Hatten Ritter Verkehr mit ihren Knappen?

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Vermutlich gab es auch homosexuelle Ritter, ja. Die gesellschaftliche Akzeptanz für Homosexualität war allerdings (auch aus religiösen Gründen) kaum bis gar nicht vorhanden, und mit seinen Knappen dürfte kaum ein Ritter intim geworden sein. Schon, weil der Codex ritterlichen Verhaltens dagegen sprach - und wenn der Vater eines Knappen (der oft ebenfalls ein Ritter war) das mitbekam, dann konnte das wegen Bruch des ritterlichen Codex (Mißbrauch Schutzbefohlener) und Unmoralischem Verhalten sehr schnell sehr unangenehm bis tödlich für den schwulen Ritter werden. Wenn er Glück hatte, kam es nur zu einem Duell mit dem Vater; hatte er Pech, schaltete sich der Lehnsherr ein, dem er Treue geschworen hatte - oder die Kirche ...

Man kann nicht ausschließen, dass das passiert ist. Aber im MA gab es meines Wissens eine extrem starke soziale Kontrolle der vermittelten, kirchlichen Werte und Homosexualität war da meines Wissens nicht erlaubt. Zudem war für den Ritter meines Wissens seine Ehre sehr wichtig. Keine Ahnung, welchen Stellenwert ein Knappe hatte, ob es anderen Menschen (Rittern, Landesherren, Geistlichen) egal gewesen wäre, wenn sie so etwas mitbekommen hätten, weil der Knappe "wenig wert war" oder ob sie schockiert gewesen wären und das sanktioniert hätten einfach aufgrund der gesellschaftlichen Werte.


nuria14  18.01.2025, 12:20

Ja ich glaube ich schon,die waren monate lang unterwegs oder auch jahre,da kam es schon mal vor das man nachts intim wurde.das hat nix mit schwul sein zu tun,es reichte wenn man bisexuell oder nur geil war.

Winterkoenig  07.12.2024, 16:30

Ein Knappe ist sicher alles andere als "wenig wert", sondern ein Adelsspross der unter Umständen in späteren Jahren selbst Grundherr oder noch mehr sein wird.

Dessen Vater ist höchstwahrscheinlich ein Kollege des Ritters, ihm gleichgestellt. Der Ritter übernimmt höchste Verantwortung, wenn er einen wichtigen Teil der Erziehung ritterlicher Kinder übernimmt. Diese sind ihm anvertraut und er ist nicht nur ihr Herr, Ausbilder, Vorbild und Lehrer, sondern auch ihr gesellschaftlicher Vormund und moralische Instanz.

Epson109  03.12.2024, 23:32

Wohl eher letzteres.

Dass ein Ritter im Mittelalter auch mal homosexuelle Neigungen hatte, ist sicher auch passiert. Aber er wird dafür gesorgt haben dass niemand davon erfährt. Solche Männer wurden damals als Sodomisten beschimpft und hart bestraft.

Hinter verschlossenen Türen könnte so etwas wohl auch damals passiert sein, aber die Kombination Ritter und Knappe stelle ich mir hier schwierig vor. Die waren ja nicht immer allein unterwegs und wenn das herausgekommen wäre, dann wäre wohl das Chaos enorm.

Wenn du zum Ritter geschlagen wurdest, hattest du damit automatisch einen Adelstitel. Der niedrigste war " Edler", der höchste " Sir". Eine Frau die mit einem Ritter verheiratet war durfte sich dann entweder " Dame", oder " Freifrau" nennen. Insofern denke ich, dass Ritter keine Probleme an Frauenmangel hatten und eher nicht homosexuell waren. Außerdem musstest du um zum Ritter geschlagen zu werden, einen " ordentlichen Lebenswandel" haben. Das war eine Auszeichnung, denn Ritter waren die Ehrengarde und Soldaten des Königs, oder Herzogs. Ich beschäftige mich aktuell gerade in meiner Ahnenforschung damit, weil der Zweig meines Vaters Ritter waren.

Woher ich das weiß:Hobby

die ritter hatten ja nicht umsonst ihre knappen- zudem mussten die knappen die ritter sehr gut einölen bevor die rüstung angelegt wurde und da kannste von ausgehen das da dann öfter heimlich was lief. wo ein wille da ein weg und was verboten ist ist umso interessanter.