Mein Freund hat mich betrogen wieso ist es juristisch nicht strafbar?
Wieso kann man jemanden bei Körperverletzung und anzeigen aber bei sowas nicht
7 Antworten
Strafbar wäre es ja, wenn er Dich in wirtschaftlicher, vermögenssachlicher Hinsicht betrogen hätte.
Will heißen, wenn er Dich dazu bewegen konnte, dass Du mit ihm z.B. ein Geldgeschäft abschließt und er dabei Deine Entscheidung maßgeblich dadurch beeinflusst hat, indem er Dir bzgl. der Vertragssache vorsätzlich Unwahrheiten unterbreitet und/oder wissentlich Wesentliches verschwiegen hat, er dadurch einen Irrtum bei Dir hervorgerufen hat und Dir damit ein Vermögensschaden entstanden ist, JA DANN könntest Du ihn tatsächlich wegen Betruges anzeigen.
Für jemanden, der sich hingegen 'emotional' betrogen fühlt, sieht das Strafgesetz jedoch keine juristischen Gegenmaßnahmen vor.
Auf welcher Gesetzesgrundlage sollte dies denn auch durchführbar sein?
Wenn sich zwei Menschen begegnen und sich zusammentun (auf welcher Weise auch immer), schließen diese zwei Menschen gewissermaßen eine Art psychologischen Vertrag miteinander ab. Dies ist jedoch nur ein imaginäre Vertrag, der jedoch keine juristische Bedeutung erlangen könnte.
Ein Rechtsanspruch auf Treue, weder in körperlicher noch in emotionaler Hinsicht, gibt es nunmal nicht.
Es wäre ja auch furchtbar, wenn ein Staat sich das (Un-)Recht vorbehalten würde, selbst in den einfachsten, rein moralischen oder ethischen Verhaltensfragen, juristisch einzugreifen.
Treue und Keuschheit sind halt eben nur Tugenden. Und Tugenden sind nunmal keine Gesetze. Sonst könnte ja bald jeder praktisch jeden gleich verklagen, z.B. weil ihm der Gegenüber den freundlichen Gruß verweigert hat.
Wärest Du mit ihm verheiratet, so hättest Du lediglich vor dem Familiengericht im Scheidungsfall gute Aussichten, ein Gerichtsurteil zu Deinen Gunsten zu erwirken, wenn das Gericht es als erwiesen ansieht, dass er durch sein Verhalten im Sinne eines 'Ehebruchs' Deinen Scheidungswunsch maßgeblich hervorgerufen hat und für Dich eine Fortführung der Ehe gar nicht mehr oder nur unter erheblichen Qualitätseinbußen zumutbar wäre.
Wenn es hier um fremdgehen geht ist es keine Straftat und somit auch nciht strafbar. Falls du andere Arten von Betrug meinst, also juristischem Betrug, wird es strafbar sein
Weil niemand jemandem gehört.
Sei lieber froh dass die Zeiten vorbei sind als außerehelicher Sex schwerst bestraft wurde.
Denn wenn es dein Freund ist seid ihr ja wohl noch nicht mal verheiratet.
Ich moralisiere da nicht. War selber über 5 Jahre in "wilder Ehe" bevor ich meine Freundin geheiratet hatte.
Weil er ein freier Mensch ist und machen kann was er will?
Ist auch in der Ehe nicht strafbar, höchstens ein guter Scheidungsgrund...
Das stimmt natürlich, aber so ein Betrug beschleunigt so eine Entscheidung natürlich enorm :-)
weil es gesetzlich nicht verboten ist...
Ja aber wieso ? Schließlich verletzt er mich ja auch genauso wie bei einem Ausdruck
tut mir leid wenn du seelisch verletzt wurdest, aber undere Gefängnisse wären überfüllt wenn "gebrochene Herzen" wie Körperverletzung behandelt würden...und zwar mit Insassen beiderlei Geschlechts..
Eine emotionale Verletzung dieser Art basiert ja auf einer gefühlsmäßigen Enttäuschung.
Diese Form der "empfundenen" Verletzung ist nunmal keine, die sich durch einen Gerichtsmediziner zweifelsfrei feststellen oder anderweitig nachweisen lässt.
So lange er keine 'ehrverletzenden' Straftaten nach Definition des Strafgesetzbuches gegen Dich begangen hat, wird das nunmal nie irgendeine juristische Bedeutung erlangen.
Und wenn Du ernsthaft der Meinung bist, dass jedes Fehlverhalten in einer Beziehung gleich polizeilich und gerichtlich verfolgt werden müsse, dann bin ICH ehrlich gesagt froh, dass gewisse Leute zum Glück NICHT an der Gestaltung von Gesetzen beteiligt sind.
für eine Scheidung braucht man ebenfalls keinen Grund. Jeder kann frei entscheiden mit wem er verheiratet bleiben will und ob ggf nicht