Kommt auch darauf an, ob die Person schon andere Auslandreisen (v.a. nach Europa) gemacht hat. Wenn nicht, würde ich denken, dass ein Urlaub in Dresden und Leipzig für jemand aus Kairo schon sehr ungewöhnlich und beeindruckend sein kann.

Natürlich können einheimische Gastgeber sehr dazu beitragen, indem sie die Sehenswürdigkeiten für die Touren sorgfältig nach den Interessen der Gäste auswählen und sich selbst im Voraus detailliert informieren, um im geeigneten Moment auf Fragen Auskunft geben zu können (nicht einfach einen Reiseführer abspulen).

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Hallo, da gibt es natürlich extrem viele und verschiedenartige, je nachdem wie tief Du gehen willst/sollst und woran Du interessiert bist.

Die meisten antiken religiösen Praktiken haben z. B. sehr viel direktere Verbindungen zur Gesellschaft als die mythologische Seite der griechischen Religion. Von daher liesse sich mit einer Frage wie: "Führten religöse Feste in Athen eher zur Integration oder zur Ausgrenzung sozial unterprivilegierter Gruppen (Frauen, Sklaven, Metöken)?" eine sehr zeitgeistige Diskussion einleiten.

Falls Du eher philosophisch interessiert bist, bietet sich eine Frage an wie: "Führten die moralphilosophischen Diskussionen im Athen des 5. und 4. Jh. v. Chr. zu einem Autoritätsverlust religiöser, bzw. als religiös wahrgenommener Texte (Homer, Hesiod) und führte dies wiederum zu einer Abnahme bestimmter religiöser Praktiken (z. B. Opfer)?". Dabei müssten zur Feststellung des Effekts der philosophischen Diskussionen in der Bevölkerung natürlich nicht-philosophische Texte einbezogen werden, die über populäre Moralvorstellungen Auskunft geben (z. B. Gerichtsplädoyers).

Eine Verbindung zur politischen Geschichte ergäbe sich z. B. mit: "War die Religion im Athen des 5. Jh. kriegstreibend oder friedensstiftend?", untersucht z. B. anhand des Peloponnesischen Krieges.

Frag Dich einfach mal, weshalb Dich griechische Religion überhaupt interessiert und welche Praktiken (Opfer, Feste, Mysterien) Dich faszinieren, dann kommen die Leitfragen im Dutzend.

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Der Text ist original altgriechisch (obwohl Mark Aurel römischer Kaiser war). Warum liest Du einen Text, den Du sowieso nicht im Original lesen kannst, nicht in einer deutschen Übersetzung? Damit wäre wenigstens ein Hindernis beseitigt.

Die Lebenswelt des Autors (2. Jh. n. Chr.) ist Dir vollständig fremd, wird aber im Werk vorausgesetzt (z. B. gleich am Anfang kommt der Autor auf seine Familie zu sprechen).

Dazu kommt, dass es sich um ein philosophisches Werk handelt, nicht um ein erzählendes. Es gibt also keine Handlung, die über Zusammenfassungen erfassbar wäre.

Ausserdem ist die Form der Argumentation nicht systematisch aufgebaut, sondern mehr oder weniger aphoristisch (d.h. Einzelsätze, bzw. kurze Absätze stehen für sich.). Auch darum lassen sich "Lücken" nicht durch Ableitung erschliessen.

Ich würde Dir darum bei echtem Interesse zu einer kommentierten deutschen Ausgabe raten. Danach kannst Du wahrscheinlich die englische Übersetzung sehr viel besser verstehen und durch Vergleichen herausfinden, wo beide Übersetzer den griechischen Text unterschiedlich interpretieren.

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Praktisch alle lateinischen Gedichte des Mittelalters sind in Reimform. Ein berühmtes Beispiel, auch später oft vertont, als Teil der lat. Totenmesse (Requiem), ist das Dies irae: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dies_irae, eine Beschreibung des jüngsten Gerichts.

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Prinzipiell können Placebos durchaus wirken (s. Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie). Die Merseburger Zaubersprüche sind aber keine guten Beispiele: der erste betrifft die Befreiung von Gefangenen. Da müsste eher der Wächter daran glauben. Der zweite den verrenkten Fuss eines Pferdes: da müsste das Pferd daran glauben. Die bekannten Beispiele von psychischen Einflüssen auf die Gesundheit kommen v. a. aus dem Gebiet der stresshormone und der Immunabwehr.

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Bei der Statue handelt es sich um eine Darstellung des Schriftstellers Xenophon von Hugo Haerdtl (https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Haerdtl), enthüllt 1899. Standort: österreichisches Parlamentsgebäude, Wien. Mit Epiktet hat sie nichts zu tun. Es gibt keine zeitgenössischen Darstellungen Epiktets, also kann/muss ihn sich jeder selbst vorstellen.

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Eine Legende, die möglicherweise mit zu diesen Gerüchten beigetragen hat, erzählt der griechische Historiker Herodot (5. Jh. v. Chr.), in den Historien II, 100: Die Königin Nitokris soll die Mörder ihres Bruders in einen unterirdischen Saal gelockt und dann einen Fluss hineingeleitet haben, wodurch sie alle ertranken. Das könnte zu den Gerüchten von Fallen in Pyramiden und anderen ägyptischen Gräbern ebenso beigetragen haben, wie zu denen über getötete/eingeschlossene Architekten oder Arbeiter.

Natürlich ist die Geschichte nicht glaubhaft, da Herodot über 1500 Jahre nach Nitokris schrieb und keine ägyptische Quelle diese oder eine ähnliche Geschichte erwähnt.

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Im Alltag spielt anekdotische Evidenz eine wesentlich grössere Rolle für die meisten unserer Entscheidungen als statistisch abgesicherte. Als Beispiel können wir die Frage nehmen, in welchem Restaurant wir (z. B. eine Gruppe von Freunden) essen wollen. Werden wir überhaupt noch eine irgendeine Quelle von Besprechungen konsultieren (aus denen wir dann statistische Evidenz ableiten könnten), falls auch nur einer aus der Gruppe schon einmal in einem der in Frage kommenden Restaurants gegessen hat und ein gutes Urteil abgibt? Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Warum? Wir vertrauen dem einzelnen Urteil, weil es von einer vertrauenswürdigen Person kommt.

Letztlich ist aber für den philosophischen Hintergrund der Frage das uralte philosophische Problem des "Individuum est ineffabile" wichtig: Der "Haecceitas" des Ess-erlebnisses kommt die anekdotische Evidenz unseres Freundes viel näher als eine Auswertung aller Reviews, die wir auf dem Internet finden (einmal abgesehen davon, dass wir im Alltag dafür meist nicht die Zeit haben).

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War es gar nicht.

Die Implikation der Frage, nämlich dass Caesar Gallia Narbonensis und Gallia Cisalpina erobert hätte, ist schlicht falsch. Diese Gebiete wurden schon lange vorher von den Römern erobert, was überhaupt erst die Möglichkeit bot, dass Caesar sich nach seinem Konsulat (59 v. Chr.) die Verwaltung dieser Provinzen als Prokonsul übertragen liess. Diese nützte er, um von Gallia Narbonensis aus (indem er eine Bedrohung dieser Provinz durch die Helvetier zum Vorwand nahm) ganz Gallien zu erobern, sowie Kriegszüge nach Germanien und Britannien zu unternehmen. Der von Caesar neu eroberte, grössere Teil Galliens wurde von den Römern "Gallia comata" genannt. Unter Augustus wurde er in die Provinzen Gallia Lugdunensis, Gallia Belgica und Gallia Aquitania unterteilt, keine von diesen war mit der weiterhin bestehenden Provinz Gallia Narbonensis (urspr. G. Transalpina) identisch.

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Da es sich um ein Zitat handelt, solltest du das Original wählen: "scientia potentia est" (Hobbes) oder "ipsa scientia potestas est" (Bacon).

Hier ein Link zur Geschichte des Zitats:

https://en.wikipedia.org/wiki/Scientia_potentia_est

der auch einen vielleicht überraschenden Einblick in den ursprünglichen Zusammenhang gibt.

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neinxdochxoh hat schon einiges richtig beantwortet:

  • Das Bild des Apelles existiert nicht mehr, das Bild von Botticelli ist eine Nachschöpfung nach der antiken Bildbeschreibung von Lukian, in der Schrift "Dass man nicht leichtfertig der Verleumdung glauben soll" (Calumniae non temere credendum, Kap. 5). Weiteres im verlinkten Wikipedia-Artikel.

Dagegen ist die Aussage, dass Phthonos (gr. "Neid") nicht dargestellt sei und der dunkle Mann die Verleumdung sei, falsch:

  • Phthonos ist der Mann im dunklen Kapuzenumhang direkt vor dem König, der die Frau mit der Fackel führt. Er ist der einzige Mann unter den allegorischen Figuren (ebenso wie Phthonos das einzige Maskulinum unter den personifizierten Eigenschaften darstellt), die anderen 2 Männer sind der dumme König und der verleumdete Maler Apelles.
  • Die Frau mit der Fackel ist die Verleumdung (Diabole).

Da es sich bei dem Bild nicht um eine antike Darstellung handelt, ist für die Frage nach der antiken Vorstellung vom Neid die Beschreibung von Lukian wesentlich wichtiger als das Bild aus der Renaissance:

"... von der anderen Seite (als der König) nähert sich die Verleumdung, ein überaus schönes Weib, aber ziemlich leidenschaftlich und ausser sich, als ob sie Tollwut und Zorn zeigen soll. In der Linken hält sie eine brennende Fackel, mit der anderen Hand schleift sie einen Jüngling an den Haaren, der die Hände zum Himmel reckt und die Götter zu Zeugen anruft. Es führt sie ein bleicher und hässlicher Mann, der stechend blickt und jemandem ähnelt der von einer langen Krankheit ausgezehrt ist. Von dem könnte man vermuten dass er den Neid darstellt." (meine Übersetzung, griechischer Text hier: http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A2008.01.0432%3Asection%3D5)

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Zum Aufbau der griechischen Tragödie (mit den originalen Begriffen): https://de.m.wikipedia.org/wiki/Griechische_Tragödie#Aufbau

Deine Begriffe stammen aus der neuzeitlichen Dramentheorie, die mit vielen produktiven Missverständnissen auf die antike zurückgriff: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Regeldrama#Akteinteilung

Obwohl das Regeldrama sich auf Aristoteles bezog, folgen viele antike Tragödien nicht diesen „Regeln“, noch viel weniger die Komödie: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Griechische_Kom%C3%B6die

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Such bei Wikipedia nach "Palliata" (röm. Bearbeitungen griechischer Komödien), "Plautus" und "Terenz" (die wichtigsten römischen Komödienautoren).

Mit "Tod und so" haben römische Komödien rein gar nichts zu tun.

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  1. Such das konjugierte Verb. Neben vielen anderen Informationen siehst Du daraus den Numerus (Zahl, also Singular oder Plural) des Subjekts, denn Verb und Subjekt müssen im Numerus übereinstimmen (Kongruenz).
  2. Such das Subjekt: Es muss im Nominativ stehen und den Numerus kennst Du aus 1.
  3. Suche alle Objekte des Verbs, zu identifizieren durch den Fall (Kasus). Welches Verb welche Ergänzungen in welchen Kasus verlangt, muss mit dem Verb gelernt werden (evtl. verlangt das Verb auch Infinitiv/AcI/bestimmte Nebensatzarten).
  4. Stelle bei Adjektiven fest, auf welche Substantive sie sich beziehen, indem Du von der KNG-Kongruenz ausgehst: Adjektive müssen mit dem Bezugswort in Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) übereinstimmen.
  5. Unter den nicht untergebrachten Substantiven befinden sich Substantive mit Partizipien im Ablativ? Denke an den Ablativus absolutus.

Mit diesen simplen Regeln kannst Du über 95% aller "Schulsätze" grammatisch analysieren.

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Da es sich um Mythologie handelt, ist die einzige erfolgversprechende Methode, nach Anknüpfungspunkten zu anderen Sagenkreisen zu suchen. Der thebanische Sagenkreis steht i.a. ziemlich isoliert da, gerade für Sophokles ergibt sich aber eine starke Verbindung zu Athen in der Figur des Theseus, der im "Ödipus auf Kolonos" eine tragende Rolle spielt. (Andere Versionen der thebanischen Sagen bieten Anknüpfungen an andere lokale Sagen, womit man wieder auf andere Chronologien kommt.)

Für das Marmor Parium, eine Inschrift aus dem 3. Jh. v. Chr., herrschte Theseus im 13. Jh. v. Chr. (ca. 1 Generation vor dem trojanischen Krieg). Möglicherweise hätte Sophokles das ähnlich gesehen.

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Nur der erste Absatz: Die Familie ("Haus" im griechischen Sinn) besteht aus Mann und Frau, sowie aus Herren und Sklaven. Diese sind für Aristoteles natürliche Gegensätze, die zugleich auf einander angewiesen sind: Mann und Frau für die Fortpflanzung, Herr und Sklave für das Überleben. Das zweite Verhältnis leitet A. davon her, dass wer von Natur aus zum Herrn bestimmt ist, intelligent aber schwach ist, dagegen, wer von Natur aus Sklave ist, stark aber dumm ist. Nur zusammen können beide überleben, weshalb beide an dem Verhältnis ein Interesse haben.

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KNG-Kongruenz herrscht zwischen zusammengehörigen deklinierten Wörtern, wie Volens schon geantwortet hat, also z. B. Substantiven und Adjektiven oder Partizipien.

Subjekt und Verb sind durch Numerus-Kongruenz verbunden (rusticus laborat - rustici laborant).

Für alle weiteren syntaktischen Bezüge des Verbs ist seine Valenz entscheidend (in anderen grammatischen Theorien gibt es andere Fachbegriffe für dasselbe), d. h. für jedes Verb muss gelernt werden, was für Objekte es haben kann und in welchen Fällen diese stehen. Darum findest Du auch in jedem guten Latein-Wörterbuch Beispiele für die sog. Konstruktion eines Verbs, die Du am besten gleich mitlernst.

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Die Originalsprache des Werkes von Mark Aurel ist Griechisch, nicht Latein. Online z. B. beim Perseus-Projekt der Tufts-Uni mit Links zu ihrem Formen-Analyse-Tool und zu verschiedenen Wörterbüchern: https://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3atext%3a2008.01.0641

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