Hallo Andi,

bin zwar immer noch etwas enttäuscht, dass ich auf Tobi´s Frage hin nicht den Parfüm-Gutschein gewonnen hab, aber vielleicht klappt es ja diesmal ;-)

Jedenfalls wollt ich erst mal erwähnt haben, dass es bei euch ja doch den ein oder anderen Rosenkavalier gibt, da soll sich eine Dame doch noch mal beschweren Männer könnten nicht romantisch sein, so ein Quatsch, wir sind die geborenen Romantiker und allein deshalb müssen wir zusammenhalten.

Nun, wie schreibt man also ein Liebesgedicht, dummerweise muss ich dir da gleich sagen, dass es hierfür kein Patentrezept gibt, dafür kann ich dir aber immerhin mitteilen, dass es gar nicht so sehr auf ein gewisses Reimschema ankommt und auch nicht so schlimm ist, wenn das ein oder andere etwas holprig klingt, solange es wirklich von Herzen kommt.

Am besten ist du sorgst bereits vorab für die richtige Stimmung, damit deine Gedanken frei fließen können. Wie wärs du bereitest deinem Schatz in dieser kalten Jahreszeit erst mal ein wohlig warmes Honigbad mit Rosenblütenblätter zu, welches ihr beide auch gerne gemeinsam bei einem Gläschen Champagner, Kerzenschein und Musik von Eros Ramazotti, genießen dürft. Anschließend gibt es noch eine angenehme Massage mit den verführerischen Düften von Opiumöl und Patchouli und während deine Freundin noch im 7. Himmel schwebend im Bettchen liegt schnappst du dir derweil Papier und Stift und legst los zu schreiben.

Sicherlich wirst du deinem Schatz allein durch die Geste, dass du für sie ein Gedicht geschrieben hast eine große Freude bereiten, wenn du sie allerdings wirklich zum dahinschmelzen bringen willst bedarf es schon ein wenig mehr.

Es ist gar nicht nötig, dass du mit deinen dichterischen Künsten einen lyrischen Preis gewinnst, vielmehr kommt es darauf an, dass gleich zu erkennen ist, dass dieses Gedicht nur für diese eine Frau bestimmt sein kann, welcher dein Herz gehört. Denk einfach an das, was ihr bereits gemeinsam Schönes erleben durftet und verfasse daraus ein paar gefühlvolle Zeilen, die immer wieder zum Ausdruck bringen wie sehr du sie liebst und auch in Zukunft noch viele wunderbare Jahre mit ihr verbringen möchtest. Dabei musst du allerdings etwas aufpassen, dass du nicht zu dick aufträgst, da es sonst egal wie herzlich gemeint schnell ins Schmalzige oder komplett Überzogene abdriftet. Du darfst schon deine Gefühle zum Ausdruck bringen, fang aber auch nicht an zu vergöttern, sondern bleib schon noch realistisch und glaubhaft. Und zum Schluss noch ein Geheimtipp, Frauen lieben Männer, die sie zum lachen bringen, von daher ist auch eine Prise Humor sicherlich nie verkehrt.

Wenn du das alles befolgt hast und ein richtig schönes Liebesgedicht bei rausgekommen ist, darfste auch gerne nochmals nachschauen, wie´s eigentlich deiner Freundin nach der Massage geht :D

Viel Vergnügen.

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Das ist wirklich eine wahnsinnig spannende Frage. Wie besonders sie sein muss, erkennt man vielleicht bereits daran, dass hier der Spieß gerade umgedreht wird, du fragst während ich antworte, verrückte Welt.

Leider kann ich dir nicht sagen, ob ich nun von „Wir“ oder wem auch immer sprechen soll, da ich mir selbst recht unsicher bin, ob ich nicht auch zum Club der Autisten gehöre, zumindest eins weiß ich aber, nämlich dass ich lange, lange Zeit mit einer schweren, sozialen Phobie zu kämpfen hatte. Das war häufig nicht einfach für mich und diese Schwäche nicht so leicht auf andere Menschen zugehen zu können sondern lieber häufiger mit mir allein zu sein hat mir oftmals einiges ziemlich kompliziert gemacht, lieber bin ich 2h orientierungslos durch die Stadt marschiert als mich zu trauen jemanden nach dem Weg zu fragen und telefonisch einen Termin zu vereinbaren hat mich ebenfalls nicht selten mehrere Stunden, wenn nicht gar Tage an Überwindung gekostet.

Mit meiner Ausbildung zum Hotelfachmann hat sich da in meinem Leben so einiges rapide geändert. Bislang stets versucht so wenig menschliche Nähe wie möglich auf mich zukommen zu lassen, (zumindest die von Fremden, denn insgeheim wünsche ich mir nämlich schon diese Nähe zu anderen Menschen und auch Wärme in freundschaftlichen oder auch in einer partnerschaftlichen Beziehung zu anderen) wurde ich aufgrund meiner Arbeit andauernd dazu gezwungen auf andere Menschen zuzugehen, was mir anfangs wahnsinnig schwer gefallen ist. Es war eigentlich komplett wider meiner Natur einfach so mir wildfremde Menschen anzusprechen und nach ihren Wünschen zu fragen und wo es ging hab ich es auch weiterhin vermieden, wo nur möglich. Inzwischen hab ich 3 Jahre Lehre und tausende von Gästekontakten hinter mir, arbeite seither nun schon seit gut einem halben Jahr in einem anderen Hotel und so unglaublich es klingen mag, meine Arbeit macht mir sogar Spaß und auch wenn weiterhin noch viel geblieben ist von meiner Schüchternheit bin ich wesentlich offener geworden gegenüber anderen Menschen, schließe immer wieder neue, nette Kontakte, hab schon einige Treffen mit Usern hier von GF hinter mir, die allesamt super gelungen waren oder quatsch auch einfach mal so ein paar Leute während der Fahrt in der U-Bahn an. Kurzum mein Leben hat sich im Vergleich zu vor etwa 4/5 Jahren stark verändert, ich bin zwar kein komplett anderer Mensch geworden, aber ich bin in meiner Entwicklung weit voran gekommen, mein Leben ist um einiges positiver und erfolgreicher geworden und ich bin sehr zufrieden mit dem, wie alles gerade ist.

Worauf ich hinaus möchte, ohne nun zu wissen, ob ich eventuell ebenfalls Asperger bin oder nicht, so kann man mir zumindest „autistische Züge“ nachsagen und wenn dem so ist bin ich womöglich einer der wenigen, denen es gelungen ist in die „eigentliche Welt“ der „Normalos“ vorzudringen, um von dort aus betrachten zu können, was jene möglicherweise meinen, wenn sie davon sprechen, dass Autisten in ihrer eigenen Welt leben.

Die Welt an sich ist in meinen Augen ziemlich gestört, man kann noch so viel von Liebe und Gefühlen reden, schreiben oder meinetwegen auch noch singen (was vor allem bei ich nenn sie nun mal eben leicht abfällig so, Teenies, überwiegend durch ein hormonelles Durcheinander zu begründen ist und nicht wirklich von einem Verständnis von Liebe zu sprechen ist), letztendlich läuft es meistens darauf hinaus, dass sich fast alles nur um Geld und Macht dreht.

Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass immer mehr neue Krankheiten „auf den Markt kommen“, wenn man heutzutage als Gesunder zum Arzt geht muss man anschließend feststellen, dass man eigentlich schwer krank ist. Anscheinend wird die ganze Gesellschaft immer kränker und damit meine ich nicht die geistige Krankheit, was nochmals ein anderes interessantes Thema wäre, sondern körperlich gebrechlich, doch seltsamerweise weiterhin immer älter. Ein Widerspruch? Nein, ganz gewiss nicht, es gibt Leute, sehr mächtige Leute (ich nenn sie der Einfachheit halber mal Pharma-Industrie), welche ein starkes Interesse daran haben, dass die Leute krank sind, warum ganz einfach, weil sie ansonsten kein Geld mehr verdienen würden. Natürlich kann jeder mal einen Schnupfen haben oder ein wenig rumhüsteln und man ist dankbar dafür, wenn für all die kleinen Wehwehchen das richtige Kraut gewachsen ist, damit es hoffentlich bald schon wieder besser geht, doch was hier betrieben wird grenzt wirklich schon an Wahnsinn, Mediziner und Pharmakologen machen ein riesen Geschäft mit den vermeintlichen Krankheiten anderer und erfinden deshalb stets wieder ein paar neue Krankheiten dazu, wofür sie auch gleich das passende Medikament parat haben.

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Hallo Tobi,

endlich mal eine Weihnachtsfrage, bei der ich ebenfalls Lust habe sie zu beantworten, nicht zuletzt, weil ich natürlich auch gerne den Parfüm-Gutschein hätte, da sich mein eigen kreiertes Düftchen langsam dem Ende entgegen neigt.

Abgedroschene Weihnachtsgeschenke gibt es wirklich wie Sand am Meer, aber besondere Frauen haben nunmal etwas Besseres verdient als irgendeinen 0815-Massenartikel von der Stange, darum finde ich es wirklich schön, dass du dir Gedanken darüber machst und deine Holde wird es sicherlich auch zu schätzen wissen. Nun, ein paar Vorschläge kann ich dir sicher geben, hoffe allerdings, dass du auch Verständnis dafür hast, dass ich die besten Ideen natürlich für meine eigene Traumfrau für mich behalte.

Wie wär´s z.B. mit einem Bilderbuch, in welchem eure schönsten Momente zu zweit verewigt sind und auf der letzten Seite ein Bild von euch beiden als Hintergrund das Reiseziel, wo deine Liebste schon seit langem mal hinwollte und daran angeheftet zwei Flugtickets für euren nächsten gemeinsam Urlaub dorthin.

Falls du schriftstellerisch ein wenig begabt bist kannst du ihr ja ein Buch mit einer schönen Liebesgeschichte mit euch beiden in den Hauptrollen schreiben oder insofern du etwas mehr Talent besitzt als die meisten DSDS-Kandidaten ihre Lieblingslieder nachsingen und als CD schenken, aber selbst wenn du quaken solltest wie ein Frosch im Weltraum wird sie sich garantiert darüber freuen.

Du kannst ihr ein Gutscheinheft mit einer bunten Auswahl wie erotische Massage bis hin zu Rasen mähen oder ihr einen Kuchen backen schenken. Wenn du denn schon mal ausnahmsweise zufälligerweise mit Schürze in der Küche stehst kannste deiner Maus auch noch gleich ein feines 5-Gang-Verwöhnmenü zaubern, welches du ihr ganz nach euren Vorlieben von Gang zu Gang mit einem Kleidungsstück weniger servieren kannst oder jeder Gang findet an einem anderen Ort statt, z.B. im Jacuzzi oder warum nicht festlich eingedeckt auf der Waschmaschine ;-)

Die Tipps helfen dir hoffentlich dabei ein wenig deine Kreativität anzuregen, aber letztendlich solltest du auch noch dein eigenes Köpfchen ein wenig anstrengen, denn deine Traumfrau hat es auch verdient ein Geschenk zu kriegen, welches wirklich von Herzen kommt und das kann niemand besser als du selbst.

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Kann ein Psychologe eigentlich auch einem Menschen helfen, der klüger ist, als er selbst?

Die Aufgabe eines Psychologen (bzw. Psychotherapeuten) ist es, einem Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, wenn dieser sie in Anspruch nehmen will. Je nachdem, ob die Chemie zwischen Therapeut und Patient stimmt, ist diese Hilfe erfolgreich oder aber auch nicht. Wie aber sieht es mit dem intellektuellen Unterschied aus? Kann der Psychotherapeut tatsächlich jemanden behandeln, der ihm gewissermaßen "überlegen" ist?

Ich stelle mir das so vor, dass auch jemand, der ziemlich klug ist, in seiner Problemsituation (vermutlich sogar über Jahre hinweg) bestimmte Abwehrmechanismen erlernt bzw. entwickelt hat. Vielleicht auch gerade wegen seiner intellektuellen (bzw. intelligenten) Fähigkeiten. Selbst wenn er sich helfen lassen möchte, sind diese Mechanismen instinktiv vorhanden und lassen sich nicht einfach abstellen. Eventuell kann sein Therapeut dann nicht zu ihm vordringen. Vermutlich könnten sich die beiden auf geistiger Ebene auch nicht verstehen und der Psychologe schätzt die Situation seines Patienten nicht ganz korrekt ein. Oder aber der hilfebedürftige Mensch beeinflusst seinen Helfer selbst auf gewisse Weise, so dass dieser ihm nicht richtig helfen kann.

Aber was ist dran an diesem Gedanken? Spielt es eine Rolle für den Erfolg der Therapie, ob einer von beiden klüger ist als der andere? Oder sind Sympathie und die empathischen Fähigkeiten des Therapeuten bedeutend wichtiger für eine möglichst erfolgreiche Hilfe?

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Hey Jacky,

die Frage gefällt mir so gut, als ob sie mir auf den Leib geschneidert wär, aber du hast dich ja bereits selbst geoutet, dass ich hierfür Model gestanden hab und die neue Kollektion somit auf meinem Mist gewachsen ist ;-)

Es soll Leute geben, die mir ein gewisses Maß an Intelligenz attestieren und da ein paar dieser Leute selbst ein wenig was in der Birne haben besteht sogar die Möglichkeit, dass sie damit recht haben, allerdings kann ich auch gleich Entwarnung geben für alle, die meinen mein IQ könnte mit dem eines Albert Einstein oder Stephen Hawking mithalten, dem ist nämlich nicht der Fall wie verschiedene Intelligenztests und meine 5 in Mathe beweisen. Nichts desto trotz möchte ich hier auch einmal mein Glück versuchen und mich in einer Antwort auf deine ratsuchende Frage versuchen.

Wie du bereits selbst richtig festgestellt hast gilt es nochmals zu unterscheiden zwischen den Begriffen Intelligenz, Klugheit und Weisheit. Es gibt zig Arten von Intelligenz, wovon der IQ eine hiervon ist, aber mit Sicherheit noch lange kein Maßstab für die Einschätzung eines Menschen bezüglich seiner Reife, Weisheit und Lebensintelligenz, zumal egal welche Form von Intelligenz nur eine Definition von Menschen ist, deren IQ und Klugheit wir ebenfalls nicht kennen und deshalb nur schwer Rückschlüsse auf die Aussagekraft solcher Werte ziehen können.

Ich halte dich für ein richtig kluges Mädchen und weiß, dass du dir viel Gedanken über solche und ähnliche Dinge machst, was dich einerseits auszeichnet, dich womöglich aber auch in deiner eigenen Entwicklung behindert. Wenn ich nun versuche dir einen Rat auf deine Frage zu geben könnte ich genauso gut nach dem Prinzip verfahren „Weniger ist mehr“ und dir im Namen der Queen, wie aus der Pistole geschossen, dieselbe Antwort geben wie Rainer007, dass das nichts mit klug zu tun hat, welche du dem Freud´schen Prinzip sei dank ja bereits als HA ausgezeichnet hast, jedoch wäre ich nicht ich, wenn ich meine Antwort nicht noch etwas mit dem typischen XFighter7-Flavour ausschmücken würde.

Zum Glück bin ich keins dieser bedauernswerten Ghetto-Kids, die mit 7 rauchen, mit 10 kiffen, sich mit 12 das weiße Zeug durch die Nase ziehen, letztendlich ihre eigenen Eltern erschießen, weil sie niemals fürsorgliche Liebe erfahren durften und sich ein paar Jahre später selbst den goldenen Schuss setzen, allerdings hat mich meine Mutter mit sieben Jahren ebenfalls mit zum Psychologen geschleppt, weil sie aus verschiedensten Gründen einfach nicht mehr mit mir klar kam. Anfangs durfte ich dort noch schöne Bilderchen malen, worauf ich allerdings schnell keinen Bock mehr hatte und deshalb nur noch mit meinem neuen Taschenmesser das Papier verkratzt habe. Also gings weiter mit Gesprächstherapie, aber auch davon war ich nur schwer zu begeistern und hab lieber mit einem Stoffball gegen die Glasscheibe gekickt oder mich an dem Zauberwürfel probiert, während der Psycho-Doc weiter auf meine Mutter eingelabert hat. Als Kind war mir damals noch nicht bewusst, welche Sorgen ich meiner Mutter zugegebenermaßen bereitet habe, im Nachhinein betrachtet kann ich nur sagen, dass diese achso hilfreiche Therapie mal rein gar nichts gebracht hat.

Nun bin ich ein paar Jährchen älter geworden, hab selbst schon viele Erfahrungen gesammelt, dabei einiges Negatives erlebt und auch so meine Problemchen. In den USA ist es ja bereits Mode geworden zum Psychiater zu gehen und spätestens nach dem Suizid von Robert Enke scheint das Thema Depressionen wieder in den Köpfen der Menschen angekommen zu sein, zumal ich weiterhin bezweifle, dass dadurch die Akzeptanz für diese Krankheit zugenommen und die Betroffenen von den meisten anderen weiterhin nur als Spinner belächelt werden, außerdem wird die Ernsthaftigkeit dieser Erkrankung zusätzlich dadurch in den Dreck gezogen, weil jeder, der mal einen schlechten Tag hat gleich meint er leide unter Depressionen.

Es gibt aber auch Menschen, die toleranter mit sowas umgehen, aber einen dennoch nur schlecht verstehen können, wenn man nicht selbst schon darunter gelitten hat und so lautet der sicherlich gut gemeinte Standard-Kommentar häufig, dass man sich doch bitte an professionelle Leute wenden soll und die einem auch besser helfen können, weil sie einen objektiveren Blick auf alles haben, als es einem selbst möglich ist, da die ganze Situation durch subjektives Empfinden getrübt würde. In den allermeisten Fällen mag das auch tatsächlich der Fall sein und vielen „normalen“ Menschen kann durch Psychologen, möglicherweise mit Unterstützung von Medikamenten geholfen werden, weshalb ich diese Mittelchen nicht prinzipiell verfluchen würde, solange der Nutzen die eventuellen Kosten überwiegt. Dummerweise ist das nicht bei allen so leicht und gerade kluge Leute stehen sich mit ihrer Intelligenz häufig nur selbst im Weg, wenn ihre Gedanken immer wieder um dasselbe kreisen und damit ihre Leiden nur zusätzlich verstärkt werden.

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Muss man als Mensch tatsächlich immer funktionieren?

Mir kommt es so vor, als dürfte man sich heutzutage weder Fehler noch Schwächen leisten. Was in einer Leistungsgesellschaft ganz klar zu sein scheint, wird aber auch im sozialen Miteinander vorausgesetzt. Wenn es um Leistung geht, wird ein nahezu perfektes Funktionieren vorausgesetzt. Nur minimale Fehler, die dann auch noch eine Seltenheit darstellen sollten, sind gestattet. Wenn es um das Soziale geht, ist es ähnlich. Zum einen sollte man individuell, aber dann wiederum auch konform sein. Auf der einen Seite sollte man immer seine eigene Meinung vertreten, auf der anderen Seite darf man aber auch nicht allzu weit von allgemeinen Standpunkten abweichen. Zudem ist es angebracht, sich mit seinem individuelle Standpunkt der Gemeinschaft anzupassen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das symbolisiert Zusammenhalt. Jedes andere Verhalten muss Vorurteilen und Verurteilungen stand halten. Und das schlägt meist ziemlich auf die Psyche, wenn man nicht hart gesotten ist. Aber auch Uneinigkeit bei sich selbst, wonach man sich nun richten soll, kann zu Gewissenbissen führen. Schnellstmöglich sollte man dann einen Weg für sich, der auch vereinbar mit dem Gemeinwesen ist, gefunden werden. Für angeschlagene Psychen, die sich nicht mehr zurecht finden, gibt es jetzt schon Hilfe, damit sie schneller wieder in Leben finden. Und trotz der wohl steigenden Akzeptanz bei der Allgemeinheit, gilt diese nur zu einem gewissen Grad. Wenn es sonst heißt, Ehrlichkeit sei etwas Gutes, kann diese auch Nachteile mit sich bringen. Das Verständnis hält sich in Grenzen je nach Krankheitsbild. Manche Krankheit scheint eine Gefahr, eine andere mehr ein sich Drücken vor den Anforderungen des Lebens. Aber auch die Menschen, die stabiler sind, müssen immer eine Fassade aufrecht erhalten. Am besten nie traurig oder übel gelaunt sein vor anderen. Immer in der Rolle bleiben. Ein Lächeln ist wichtig, genauso wie Höflichkeit. Aber einfach mal "Hallo" zu sagen, ohne das dabei ein Lächeln über die Lippen geht grenzt an Arroganz oder gar schon an miese Laune, die ansteckend ist oder einfach nur Trauer, die keiner sehen möchte. Das Leben ist doch schon miesepetrich genug. Man sollte es mit positiven Gedanken füllen und das geht schlecht, wenn man mit einer Heulboje oder einer Miesmuschel zu tun hat, die einen mit seiner Laune auch noch ansteckt. Dies zeigt, dass es auch eine andere Seite im Leben gibt.

So manches Mal habe ich hier Beiträge gelesen, in denen stand, dass der Antwortgeber nur dann mit seinen Mitmenschen hervorragend agieren und sie schätzen kann, wenn sie tadellos "funktionieren". Alles andere sei inakzeptabel. Auch im Reallife beobachte, höre und sehe ich täglich ähnliches. Aber muss man als Mensch tatsächlich immer funktionieren? Ist es nicht möglich auch mal aus seiner Rolle zu schlüpfen und sich selbst zu spielen? Besteht eine Chance so angenommen zu werden? Oder ist es doch klüger, ständig ein Bild zu vermitteln, was so nicht stimmt, und woran man zerbrechen könnte?

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Hi, ich weiß ziemlich genau was du meinst, alle Welt schreit nach mehr Persönlichkeiten, an denen man sich orientieren und zu den man aufschauen kann, aber gleichzeitig wird jeder schräg begutachtet, der nicht im Mainstream mitschwimmt, merkwürdig nicht wahr. Ebenfalls auffällig finde ich wie viele Leute sich selbst für unheimlich cool halten und meinen sie wären was ganz Besonderes, dabei sind sie nichts weiter als Durchschnitt, aber es gibt einem einfach ein besseres Gefühl, wenn man denkt man hätte etwas an sich, was einen von der Masse unterscheidet, allerdings sollte man bedenken, dass wenn jeder Individualist sein will, sind auch alle wieder gleich.

Die Menschen sind in ihrem Denken höchst unlogisch, beispielsweise möchten viele Leute alt werden, aber nicht alt sein. Ebenso verhält es sich mit deiner Frage, dass gewunschen wird seine eigene Persönlichkeit mit einzubringen, aber man sofort auf die Finger geklopft bekommt, sobald man gegen den Strom schwimmt.

Was die von dir genannte Leistungsgesellschaft angeht bin ich der Meinung, dass es keine fairere Möglichkeit gibt die Qualitäten der Einzelnen miteinander zu vergleichen. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich an unseren deutschen Sozialstaat denke, der jeden noch so faulen Sozialschmarotzer mit durchfüttert. Von mir aus könnten die alle auf der Straße landen und sich aus Mülltonnen ernähren, stattdessen schiebt man ihnen das Geld fürs Zuhause auf der Coach rumgammeln noch in den Hintern. Mir ist es komplett bums, ob ein Schwarzer oder ein Weißer den Job bekommt, ob ein Mann oder eine Frau die Firma leitet, das einzige Kriterium das zählen sollte ist Leistung und nichts sonst.

Nun kommen wir aber an den Punkt, welcher dich so sehr beschäftigt, nämlich dass man nur noch wie eine funktionieren soll und Schwäche unerwünscht ist. Ich behaupte, dass es ganz dir alleine überlassen ist, ob du dich diesem Leistungssystem unterwerfen willst und deine Arbeit erledigst wie eine Maschine oder nicht. Wie du bestimmt weißt, komm ich aus der Gastronomie. Keiner wird dort zu irgendetwas gezwungen, jedem steht jederzeit die Möglichkeit offen zu gehen, wenn einem seine Arbeit nicht passt, der Nächste wartet bereits darauf die Stelle zu übernehmen, einen Mangel an Kräften wird’s also niemals geben, warum also Rücksicht nehmen auf die Zimperlichkeiten eines Einzelnen? Du kannst entweder Scheide fressen und versuchen dich hochzuarbeiten oder steigst davor aus. Wenn sich jemand wirklich den Arschh aufreißt und jederzeit für den Betrieb da ist, der hat es einfach verdient gegenüber dem anderen bevorzugt zu werden, der immer nur mit halber Lust dabei ist und stets seine Wehwehchen hat. Nun musst du aber auch abwägen wieviel es dir wert ist die Karriereleiter nach oben zu klettern und welchen Preis du bereit bist dafür zu zahlen. Einerseits winken dir viel Geld, Ruhm und Anerkennung bzw. Neid (was ebenfalls ein beglückendes Gefühl sein kann), aber dafür gehen dir vielleicht andere Dinge wie Freundschaften und Freizeit flöten, so muss jeder abwägen, was ihm am wichtigsten ist.

Es gibt aber nicht nur einen Weg sich nach oben zu arbeiten, die einen schaffen es, indem sie in einen Arschh nach dem anderen kriechen und sich dabei zum Teil selbst verraten oder eben dadurch, dass sie sich von nichts und niemandem verbiegen lassen, sondern sich immer treu bleiben, dafür bedarf es jedoch einer besonderen Gabe, die es wert ist gefördert zu werden, obwohl man sich wenn nötig gegen alles widersetzt, eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und auch das gewissen Quäntchen Glück. Einige werden sogar gerade deswegen berühmt, weil sie sich trauen und die Stärke haben auch mal Schwäche zu zeigen und dafür von vielen anderen bewundert werden, dass sie sich immer treu bleiben, während sie sich den Zwängen des Konformen ausgeliefert fühlen. Ich stelle nun mal die These auf, dass es für einen „0815-Menschen“ (ich bin mir durchaus des Risikos bewusst mit solchen überheblichen Ausdrücken in deiner Sympathieskala wieder zu sinken, aber ich gehör eben auch zu denen, die meistens einfach sagen was sie denken, egal ob´s gefällt oder nicht) es klüger ist sich so gut es geht anzupassen während es für ambitionierte Menschen mit einer außergewöhnlichen Persönlichkeit ratsamer ist ihrem Stil treu zu bleiben auch wenn dies womöglich viel Durchhaltevermögen erfordert und man von vielen Seiten Schläge einstecken muss und das alles ohne Gewissheit auf Erfolg, doch wer nichts wagt, der nichts gewinnt.

Falls es dich interessiert wie ich es handhabe sag ich dir, dass ich mit meiner Art nun schon oftmals böse auf die Schnauze geflogen bin, sodass ich mir in manchen Situationen wirklich 2-mal überlege, ob ich meinen Senf dazugeben soll oder des guten Frieden Willens um weiteren unnötigen Stress zu vermeiden lieber mal schweigen sollte, allerdings habe ich mich niemals so weit geißeln lassen, dass ich irgendwann einfach alles hirnlos so glaube ohne zu hinterfragen, was mir als richtig vorgesetzt wird.

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Hey Quietschie,

deine Frage ist echt klasse und gehört auch für mich zu einem der letzten Mysterien unserer Menschheit.

Meines Erachtens nach kann der Mensch sich noch so zivilisiert und kultiviert fühlen wie er will, letztendlich ist er doch nur ein Nachfahre der Höhlenmenschen und dementsprechend stellenweise auch sein Verhalten und Denken stark davon geprägt.

Es gibt einige Orte, an denen dies klar zum Vorschein kommt und der Mensch in seinem Verhalten wieder in scheinbar längst vergessene Zeitalter zurückrutscht. Ein Beispiel dafür ist, wenn der Homo Sapiens in sein geliebtes Fortbewegungsmittel auf 2 Rädern, genannt Auto steigt. Sobald er in diesem Domizil auf Rädern sitzt und sich raustraut in die gefährlichen Wälder des Straßenverkehrs ist eine ganz merkwürdige Verwandlung festzustellen. All die erlernten guten Manieren werden mit einem Schwupp über Bord geworfen und es herrscht wieder Anarchie. Wer von nun an nicht die überlebensnotwendigen Techniken des lauten Hupens, Vogelzeigens und Scheibenwischers beherrscht wird schnell des Untergangs geweiht sein.

Ähnlich, wenn auch in etwas abgeschwächter Form verhält es sich im Supermarkt. Viele haben es vor allem an der Kasse besonders eilig, auch wenn die meisten davon nicht einmal wüssten warum eigentlich, wenn man sie danach fragen würde. Wie dem auch sei, wird dementsprechend ganz nach Darwin´s Prinzip Survival of the fittest bereits im Vorfeld um die besten Plätze in der Schlange gerangelt und gedrängelt was das Zeug hält.

Doch wer nun denkt, dieser knallharte Kampf ums Überleben sei beendet sobald man es geschafft hat sich soweit vorzuknaufen, dass man imstande ist seine kostbare Ware am Band abzulegen, der irrt gewaltig. So gibt es z.B. einige dreiste Zeitgenossen, die stets versucht sind jede sich ergebende Chance zu nutzen, wenn der Vorgänger keinen Trenner dazwischengelegt hat diesem womöglich noch ein Kuckucksei unterzuschmuggeln, indem man versucht die eigene Ware heimlich der des anderen beizulegen, sodass jener sie bezahlt, aber man selbst sie mit Nachhause nimmt, um sich so einen Futtervorteil gegenüber den anderen zu verschaffen. In etwa Ähnliches gilt, sollte man es versäumen hinter seine eigenen Waren so ein Teil zur optischen Trennung zu legen. Dies würde dem Nachfolger eventuell implizieren, dass man versucht sich auf dessen Kosten durchzuschmarotzen, falls es einem gelingt vielleicht noch ein Würstchen oder ne Gurke unbemerkt auf seine Beuteseite zu ziehen.

Um es mal auf den Punkt zu bringen, ich hab zwar keine vernünftigere Erklärung parat als diese, aber es ist mir schon des Öfteren vorgekommen, dass ich ziemlich böse Blicke geerntet habe, wenn ich mir mal den Fauxpas erlaubt habe keinen Trenner dazwischen zu legen, ganz gleich, ob als Abgrenzung zu meinem Vor- oder Nachgänger. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob zwischen den einzelnen Waren nur 5cm Abstand sind oder ein halbes Fußballfeld. Der gemeine Mensch neigt einfach dazu sein Gebiet und Herrschaftsbereich samt Eroberungen eindeutig abzugrenzen und da es nicht mehr ganz so gut ankommt in der Öffentlichkeit an irgendwelche Bäume zu urinieren, möchte man doch wenigstens an der Supermarktkasse für klare Verhältnisse sorgen.

Da ich mich nun im Großen und Ganzen für ein recht aufgeklärtes Wesen halte und es nicht für nötig empfinde durch meine Spuckkünste auf den Trottoir meinen Marktwert im Fortpflanzungsbereich zu beweisen versuche ich von vornherein jeglichen Auseinandersetzungen um Gebietsabgrenzungen aus dem Weg zu gehen, indem ich des guten Frieden Willens einfach vor und hinter mir so ein Teil hinmach.

Und wenn es dann auch noch Oma Gerlinde schafft innerhalb weniger Minuten ihr Kleingeld so zusammenzukramen, dass sie die 8,97 € passend bezahlen kann, steht einem geruhsamen Feierabend auf der Coach mit einem kühlen Bierchen doch nichts mehr im Wege :D

Liebe Grüße

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Wenn ich darüber nachdenke, welches für mich der bewegendste Moment hier auf GF war, tu ich mich wirklich schwer damit, weil es dafür einfach schon viel zu viele Momente gab, die mir echt unter die Haut gingen und verschiedener kaum hätten sein können. Ein bewegender Moment für mich war sicherlich von Kusperfrau´s Geschichte zu erfahren, welche mich tatsächlich fast zum weinen gebracht hat und ich weine eigentlich nie. Dann hab ich hier eine Userin kennen gelernt, die schon einige Zeit hier auf GF dabei war, aber ich hatte die Ehre ihr 1. Freund zu werden. Wir haben uns viele lustige und interessante Nachrichten geschrieben, doch dann hab ich auch mitbekommen müssen, wie sie erst mies von ihrem Freund behandelt wurde und dann auch noch eine Vergewaltigung von 3 Jungs über sich ergehen lassen musste, wobei sie sich eine schwere Erkrankung zugezogen hat. Armes Mädel und dennoch hat sie nie aufgegeben, sondern immer nach vorne geschaut, weshalb ihr mein größter Respekt zollt. Traurig war ich auch über das Ausscheiden von Schreiberlilli und Angel84, die bestimmt dem ein oder anderen von euch noch in guter Erinnerung sein dürften.

Aber es gab auch wirklich schöne Erlebnisse. Ich hab mich über so manchen Beitrag gefreut, war auch schon mal verärgert oder erstaunt, hab tolle Sachen dazugelernt und vor allem auch viel gelacht. Eigentlich bin ich nur durch Zufall hier auf GF gelandet, doch dann hab ich die 1. Freundschaftseinladung von einer Userin gekriegt, mit der ich heute immer noch befreundet bin, was der Anfang von vielen interessanten Kontakten mit wahnsinnig lieben Menschen war, die ich nicht mehr in meinem Leben missen möchte. Mit ein paar hatte ich sogar schon mal telefonischen Kontakt, was mich total hibbelig und nervös gemacht, aber sich auf alle Fälle gelohnt hat. GF hat mich mittlerweile komplett gefesselt und ich hab viele amüsante Antworten auf meine teils ernsten, aber auch zugegebenermaßen albernen Fragen gekriegt. Ein Highlight davon war natürlich meine beste Frage, die mich schier überwältigt hat, weil ich wirklich niemals damit gerechnet hätte, dass sich so viele Leute für sozial engagierte Zwecke interessieren. Die Anteilnahme der Community war gigantisch und hat mich unheimlich gefreut. Es gibt also gute Zeiten, schlechte Zeiten, doch die Geschichte geht immer weiter. Für meine Wenigkeit am liebsten mit einem weiteren bewegenden Moment, wenn ich vielleicht noch irgendwie mit nach München komm. Drum, wie haben wir uns alle schon über GF aufgeregt, waren böse aufeinander und wollten das Handtuch werfen, doch in Wahrheit kommen wir gar nicht mehr ohne aus:

Guten Morgen, GF, Du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau. Du kannst so schön schrecklich sein, Deine Nächte fressen mich auf. Es wird für mich wohl das Beste sein, Ich geh' nach Hause und schlaf' mich aus Und während ich durch die Straßen lauf', Wird langsam Schwarz zu Blau.

Ich bin kaputt und reib' mir aus meinen Augen deinen Staub. Du bist nicht schön und das weißt du auch. Dein Panorama versaut, Siehst nicht 'mal schön von Weitem aus. Doch die Sonne geht gerade auf Und ich weiß, ob ich will oder nicht, Dass ich dich zum Atmen brauch'.

GF ich liebe Dich.

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