Als Türkin mit Deutschem Freund zusammen ziehen?!

Hallo Leute, es ist nun soweit.

Zu mir: Türkin in Deutschland geboren. Bin Studentin und schreibe gerade meine Master Arbeit. Meine Familie ist "eigentlich" eine Vorzeige Familie für Integration. Deutsche Freunde, gute Sprachkenntnisse und gute Berufe. Jetzt kommt dass ABER:

Ich bin seit 3 Jahren mit einem Deutschen zusammen. Auch meine vorherigen 2 Beziehungen waren mit Deutschen. Ich hab eigentlich immer mit offenen Karten gespielt und meine Eltern wussten Bescheid. Gab viel Stress & Streit aber irgendwann wurde es toleriert und zeitweise sogar akzeptiert.

So jetzt will ich mit meinem Freund zusammen ziehen. Wir haben schon eine Wohnung. Habe es heute meinen Eltern erzählt. Die dachten natürlich ich würde allein umziehen nachdem Studium. Als ich heute meinte dass mein Freund mitkommt war das Geschrei groß.

Meine Mutter weint die ganze Zeit und würdigt mich keines Blickes. Kälte.. Sie würde sich für mich schämen.

Meinen Vater kann ich gerade nicht einschätzen. Er redet zwar noch mit mir aber gibt abfällige Bemerkungen von sich. Er reagiert eh täglich auf Sachverhalte divers. Heute kann er es okay finden und morgen wenn er einen schlechten Tag hat, findet er es wieder schlimm und zeigt mir die Tür.

Ich versuch drüber zu stehen und stark zu sein. Hab aber Angst dass diesmal nun endgültig alle Stricke reißen. Auf der einen Seite denke ich dass ich mich nicht gegen meine Familie stellen kann. Ich will mit ihnen Kontakt haben und bin ihnen für vieles schuldig und dankbar. Auf der anderen Seite liebe ich meinen Freund und will ihn nicht verlieren. Es ist doch schlimm wenn wir in die gleiche Stadt in getrennte Wohnungen umziehen und er nur wegen mir diese Stadt bevorzugt.

Allgemein will ich nichts tun was nicht ich bin. Ich sehe vieles dieser tollen gesellschaftlichen Richtlinien für Türkinen nicht ein. Es darf kein Deutscher sein. Kein Sex vor der Ehe. Kein zusammen wohnen vor der Ehe. All dieser Psycho Terror unter der Verpackung "Religion und Tradition". Ich finde ich tue nichts schlechtes oder "ehrenloses"..

Langsam bricht das Kartenhaus zusammen und ich muss mich entscheiden.. Aber kann man überhaupt noch Glücklich werden ? Egal welche Seite auch immer .. Ich werde unglücklich und habe gerade keine Kraft mehr gegen all diese Verachtung anzukämpfen.. Entweder ich gebe mich Selbst auf oder meine Familie.. Fazit: Beide Wege führen ins Unglück oder Selbstverachtung

Hat jemand einen Rat oder musste eine ähnliche Situation durchmachen ? Kann ich irgendwie meine Eltern vorallem meine Mama umstimmen?

...zur Frage

Hallo Du steckst in einem Dilemma :( ich war einmal in einer ähnlichen Situation..und habe meine Familie wegen Religion verloren..aber dieser Streit war auch irgendwann vorbei..vielleicht wird der Kontakt abbrechen und sie werden wütend sein (meine Mutter hat mich damals sogar auf die Strasse gesetzt und mich mit Beleidigungen überhäuft) aber irgendwann werden sie dich vermissen und ihr werdet wieder zusammenfinden..steh zu deinem Freund und zu was du glaubst.es ist schliesslich dein Leben..versuch gleichzeitig aber auch deine Familie zu vestehen..zeig ihnen (auch wenn sie dich schlecht behandeln) dass du sie liebst und sie nicht verlieren willst...ich habe meine Entscheidung nie bereut auch wenn es heute noch ab und zu Streit gibt..ich wünsche dir viel Kraft

...zur Antwort

Meine Grosseltern haben sich kennengelernt als sie 15 war und er 19..und waren bis zu seinem Tod glücklich zusammen.. es gibt es also :)

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.