Sollte man Beschneidungen an Kindern verbieten?
Ich meine damit so etwas wie Babys aus Religionen, wo das Tradition ist.
Immerhin wird durch die Beschneidung im Grunde eine Körperverletzung begangen. Wer sich als Erwachsener freiwillig will, soll das tun. Ich finde es aber unmoralisch, einem Kind, das noch gar nicht selbst darüber entscheiden kann, einen Teil des Körpers abzuschneiden.
WICHTIG: Ich will niemanden diskriminieren oder die Religionsfreiheit einschränken. Mir geht es um den Austausch über dieses Thema und ich kann auch Meinungen akzeptieren, die von meiner Sichtweise abweichen.
Das Ergebnis basiert auf 84 Abstimmungen
21 Antworten
Ich persönlich wäre für ein Mindestalter und würde es generell bevorzugen, wenn man Kinder nicht mehr mit religiösen Riten konfrontiert. Bei der Neugeborenenbeschneidung werden die Kinder unnötigen Schmerzen ausgesetzt:
Und auch unnötigen Risiken. Beispielsweise kann man durch eine Beschneidung im Säuglingsalter eine Harnröhrenverengung bekommen, die später operativ korrigiert werden muss. Das kommt bei älteren Kindern nur noch sehr selten vor. Ich würde es bevorzugen, wenn man nicht mehr an den unterentwickelten Genitalien von Säuglingen rumschneidet, um genau sowas zu vermeiden. Auch wird teilweise zu viel Haut entfernt, was zu einem Spannungsgefühl bei Erektionen führen kann (im Erwachsenenalter). Auch das kommt bei älteren Kindern kaum noch vor.
Hier eine ausführliche Liste über die Komplikationen durch Säuglingsbeschneidung:
https://med.stanford.edu/newborns/professional-education/circumcision/complications.html
Solange keine medezinische Notwendigkeit besteht. Man darf Kindern ja auch kein Intimpiercing stechen(wass übrigens ein geringer schaden wäre) oder ihnen die Ohren abschneiden lassen. Ohne die Einwilligung des Kindes wäre das eigentlich Körperverletzung und als solche zu anden
Die Kinder haben nicht die Fähigkeit diesbezüglich eine rationale Entscheidung zu treffen. Sowohl bei Mädchen (Einritzen der Schamlippen und/oder Entfernung der Klitoris) als auch bei Jungen (Entfernung der Vorhaut) kann vieles schief gehen und die Entfernung der Klitoris ist so oder so grausam (und zum Glück verboten). Die Beschneidung kann psychische und physische Schäden die teils lebenslang andauern mit sich ziehen. Außerdem beeinflusst es oft die Gefühle während des Geschlechtsverkehrs, da Klitoris und Vorhaut viele Nerven enthalten. Auch hier ist es bei der Klitoris deutlich schlimmer, aber in beiden Fällen schlecht.
Die Religionsfreiheit darf nicht über die anderen Grundrechte gehen und erst Recht nicht wenn die Kinder zu jung sind um selbst rational darüber zu entscheiden. Die Eltern sollten nicht das Recht haben eine Entscheidung zu´treffen, die ihre Kinder ihr Leben lang beeinflusst, auch noch lange nach dem Tod der Eltern.
Nachfragen gerne in Form eines Kommentars. LG Jalan
Das ist in einer aufgeklärten Gesellschaft, zudem in einer funktionierenden Demokratie wie der deutschen unfassbar, dass Kindsbeschneidungen noch immer erlaubt sind.
Körperliche Unversehrtheit ist ein Menschenrecht. Körperverletzung und genitale Verstümmelung widersprechen dem kolossal.
Und aus meiner Sicht ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit eines Menschen deutlich dem seiner Eltern auf Religionsfreiheit überzuordnen. Der Glaube an einen Gott rechtfertigt in keinster Weise die Verstümmelung eines anderen Menschen. Diese Entscheidung möge bitte jeder Mensch selbst für sich selbst treffen dürfen – volljährig.
Ich habe darüber mal einen kleinen Essay geschrieben.
Ich persönlich bin auch gegen einen Verbot, sofern das Kind noch nicht in der Lage ist, selbstständig darüber nachzudenken und sich Gedanken über das Thema zu machen, Pro- und Kontraargumente dafür zu sammeln und eigenständig ein Urteil zu bilden.
Und bis dahin dauert es - wenn nicht sogar bis zum 18. Lebensjahr.
Ich würde generell verbieten, dass jemand anderes diese Entscheidung für dich treffen darf - nur bei medizinisch notwendigen Bedingungen soll die Entscheidung abgenommen werden dürfen.
Nein, für ein Mindestalter. Das würde religiöse Beschneidungen ja nicht verbieten.
Dann bist du nicht gegen, sondern für das Verbot.