Sollte das Religiöse Schächten/Schlachten von Tieren weiterhin in Deutschland erlaubt bleiben?


18.12.2020, 10:21

Quelle: Tagesschau

26 Antworten

Mir scheint die ganze Schächtdebatte Heuchelei zu sein.

Die Deutschen sind nicht daran interessiert, Tierquälerei bei der Fleischproduktion zu vermeiden. Weit über 90% des Fleisches, das sie essen, stammt aus tierquälerischer Massentierhaltung.

Die Deutschen hätten jeden Tag die Freiheit, auf dieses Fleisch zu verzichten und stattdessen ausschliesslich Fleisch aus argerechter Haltung zu konsumieren.

Sie stimmen aber tagtäglich im Supermarkt für Tierquälerei und für Massentierhaltung.

Niemand kann mir erzählen, dass sich in Deutschland eine Mehrheit gegen Tierquälerei im Zusammenhang mit Fleischproduktion einsetzt.

So ein Schächtverbot ist doppelte Heuchelei: man tut so, als läge einem das Tierwohl am Herzen, in Wirklichkeit freut man sich, wenn man einer Minderheit eins auswischen kann.

Ein Verbot von tierquälerischen Praktiken bei der Massentierhaltung fände in Deutschland niemals eine Mehrheit. Hier verschafft sich die Mehrheit auf Kosten einer Minderheit ein gutes Gewissen als sanftes Ruhekissen.

Ich kann diese Leute überhaupt nicht ernst nehmen. Es sind Heuchler.

Stimme dir zu. Entweder ganz oder gar nicht. Es muss sich in Deutschland generell in der Masse was an der Tierhaltung und am Konsum ändern. Nur Minderheiten etwas zu verbieten ist nicht richtig.

Aber das Gleiche passiert doch auch, wenn man hört, dass Hunde oder so in anderen Ländern geschlachtet werden. Da ist der Aufschrei groß aber hier in Deutschland mampfen sie weiter fröhlich Schwein und Rind. Doppelmoral!

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Von Experte dsupper bestätigt

Wie die Muslime es machen, weiß ich nicht.

Ich kann nur sagen wie eine koschere Schlachtung, so wie man sie eigentlich richtig durchführen sollte, funktioniert.

Die Tora verbietet den Genuss von zwar „reinen“ Tieren (Vieh, Geflügel), die eines natürlichen Todes gestorben sind oder die durch irgendeine andere Methode getötet wurden als durch rituelles Schächten („Kein Aas dürft ihr essen...“ 5. B. Moses, 14:21). Solche Kadaver werden unrein genannt und ihr Fleisch darf von Juden nicht gegessen werden.Beim Schächten blutet das Tier gründlicher und schneller aus, als bei vorheriger Betäubung. Außerdem würden dem Tier durch die Betäubung Verletzungen zugefügt, die es für koscheren Verzehr untauglich machen würden.

Sinn des rituellen jüdischen Schächtens ist, dem Tier beim Tötungsvorgang möglichst keinen Schmerz zuzufügen und es gleichzeitig sehr schnell ausbluten zu lassen. Sehr vereinfacht gesagt, beinhaltet der Vorgang einen extrem schnellen Schnitt gleichzeitig durch die Luftröhre und die Hauptarterie bis zur Wirbelsäule, so dass das Tier durch den sofortigen Abfall des Blutdrucks bewusstlos wird (Großvieh nach 25-30 Sekunden) und daher sehr geringen oder gar keinen Schmerz spürt.

http://www.sgsaar.de/index.php?seite=schechita

Das Tiere minutenlang bei vollem Bewussstein ausbluten, ist Quatsch. Klar gibt es das, aber dann nur in schalchterein die nicht richtig arbeiten, deren Fleich kann auch nicht als koscher angeshen werden.

Das Tier darf nur von einem geprüften und ausgebildeten Schochet geschächtet werden.

Ich sag mal so, ich finde es anderherum auch nicht richtig wie die Tiere in kommerziellen Schlachthöfen geschalchtet werden. Oft werden nähmlich gerade da die Tiere nicht ordentlich betäubt und müssen minutelang vor sich hin leiden.

Bevor man als das Schächten in Frage stellt, sollte man sich erstmal mit der kommerziellen Schlachtung auseinadersetzen und ggf in Frage stellen

das ist absolut widerlich. du sollteset noch mal gründlich durchlesen was du da schreibst und dir gedanken darüber machen

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@YakupY

Was bitte ist denn daran widerlich? Das ist eine absolut korrekte und sachliche und richtige Antwort.

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@YakupY

Schade daß du meine Antwort scheinbar nicht verstanden hast

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Jap man sollte generell unsere industrielle Tierhaltung infrage stellen. Dabei sollte immer das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen und nicht das der Menschen, die billig Fleisch wollen oder aus religiösen Gründen argumentieren.

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Ja, diese Ausnahme im dt. Gesetz gibt es - es bleibt trotzdem den Gemeinden frei, in ihrer Gemeinde diese Schlachtung mit scharfen Maßnahmen, z.B. Überwachung etc., zu belegen oder unmöglich zu machen.

Diese Art der Schlachtung wird nur sehr sehr selten tatsächlich in D durchgeführt - dieses Fleisch wird eher aus dem Ausland nach D eingeführt.

Und wer diese Art der Schlachtung so furchtbar und widerwärtig findet, der sollte vielleicht mal so einige Videos aus Schlachtfabriken anschauen, wo das Discounterfleisch so herkommt.

Hunderttausende von Schlachttieren werden OHNE Betäubung geschlachtet, weil die Betäubung versagt - das interessiert dann auch niemanden, wenn die Schweine lebendig mit kochendem Wasser überbrüht werden ....

DAS ist mit Sicherheit deutlich schlimmer .... und vielleicht sollte man sich erst einmal darüber Gedanken machen? Dies betrifft auch deutlich mehr Tiere ...

Ohne auf die Gründe eingehen zu wollen, warum Schächten erforderlich oder nicht erforderlich ist:

Es wird hier immer auf dem Schlachten mit Betäubung herumgeritten. Welche Methoden werden denn aber derzeit bei uns dazu eingesetzt? Ersticken in CO2 ist qualvoll. Ein Bolzenschuß ins Gehirn ist auch nicht gerade das, was ich mir unter "Betäubung" vorstelle, und der Stromschlag mit der Stromzange erscheint mir ebenso alles andere als schmerzfrei.

Ich war (im Ausland) einmal dabei, als ein Schwein auf einem Bauernhof mittels Schächten geschlachtet wurde. Allerdings wußte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal dass diese Methode Schächten genannt wird. Jedenfalls war das Schwein innerhalb weniger Sekunden dem Anschein nach bewußtlos. Als Tierquälerei habe ich das wirklich nicht empfunden.

Nun habe ich keine Ahnung, wie die Schlachtmethode "Schächten" aussieht, wenn es nicht um ein Schwein auf dem Hof geht, sondern um Schlachtungen in einem Betrieb. Vermutlich wird es dann ähnlich aussehen wie in unseren "normalen" Großschlachtereien.

Schweine können per se nicht geschächtet werden, da durch die Schwarte kein Kehlschnitt stattfinden und damit kein sauberes Entbluten garantiert werden kann. Beim jüdischen und muslimischen Schächten sind ohnehin keine Schweine betroffen, weil deren Fleisch nicht gegessen wird.

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@ZiegemitBock

Nun, ich bin kein Fachmann für Schächten. Ich habe nur erlebt, das mit einem scharfen Messer ein kräftiger Schnitt am Hals angesetzt wurde, sehr schnell sehr viel Blut ausgetreten ist und das Schwein innerhalb von Sekunden ohnmächtig wurde.

Das Muslime das nicht essen, weiß ich. Das Schwein wurde dort auch nicht aus religiösen Gründen so geschlachtet. Man sagte mir nur, dass es dort halt "schon immer" so gemacht wird.

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@ZiegemitBock

Ok. Was ganz genau der Schlachter mit dem Messer gemacht hat, ist mir entgangen. Ich stand zwar daneben, aber es ging recht schnell.

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Man müsste wissen, wie diese Auflagen aussehen! Eine konventionelle Schlachtung ist ja auch nicht tierfreundlich.

Gott hat aber sicher nichts dagegen, wenn alle Menschen auf den Verzehr von Tier verzichten würden. Wenn ich also kein Halal -Fleisch bekomme, kann ich auch Haferflocken essen.