Warum fällt es mir so schwer, mich aufzuraffen?

Seit ich (21) bei meinen Eltern ausgezogen bin, stelle ich einige ziemlich gravierende Probleme an mir fest, die anfangen, mir über den Kopf zu wachsen.

Es fällt mir immer schwerer, normalen täglichen Verrichtungen nachzugehen und mein Leben selbst zu organisieren. In kurzen Schüben von Motivation und Schuldgefühlen mache ich Termine (Arbeitsamt, Praktikum, Parties) die ich dann am verabredeten Zeitpunkt nicht einhalte. Es ist so weit gekommen, dass ich morgens dem Bus zu meiner Universität am Fenster beim vorbeifahren zusehe, obwohl ich geduscht und angezogen in meiner Wohnung stehe und es keinen logischen Grund gibt, nicht hinzugehen. Den Rest des Tages verbringe ich damit, Schuldgefühle zu haben, weil ich nicht hngegangen bin :/ Ich verpasse Bewerbungsfristen, Zahlungszeiträume, Abgabetermine... und zwar nicht, weil ich keine Zeit habe oder es vergesse, sondern vollkommen grundlos.

In letzter Zeit können mich nur noch unmittelbar bevorstehende, fatale Konsequenzen dazu bringen, irgendetwas zu tun....weder mein Studium, noch irgendein Ausbildungsberuf begeistert oder interessiert mich, die Aussicht den Rest meines Lebens täglich einen Beruf ausführen zu müssen macht mir große Angst (Ja, das finde ich selbst pathetisch). An manchen Tagen packt mich ein verzweifelter Antrieb, der mich die ganze Wohnung unsinnig gründlich putzen lässt, während im Hintergrund viel wichtigere Probleme vor sich hinschwelen. Mein Leben rutscht mir mehr und mehr aus der Hand.

Hat irgendjemand Erfahrungen mit so etwas? Was hat euch geholfen, Selbstdisziplin (länger als ein paar Tage) zu wahren, oder Begeisterung für etwas zu entwickeln? Ich wäre für jeden Ratschlag sehr dankbar :)

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Hey! Ich habe wirklich genau, aber haargenau das selbe Problem und die selbe Einstellung!!! Ich besuche nur im Gegensatz zu dir noch die Q2 eines Gymnasiums. Ich stehe immer irre früh auf, mache mich komplett fertig, lerne auch alles Mögliche zuhause, aber ich schaffe es einfach kaum noch zur Schule zu gehen! Als Ausgleich für mein Gewissen mache ich zuhause durchgehend alles ordentlich, gehe ständig einkaufen, mache Wäsche, will immer irgendetwas zutun haben, um eben mein Gewissen zu beruhigen! Dadurch, dass ich so viele Fehlstunden habe, habe ich Angst mein Abi nicht zu schaffen, auch wenn die Noten sich keinesfalls verschlechtern.. allein aufgrund der Fehlstunden. Ich bekam eine große innere Unruhe und ich wurde extrenst nervös und konnte garnichts mehr genießen! Es ist soweit gekommen, dass ich dauernd benommen znd schwach bin und häufig schlecht gelaunt und auch kaum noch Lust habe anderen Aktivitäten, wie shoppen gehen, ins Kino gehen etc., nachzugehen. Das klingt doof, aber es freut mich immer zu wissen, dass es tatsächlich noch andere mit genau demselben Problem gibt. Ich war auch schon häufiger beim Arzt und habe etliche Bluttests etc. gemacht. Es konnte ja sein, dass das z.B. irgendetwas mit der Schilddrüse zutun hat. Die kann nämlich Auslöser für viele solcher Probleme sein. Ich war auch schon bei einigen Psychologen, keiner konnte mir helfen, denn das sind keine normalen Depressionen, wie sie andere haben. Ich kann ja aufstehen, ich muss sogar! Ich kann nicht ruhig liegen, ich habe extreme Schlafstörungen seitdem, wache 5Mal minimum die Nacht auf! Ich habe den Drang fleißig zu sein und irgendetwas zu tun! Aber immer, wenn es kurz davor ist, bleib ich einfach stehen, fange an zu viel nachzudenken und bleibe dann ganz oft doch zuhause... dann wieder das schlechte Gewissen... Teufelskreislauf! Ich kann dir auch nur raten über nichts nachzudenken, was du alles machen musst, sondern einfach anzufangen. Dann hast du es schneller hinter dir als du denkst und du wirst glücklicher und fühlst dich automatisch besser. Dein Gewissen ist natürlich dann auch beruhigt, weil du etwas getan hast. Versuch mit engen Freunden oder Leuten, die dir nah stehen darüber bis ins kleinste Detail zu reden! Vielleicht kannst du es auch mal mit einem Therapeuten versuchen, vielleicht kannst du dich besser auf sowas einlassen. Außerdem würde ich wirklich zum Arzt geheb und auch dem alles erzählen, könnte ja Auslöser wie Eisenmangel, Diabetes, Schildddrüse etc. haben! Ich wünsche dir auf jeden Fall das aller Beste!! Das wird alles schon, hab keine Angst vor der Zukunft, deine Eltern lassen dich schon nicht hängen, so wie du das beschrieben hast! Versuch immer positiv zu denken, nimm die Sachen einfach in die Hand, denk an deine Stärken und daran, dass dir keiner etwas anhaben kann, denn es ist dein Leben! Wenn du dir vorstellst, wie vielen es so geht, dass sie morgens keine Lust auf die Arbeit haben, oder auf die Schule, dann fühlst du dich automatisch besser, als wärst du z.B morgens in einer Gruppe im Bus mit lauter unmotivierter Menschen, due einfach nur den Tag hinter sich bringen wollen :D Und sobald du dich wieder an deinen Alltag gewöhnt hast, kannst du dich auch wieder besser auf andere Dinge konzentrieren und dir klare Gedanken über deine zukünftige Arbeit usw. machen. Du bist einfach befreiter und weißt besser, was du erreicheb willst im Leben, hast wieder klare Strukturen und fühlst dich wohler! Liebe Grüße! ☺️

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