex, sondern Nähe, Intimität, das Gefühl, gewollt und begehrt zu werden. Und genau diese Ebene verdient Aufmerksamkeit, auch außerhalb des körperlichen Aspekts. Vielleicht hilft ein ruhiges Gespräch, in dem ihr nicht nur über Sex redet, sondern über Nähe im Allgemeinen: Was fehlt dir? Was fehlt ihm? Gibt es andere Wege, wieder zueinander zu finden – über Berührungen, Zärtlichkeit, gemeinsame Rituale?
Aus eigener Erfahrung weiß ich: Wenn man beginnt, sich selbst zu hinterfragen, obwohl der Partner sagt, dass es nicht an einem liegt, dann frisst das langsam an einem – und das tut auf Dauer jeder Beziehung weh. Deshalb ist es wichtig, dass du dich selbst ernst nimmst. Vielleicht ist es auch eine Option, gemeinsam eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen, einfach um einen neutralen Raum für dieses Thema zu schaffen, bevor es innerlich zu groß wird.
Du bist nicht allein mit diesem Gefühl – und du hast jedes Recht, dir diese Nähe zu wünschen. Die Frage ist, ob ihr gemeinsam einen Weg findet, der euch beiden gerecht wird. Und wenn nicht, darfst du dich auch fragen, was du langfristig brauchst, um glücklich zu sein.
Alles Gute!
Es gibt sicher Phasen, wie es oben schon beschrieben wurde. Wenn es dir nicht gelingt, ihn irgendwie zu stimulieren, wenn er das sogar ablehnt, dann hilft nur die radikale Lösung: Trennung
Da müsst ihr einfach weiter drüber sprechen 😉
Ich würde das schon direkt sagen, aber freundlich natürlich, das mir die Nähe und Berührungen fehlen, und das du durch ihn erst weißt wie schön Sex sein kann🙂
Solche Phasen kommen schon mal vor, gerade den Winter über. ;)
Hatte er das in früheren Beziehungen auch schon bzw. kennt er solche Phasen?
Welche Formen von Intimität wären denn eine Alternative? In meiner Partnerschaft kam das auch immer wieder mal vor, wir haben dann halt einfach viel gekuschelt.
Zuneigung, Nähe und Intimität sind ja nicht nur eine Frage von Sex.
Wichtig: nicht drängen. Und mal den Frühling abwarten.
Eine frühere Beziehung hat er nicht. Wir sind beide in unserer erster Beziehung und sonst auch schon lange glücklich miteinander. Eine Alternative habe ich noch nicht gefunden. Kuscheln ist zwar schön, aber es ist halt leider nicht das selbe :(
Was kann ich deiner Meinung nach denn bei den nächsten Gesprächen sagen? Ich möchte ja auch nicht aufdränglich werden