Werden Kinder heutzutage noch aufgeklärt?
Ich lese hier sehr häufig Fragen, ob man von Küssen, Oralverkehr oder Analverkehr schwanger werden kann. Deshalb frage ich mal alle Schulpflichtigen und Eltern von schulpflichtigen Kindern:
Es kann doch nicht sein, dass Menschen in die Pupertät kommen und keine Ahnung davon haben wie die eigenen Geschlechtsorgane funktioniern. Ich war in den 1990er Jahren in der Schule und wie wurden in der Grundschule und in der weiterführenden Schule (und viele auch von ihren Eltern) aufgeklärt.
Meine Frage an Schüler und Eltern:
- Werdet ihr in der Schule oder von euren Eltern aufgeklärt?
- Klärst du deine Kinder auf?
Eltern die ihre Kinder nicht aufklären, können ja gerne mal ausführen warum sie das nicht für notwenig halten. :)
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11 Antworten

Selbstverständlich haben wir unsere Kinder aufgeklärt.
Wenn ich ein schwerwiegendes, juristisches Problem habe, verlasse ich mich nicht auf das „Fachwissen“ meines Nachbars, der regelmäßig Königlich Bayerisches Amtsgericht im Fernsehen schaut.
So wollte ich auch nicht, dass meine Kinder gefühltes Halbwissen gespickt mit absurden Mythen von Freunden aufschnappen.
Auch gehöre ich nicht zu den Eltern, die Mundhygiene beim Kleinkind nicht für wichtig erachten (frei nach dem Motte: das lernen die dann im Kindergarten…) oder sich darauf verlassen, dass die Schule meinem Kind Schwimmen beibringt.
Das gehört ebenso wie die sexuelle Aufklärung zu meinem Erziehungsauftrag.
Je früher sexuelle Aufklärung passiert, um so weniger "peinlich" ist sie. Meines Erachtens sollten Kinder deutlich vor der Pubertät aufgeklärt werden.
Doch nicht mit einem, alles umfassenden "großen Gespräch". Vielmehr sollte zu jeder Zeit ausnahmslos jede Frage altersgerecht beantwortet werden - ohne "später" oder "da bist du noch zu jung zu".
Zu einer gelungenen Aufklärung gehört, ausnahmslos jede Frage altersgerecht, sachlich und richtig zu beantworten. Und zwar so lange, wie das Kind weiterfragt.
Dabei können Eltern sich nicht auf Schule oder gar Freunde verlassen. 14-jährige meinen, viel zu wissen. Aber kaum jemand stellt im Sexualkundeunterricht dem Lehrer Fragen, dann würden ja die Klassenkameraden wissen, dass man nicht Bescheid weiß. Und heimlich geschaute Pornos und Geschwätz auf dem Schulhof ersetzen kein elterliches Gespräch.
Es gibt unzählige Bücher zum Thema - aber bitte nicht einfach sagen "Hier lies mal", das ist zu wenig, das muss man mit seinem Kind besprechen.
Plötzlich ist das andere Geschlecht nicht mehr "doof". Spätestens dann sollten Eltern ihrer Tochter den Tipp geben, dass auch der netteste und coolste Junge hormongesteuert ist und sie sich nicht auf Aussagen wie "beim ersten Mal passiert nichts" oder "vertau mir, ich pass schon auf" verlassen kann - genauso natürlich auch andersrum.
Man sollte immer ein offenes Ohr haben und gegebenenfalls eigene Unsicherheit oder Unwissenheit zugeben ("Komm, wir finden das raus, lass es uns nachlesen") und zu Verstehen geben, dass man für das Kind in jeder Situation und zu jeder Tages- oder Nachtzeit sein Ansprechpartner ist - ob nun bei der ersten Blutung/Samenerguss, bei Liebeskummer oder auch einer Verhütungspanne.
Meine Kinder sind peu à peu im Kindergartenalter von uns aufgeklärt worden.
Ich (Jahrgang 1964) bin im Grundschulalter durch einen meiner deutlich älteren Brüder aufgeklärt worden - zu dieser Zeit gab es (noch) keine Aufklärung an Schulen und viele Eltern taten sich damit schwer.
Ich fand das Thema derart spannend, dass ich meinen Bruder regelrecht mit weiteren Fragen genervt habe, bis er lakonisch sagte: „Geh zu Mama, die weiß das auch.“
Alles Gute für dich!

Bei uns ist das ganz klar Teil der Erziehung.
In meiner Kindheit haben meine Eltern es ebenfalls thematisiert und in der Schule war es auf dem Lehrplan (70er!).
Ich weiß aber, dass in der Schule meiner Kinder heute immer noch Lehrer unterwegs sind, die sich weigern, Sexualkunde zu unterrichten. Heute noch!
Es gibt dort auch viele Eltern, die erklären, dass ihre Kinder am Sexualkundeunterricht nicht teilnehmen dürfen, und einige, die Beschwerde gegen Biolehrer vorbringen, die es im Unterricht erwähnen. Das sind interessanterweise die selben, die die Teilnahme am Religionsunterricht ablehnen, und deren Kinder nicht mit auf Klassenfahrten dürfen.
Man könnte von einem sexuellen Integrationsboykott reden. Ich vermute (nach subjektiver Wahrnehmung), dass wir in den 80er Jahren schon mal deutlich weiter waren, als heute.

Ich habe meine Kinder sachlich und ernst aufgeklärt. Es ist eine Schande, wenn Eltern sich hierbei schämen und rumeiern. Das gehört genau so dazu, wie den Kindern das Sprechen und soziale Umgangsformen zu lehren.
In der Schule kann man das Thema durchaus gern aufgreifen, aber die Basics kommen immer von den Eltern.
Wenn Eltern das aufgrund von religiöser Verbohrtheit und anderem MiMiMi nicht hinbekommen, dann haben sie aus meiner Sicht ganz klar ihre elterlichen Pflichten vernachlässigt.


Habe dass einfach so irgendwie gewusst, vermutlich wusste ich es durchs Internet und Freunden.
Aber gefühlt wird man in sexualkunde nicht wirklich aufgeklärt, und wenn man überhaupt Sexualkunde hat, dann meist nur ca eine Stunde und danach wird es nie wieder erwähnt, und dazu kommt dass sich die Schilder darüber lustig machen weil: Pupertät
Und nicht ernst genommen werden können die Lehrer auch nicht leiden.
Irgendwie traurig.

ich wurde in der Grundschule aufgeklärt und von einer Freundin :D m/13
Tolle Einstellung! Danke, dir auch alles Gute.