Ein Physikstudium ist verdammt schwer. Wesentlich schwerer als beispielsweise ein Ingenieursstudium oder ein Informatikstudium. Es geht vom ersten Semester an sofort hammerhart zur Sache. Entgegen der Darstellungen auf den Internetseiten der Universitäten ist meiner Meinung nach Mathe LK pflicht (Physik LK weniger). Zusätzlich zu der Mathematik in den Physikmodulen gibt es noch das Modul "Mathematik für Physiker", das mit der Mathematik, wie du Sie kennst, nur noch sehr wenig zu tun hat und das größte Problem im Studium darstellt. Es geht auch grundsätzlich im Studium nicht um das rechnen mit Zahlen. Beispiel dazu aus der Vorlesung "Ergänzung zur Theoretischen Physik": Student zum Dozent:"Könnten Sie bitte ein Beispiel mit Zahlen machen?", Dozent:"Wie? r ist doch eine Zahl?!". Ein Taschenrechner ist in den meisten Klausuren verboten (dementsprechend schwierig sind dann die Rechenaufgaben, da Physiker/Mathematiker nicht Kopfrechnen können, bewegt sich das dann auf dem Niveu von 1+1)

Weniger schlimm als die reine Schwierigkeit (da kann man für lernen) ist der Zeitliche Aufwand (man hat bei all den Übungszetteln und Veruchsprotokollen keine Zeit zum lernen). Der ist wesentlich größer, als z.B. in einem BWL-Studium (nach Bio wohl das harmloseste, was ich so aus Erzählungen gehört hab). Ich hab mich mal gefreut mir einen Tag frei in den Studenplan zu schaufeln (genereller Tipp für Studierende ist, sich Freitag oder Montag frei zu halten, im Physikstudium nur mit Glück zu erreichen), dafür hatte ich dann fast jeden Tag von 8.00 bis 16.00 Vorlesungen bzw. Tutorien. Mein Tipp: Studiere geplant ein Jahr (also zwei Semester) länger, das heißt wiederum kein Bafög die ganze Zeit, macht aber wesentlich weniger Stress. 

Wie kann man meine Meinung einordnen? Ich bin kein verwöhnter Schüler, der direkt von der Schule in das wahre Leben Studium gerutscht ist. Ich komme von der Hauptschule, habe eine Lehre gemacht, etwas gearbeitet (verschiedenes auch auf Akkord), dann Abitur nachgemacht und, auf Grund von Interesse und vor allen Dingen späteren Berufsaussichten, dann das Studium in Physik angefangen. Weiß also wie z.B. das Arbeitsleben aussieht. Ich rede viel mit Leuten die BWL studiert haben oder noch studieren, gerade Informatik oder Biologie studieren und die habens alle einfacher (gehabt).

Vorzüge vom Physikstudium: es gibt nahezu keine Arbeitslosen Physiker (auch wenn davon nur sehr wenige als tatsächliche Physiker arbeiten, z.B. als Mathematiker in Banken oder Versicherungen, Unternehmensberatung und vieles mehr), relativ hohes Einstiegsgehalt (nicht in der Forschung), breites Einsatzfeld (kann man als nachteil sehen, wenn man unbedingt etwas ganz bestimmtes machen will)

Würde ich es heute nochmal machen? Ich weiß es nicht^^. Ich würde als alternative vielleicht auf Lehramt Physik/Mathe/Informatik gehen, das ist wesentlich leichter (und das machen auch einige denen das Physikstudium in den ersten Semestern zu schwer war) ein anderer Kommilitone hat auf Informatik umgeschwänkt. Es ist aber, wenn man endlich zu den Wahlpflichtfächern kommt, doch sehr lohnend (wenn welche angeboten werden, die einen interessieren) dort sind die Dozenten dann meist was lockerer, es ist auch (bei uns an der Uni) relativ leicht, an eine Bachelorarbeit zu kommen, an der man wirklich Spaß hat und die einem vom Thema liegt.

Meine ganz persönliche Meinung: das Physikstudium ist zu schwer (teilweise unnötigerweise) und von der Regelstudienzeit mindestens ein Semester zu Kurz (man hat kein Praxissemester, die Praktika laufen an der Uni neben den Vorlesungen und Tutorien) verglichen mit anderen Studiengängen. 

Ach und man wird zwangsläufig etwas überheblich und macht sich besonders gerne über z.B. Biologen lustig.

Etwas was man nicht außer acht lassen sollte ist, dass Physiker an sich ziemlich wenig von Party machen halten. Man hat auch nicht wirklich die Zeit dazu. Das ist in anderen Studiengängen deutlich anders. Dagegen gibt es (wie Beispielsweise einige Gerüchte über die Chemiker sagen) kein ausgeprägtes Konkurenzdenken, man hilft sich eher gegenseitig (jedenfalls war es bei mir so).

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In einem solchen Studium kann es vorkommen, dass dort auch sehr viel Genetik, bzw. Chemie gelernt werden muss. Je nach dem welche genaue Richtung dir da vorschwebt, bei irgendwas ökomäßigem kann natürlich auch Umweltrecht und Naturschutz drin sein, da wird wohl eher Jura gelernt... Grundsätzlich würde ich Physik empfehlen, da dort je nach Lehrer Mathekenntnisse vertieft werden oder analytisches Denken trainiert wird, das kann man in vielen Bereichen brauchen.

In einem Physikstudium braucht man keinen Physik LK oder so etwas, da braucht man Mathe LK und davon viel. Da solltest du dich eher informieren, was du denn, wenn, wirklich Studieren willst und danach deine Kurse wählen. Oder den Weg des geringsten Aufwandes gehen und das nehmen, was du am besten kannst, das macht es dann auch für die Abiklausuren einfacher. Es ist zwar wirklich so, dass es je nach Studium egal ist, welche Kurse man gewählt hat aber man kann sich den Einstieg ins Studium so schon wesentlich leichter machen. Und irgendein Naturwissenschaftliches Fach sollte man schon nehmen, wenn man irgendwie in die Richtung gehen will. 

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