Zu viel Druck von Eltern, was tun?
Hallo!
Ich studiere jetzt seit 1 Jahr Rechtswissenschaften. Ja das Studium ist nicht so einfach aber mein größtes Problem sind meine Eltern. Meine Mutter ist Ärztin und mein Vater Handelskaufmann. Ich bin immer fleißig und lerne auch brav mit, aber meine Eltern sind mit nichts zufrieden egal was ich tue. Letztes Semester setzten sie mich so unter Druck, dass ich depressiv wurde und alle meine Prüfungen abgesagt habe. (Obwohl ich mich vorbereitet habe)
Fast jeden Tag sagen sie mir dass ich nichts erreichen werde, dass ich zu dumm bin, um etwas zu erreichen, dass ich nicht genug lerne (obwohl ich das sehr wohl tue), dass ich sie enttäusche, dass ich nicht vorankomme in meinem Leben und noch vieles mehr.
Das Studium an sich ist zwar schwer aber ich weiß dass ich es schaffen würde, wenn meine Eltern nicht wären. Ich hätte es so gerne, dass meine Eltern mich unterstützen und motivieren.. Das fehlt mir sehr.
Ich weiß auch dass Eltern nur das beste wollen aber leider helfen mir meine Eltern gar nicht sondern machen es nur schlimmer.
Mit ihnen zu reden ist sinnlos, da wir das schon mehrere Jahre lang versucht haben und es zu nichts geführt hat.
Als ich jünger war, habe ich noch öfters selbst verletzt da für mich das das einzige war was mir den Druck genommen hat.
Momentan bin ich an dem Punkt angelangt an dem ich es wieder tun würde. Ich weine jeden einzelnen Tag, gehe traurig zu Bett und wach auch so auf. Meine Eltern stressen mich jeden einzelnen Tag, ich halte das nicht mehr aus. Ich denke auch daran mein Studium abzubrechen und arbeiten zu gehen, obwohl ich gerne studieren würde.
Ich bitte um ernstgemeinte Antworten, da ich wirklich verzweifelt bin und mir keine Lösung einfällt..
Vielen Dank!
Liebe/r Franzi2308,
auch wenn es hier um einen guten Rat geht, ist es schwierig Dir einen zu geben, ohne Deine tatsächliche Situation genauer zu kennen.
Sprich bitte mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust. Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder auch eine Vertrauensperson aus der Schule oder dem Beruf sein. Oder schau mal hier: http://www.nummergegenkummer.de
Herzliche Grüsse
Eva vom gutefrage.net-Support
5 Antworten
Ähm schon mal versuch mit gleich bleibender Stimmlage das Problem zu besprechen, sodass sie selber ihr Vehlverhalten selbst erkennen, das sollten sie nämlich wenn sie intelligent sind und im Medizinstudium hat man für Gewöhnlich auch ein paar Vorlesungen zum menschlichen verhalten oder verstand. Dein Fall ist ein Musterbeispiel für die schlechte auswirkung von negativer Verstärkung in erziehungsmodellen, versuch es mal so anzusprechen und verweise auf Behavoristen.
Das wichtigste ist ein gespräch auf einer Tonlage und Lautstärke, damit werden emotionale Argumente leichter entschärft und rationale wirken bedeutsamer
Okay vielen Dank für deine Hilfe! Hoffe es klappt diesmal..
Ich hoffe Du ziehst jetzt nicht wieder in Erwägung Dich selber zu verletzen.
In erster Linie ist wichtig dass Du lernst Dich selber wert zu schätzen, denn wenn Dir klar ist was Du selber alles kannst dann wird es Dir egal sein was andere -auch Deine Eltern- von Dir denken.
Versuch bitte auf eigenen Füßen zu stehen, Dich nicht mehr wie ein Kind händeln zu lassen und DEIN Ding zu machen. Es ist egal was Du studierst oder was Du jobbst, solang DU damit glücklich bist !!!!
Auch du hast recht mit allem was du sagst.. Ich versuche auch so gut wie es geht auf eigenen Füßen zu stehen aber wie gesagt ich brauche leider noch die finanzielle Unterstützung meiner Eltern. Wenn ich nicht das studiere was sie sich vorstellen dann zahlen sie mir die Wohnung nicht und dann kann ich wieder nach Hause ziehen was für mich aber absolut nicht in Frage kommt. Ich arbeite auch aber das reicht halt zum Leben in Wien nicht.
Ich bin leidenschaftliche Tänzerin und tanze schon mehrere Jahre lang, und mein Traum wäre es im Tanzen etwas zu erreichen. In Wien habe ich sehr gute Möglichkeiten dafür, und das ist auch ein weiterer Grund warum ich nicht nach Hause ziehen will.
Außerdem vertrauen mir meine Eltern gar nicht. Ich würde nichts sagen wenn es dafür einen Grund geben würde, aber ich war immer ein braves Kind und habe nie irgendwas extrem "schlimmes" gemacht, weshalb sie mir nicht vertrauen könnten. Sie haben zB. das System beim Studium Rechtswissenschaften nicht verstanden und auch danach nicht obwohl ich es 4-5 mal erklärt habe. (Sie haben in einem anderen Land studiert). Danach trafen sie eine Verwandte deren Tochter dasselbe studiert in einem anderen Land, die ihnen genau dasselbe erklärte wie ich es getan habe. Und danach meinten sie: "Ja du hattest recht, diese Frau hat es uns genauso erklärt wie du." Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Sie vertrauen mir nie, erst wenn sie es von jemand anderen erklärt bekommen, glauben sie auch was ich ihnen erzähle. Und ehrlich gesagt tut mir das ein bisschen weh. Wenn ich sie frage, warum sie andere Personen fragen müssen, bevor sie mir vertrauen antworteten sie nur, dass sie sich sicher sein wollen. Aber ich finde das nicht fair, da ich ihnen nie etwas unrechtes getan habe..
Ich verstehe was Du meinst.
Ich denke dass Deine Eltern in Dir noch immer das Kind sehen. Leider kommt es dadurch zu Spannungen denn das, was sie noch in Dir sehen und wie sie mit Dir umgehen, meinen sie ja nicht böse aber es kommt so rüber als würden sie Dich "nicht für voll nehmen".
Ich bin jetzt 38 Jahre alt, und meine Großmutter redet manchmal mit mir als wäre ich fünf. Eine Zeit lang hatte ich daran auch zu knabbern aber ich habe gelernt damit zu leben denn ich werde immer ihre Enkelin bleiben. Dass ich seit 20 Jahren erwachsen bin ist bei ihr noch nicht angekommen aber ich werde sie auch nicht umerziehen können. Ich konnte nur meine innere Einstellung dazu ändern und dadurch nehme ich das jetzt auch auf die leichte Schulter.
Ich kann Dir auch noch ein Buch empfehlen, es heißt "ab heute kränkt mich niemand mehr", geschrieben von Doris Wolf. Das gibt es bestimmt auch in Österreich. Es ändert zwar nicht s an Deiner Situation aber es kann Dir evtl helfen das ein oder andere nicht mehr ganz so sehr zu Herzen zu nehmen und dann wieder etwas mehr Lebensfreude zu haben. Nach dem Motto "lass die anderen doch reden - solang ICH glücklich bin ist es doch egal....."
Ich wünsch Dir von Herzen alles Gute für Deine Zukunft.
Na Gott sei Dank bin ich nicht die Einzige der es so geht.. Aber super, dass du es geschafft hast deine innere Einstellung zu ändern und es dir dadurch besser geht.. Ich hoffe ich schaffe das auch..
Danke für den Vorschlag, ich werd mich nach diesem Buch mal umsehen!
Vielen lieben Dank! Und auch vielen Dank für deine Hilfe.
Du musst ausziehen. Deine Eltern verhindern das du erwachsen wirst. Sie kontrollieren dich, sie stressen dich usw das hindert dich am lernen. Ich meine wer kann sich schon richtig konzentrieren wenn er ständig beobachtet wird und wenn die Gedanken ganz wo anders sind. Ich weiß du studierst und denkst dir, mit dem Studium ausziehen, das geht doch gar nicht? Es geht ganz einfach. Entweder du beantragst Bafög oder du suchst dir einen Nebenjob. Das machen wirklich viele die ich kenne :)
Falls du noch Fragen hast kannste mich gerne anschreiben :)
Hallo! Danke für die Antwort!
Ich bin schon ausgezogen und lebe seit 1 1/2 Jahren alleine. Als ich ausgezogen bin, dachte ich dass sich vieles ändern wird bzw. das ich endlich meine Ruhe habe und das machen kann was ich will bezüglich Studium zB.
Was ich vorher schon erwähnt habe war, dass ich noch finanzielle Unterstützung von meinen Eltern benötige. Wenn ich nicht das studiere was sie wollen, haben sie mir gedroht, die Wohnung nicht zu zahlen und dass ich dann wieder nach Hause ziehen muss.
Was ist denn Bafög bzw. kannst du mir das bitte näher erklären ?
Arbeiten tu ich schon, aber das reicht leider nicht für das Leben in Wien.
Ach ja und obwohl ich alleine wohne, stressen/ kontrollieren sie mich, indem sie mich permanent anrufen und nachfragen wann ich endlich meine Prüfungen abschließe, ob ich genug gelernt habe etc. Ich weiß, dass Eltern nur das beste wollen aber sie schaden mir mehr als das sie mir helfen..
Oh du arme :/ =( .. Bafög bekommen alle die studieren und eben das Geld nicht reicht . Ich glaube Bafög ist aber abhängig von dem was deine Eltern verdienen (bin mir aber nicht ganz sicher) sprich wenn deine Eltern genug verdienen müssen die zahlen und wenn nicht dann übernimmt das arbeitsamt. Bafög muss man zur hälfte wieder zurückzahlen. das heißt es arbeitsam streckt dir das geld vor und du zahlst die hälfte noch mal zurück. Also so ist es mal bei einer Freundin von mir.. So ist es in Deutschland mal, du sagst du kommst aus Wien das ist die bundeshauptstadt von Österreich, wie es da ist weiß ich leider nicht. Vielleicht solltest du dich mal erkundigen und dich absichern. Ich meine bevor du echt dein Studium schmeißen willst versuche noch alles was geht damit du diesen Schritt nicht bereust!!
Aso verstehe. Ich glaube auch dass das von dem abhängt was meine Eltern verdienen.. Deshalb denke ich dass das Arbeitsamt da nichts übernehmen.. Aber ich werde mich auf jeden Fall mal informieren! Danke für deine Hilfe!
Ja aber, so gesehen müssen deine Eltern für dich aufkommen, weißte dann kannste studieren was du willst und brauchst nicht zu denken dsa du es für deine Eltern machen musst weißte? Kuck einfach mal, informier dich und überleg dir dann was du machen möchtest.
Wünsche dir Viel Glück und Kraft auf deinen weiteren Lebensweg :)
Sorry, du bist volljährig - alles was du lernst lernst du für dich und nicht für deine Eltern. Wenn dir das Jurastudium zu stressig ist, dann mach eine Ausbildung. Du bist nicht dir erste und nicht die letzte, die ein Studium abbricht. Werde gesund und mach dann ein Studium/eine Ausbildung, die dir wirklich Spaß macht und nicht die Karriere, die deine Eltern wollen. Es ist dein Leben, also deine Entscheidung,du hast nur das eine.
Ja da hast du vollkommen recht. Genau dasselbe habe ich meinen Eltern gesagt. Das einzige Problem ist, dass ich sehr gerne in Wien studiere/ lebe, und sie mich finanziell nicht mehr unterstützen wenn ich nicht Jura oder Medizin oder sonstiges studiere. Ich arbeite auch, aber damit könnte ich mir nie die Wohnung bzw generell das Leben dort leisten.
Meine Mutter möchte ja dass ich wieder nach Hause ziehe, aber das kommt bei mir nicht in Frage, da ich mit 20 nicht mehr zu Hause leben möchte und mein eigenes Leben aufbauen möchte.
Mit österreichischem Recht kenne ich mich leider nicht aus. Aber in Deutschland ist es so, dass die Eltern bis zum Ende der Erstausbildung unterhaltspflichtig sind. Mein jüngerer Bruder hat auch ein Studium abgebrochen und meine Mum hat ihn während der Ausbildungszeit unterstützt. Mein Bruder hat während seiner Ausbildungszeit auch vom Staat Wohngeld als Sozialleistung bezogen, da das Ausbildungsgehalt nicht für die Lebenshaltungskosten einer Großstadt reichte. So etwas müsste es doch in Österreich auch geben. Einfach war´s nicht für ihn, und 3 Jahre war´s finanziell wirklich knapp, aber er hat jetzt den Beruf, der ihm wirklich liegt.
Zieh bloß nicht mehr zu Hause ein, sonst reden dir deine Eltern noch mehr rein.
Verstehe. Mmh, da kenn ich mich leider nicht wirklich aus.. Aber ich werd mich auf jeden Fall mal informieren! Danke!
Nein, dass hab ich nicht vor.. Und ich weiß auch dass das ein großer Fehler wäre.
Das Problem ist, glaube ich, dass sie das studiert, was sie möchte. Nur ihre Eltern kontrollieren und reden ständig rein. Deswegen fühlt sie sich schlecht. Einfach Eltern ignorieren und dein Ding machen, was auch immer das ist. :)
Sorry, aber wie alt bist du? Alt genug zum studieren, aber anscheinend nicht alt genug dich vom Rockzipfel zu lösen??? Klar möchte man die Anerkennung seiner Eltern, ein Leben lang, aber irgendwann mal muss man auch anfangen sein eigenes Leben zu leben.
Ich bin 20 Jahre alt. Okay anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich lebe alleine und sehne mich nicht nach "Mami und Papi". Aber meine Eltern mischen sich in jeder Situation ein und machen mich fertig. Rufen mich ständig an ob ich alles gemacht habe, Prüfungen abgeschlossen habe etc. Wenns nach mir ginge würde ich nicht mal mehr nach Hause kommen aber leider bin ich finanziell noch abhängig von meine Eltern. (Und ja ich arbeite aber dass würde für die Wohnung und das Studium nicht reichen)
Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du noch zuhause wohnst, denn dass würde es auch nicht ändern. Du bemühst dich zu sehr, deinen Eltern ja alles Recht zu machen, willst gefallen/funktionieren, ja das liebe Kind sein. Dass meinte ich. Mit 20 Jahren sollte man sich die Kritik, die Anforderungen etc. der Eltern, wenn man sie nicht erfüllen kann/will, nicht so zu Herzen nehmen. Dann bist du eben nicht ihr perfektes Kind, dass all ihre Anforderungen erfüllen kann. Na und? Deswegen bist du noch immer ihr Kind, sie lieben dich trotz allem. Aber lös dich doch selber von diesem Druck ja alles recht machen zu wollen.
Ja da hast du natürlich vollkommen recht. Meine Freunde haben mir ähnliches gesagt. Aber komischerweise bin ich nur bei meinen Eltern so überempfindlich. Ich habe schon öfter Kritik bekommen von anderen Leuten, was mich aber absolut Null berührt. Ich weiß nicht genau woran dass liegt das die Kritik meiner Eltern mich so trifft. Aber vielleicht weil es schon seit meiner Kindheit so war..
Ich bin oft sehr wütend und betreibe dann Sport um diese Wut sozusagen abzubauen. Hast du noch einen Tipp was ich machen könnte um nicht so empfindlich zu reagieren?
Es geht dir so nahe, weil es die Menschen sind, die dir am Nächsten stehen. Freunde sucht man sich selber aus, in die Familie wird man reingeboren, da hat man keinen Einfluss drauf, man muss sie annehmen. Und eben, weil man Eltern nicht tauschen kann, wie eine Freundschaft wenn sie nicht mehr passt, umso ärger tut einem Kritik da weh. Das wird auch ein Leben lang so bleiben. Weil du auch mit 50 noch "Kind" sein wirst, nämlich das Kind deiner Eltern. Es ist nicht leicht, sich von diesem Kind-sein zu lösen. Und du bist mit 20 auch noch jung, da ist man nicht nur finanziell sondern auch emotional noch auf Rat und Hilfe angewiesen. Das einzige was ich dir raten kann, versuch ein Gespräch mit deinen Eltern zu führen. Versuch so offen, wie es dir möglich ist, so ehrlich wie du nur kannst, zu sein. Und wenn du dabei Rotz und Wasser heulen musst, es ist wichtig dass du es aussprichst und nicht still unter dem Druck weiter leidest.
Okay.. Ich werde mein Bestes geben, um dieses Problem zu lösen. Vielen Dank für das Gespräch. Es hat mir auf jeden Fall geholfen..
Ja das habe ich/ wir schon versucht, im Endeffekt kam es dann immer zum Streit. Meine Eltern sind beide sehr stur und selbst wenn sie sich offensichtlich fehlverhalten, geben sie es nie zu. Aber ich werde es auf jeden Fall noch mal versuchen mit ihnen ein vernünftiges Gespräch zu führen..