Entstigmatisierung nur für Cannabis-Patienten aber nicht für Genuss-Konsumenten?

In eurer Reaktion auf den Kabinettsentwurf des Cannabisgesetzes (CanG) vom 29. August schreibt ihr unter anderem:

In den Regelungen wird der Eindruck erweckt, Kinder von Cannabis-Patient:innen müssten vor ihren Eltern geschützt werden. [...] Repressionen gegenüber Cannabis-Patient:innen und ihren Familien müssen dringend vermieden werden. Cannabis-Patientinnen sind verantwortungsvolle Bürger, die teilweise erst durch ihre Medikation wieder am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsmarkt teilnehmen können, Steuern zahlen und keinem einen Schaden zufügen.
https://www.cannamedical.com/de/news/cannabis-patienten-fordern-medikamenteneinnahme-muss-ermoglicht-werden/

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Cannabis-Patienten im Gegensatz zu Genuss-Konsumenten eine besondere Stellung inne haben, was die ihnen zuzugestehenden Rechte angeht und stimme dem zu. Ich sehe auch, dass eine Beachtung eurer Kritikpunkte im kommenden Gesetz im Grunde positive Auswirkungen auf alle Cannabis-Nutzer hätte.

Durch die mehrfach im Text hervorgehobene Differenzierung von Patienten und anderen Konsumenten lesen sich eure Forderungen teils trotzdem fragwürdig. Vielleicht ist das aber auch nur nur meine persönliche überkritische Lesart. Auf mich wirkt das insgesamt ein bisschen so, als müssten Kinder von Genuss-Konsumenten vor ihren Eltern geschützt werden, als müssten Repressionen gegenüber diesen Konsumenten nicht dringend vermieden werden und als wären diese keine verantwortungsvollen Bürger, die Steuern zahlen und keinem Schaden zufügen und so weiter.

Ich finde, dass Cannabis-Patienten und Genuss-Konsumenten mit der Legalisierung ein gemeinsames Ziel haben. Bis vor wenigen Jahren waren alle Cannabis-Nutzer ungeachtet ihrer persönlichen Konsumgründe gleichermaßen von der Prohibition betroffen.

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Literaturempfehlungen für VWA: Cannabis – ein Vergleich der Wirkstoffe CBD und THC?

Ich schreibe dieses Jahr meine VWA zu oben genanntem Titel und bin derzeit auf der Suche nach wissenschaftlicher Literatur. Kann mir jemand Bücher oder Online-Quellen empfehlen (auch auf Englisch) die zu diesem Themengebiet hilfreich sein könnten?

Folgende Leitfragen sollen in meiner VWA beantwortet werden:

Wie können CBD und THC unter Berücksichtigung der gesetzlichen Lage eingeordnet werden?
Wodurch unterscheiden sich die Molekularstrukturen und die Wirkmechanismen von CBD und THC?
Welche Wirkungen haben CBD und THC?
Wo finden CBD und THC in der Medizin Anwendung?

Derzeit habe bin ich bei meiner Recherche auf https://scholar.google.com/ auf diese Bücher gestoßen:

Backes, Michael. Cannabis als Medizin: ein praktischer Leitfaden für den medizinischen Einsatz der Hanfpflanze. Rottenburg am Neckar: Kopp Verlag, 2016.

Grotenhermen, Franjo, Häußermann, Klaus. Cannabis: Verordnungshilfe für Ärzte. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2017.

Yazdi, Kurosch. Die Cannabis-Lüge - Erweiterte Neuausgabe: Warum Marihuana verharmlost wird und wer daran verdient. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2019.

Albaugh, Matthew, Ottino-Gonzalez, Jonatan, Sidwell, Amanda. Association of Cannabis Use During Adolescence With Neurodevelopment. 16 Juni 2021. https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/article-abstract/2781289. 25 Jänner 2022.

Danke für eure Vorschläge im Voraus!

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