Zu hohe Nebenkosten? Kann das sein?
Haben unsere Nebenkostenabrechnung bekommen!
Nachzahlung: 573,19€ Gesamtkosten: 1703€
Wir haben zu zweit eine 51m² Wohnung und zahlen 113€ Nebenkosten monatlich, also 2,21€/m². Wir leben in Magdeburg, wo die Mietpreise sowieso sehr niedrig sind. Es ist ein Mehrfamilienhaus mit 10 Wohnungen (Alt-Neubau) Laut der Abrechnung fallen insgesamt ca. 480€ für Heizung und Warmwasser an. Wir sind extrem sparsam und der warme Winter half dabei. Die Heizkosten betragen also nur 30% der gesamtkosten und weniger als 50% des bereits bezahlten Betrages!
Woher kommen plötzlich die extrem hohen Nebenkosten des Hauses???
Nun sollen die übrigen Nebenkosten 1219€ betragen für einen 11 monatigen Zeitraum von dem 10 Monate bezahlt wurden, da wir erst einen Monat nach Übergabe eingezogen sind.
Von den 1219€ sollen angeblich anfallen (gerundete werte):
Versicherungen: 97
NSW: 9€ (keine Ahnung was das sein soll)
Grundsteuer: 62€
Wtg.allg.T30Tür: 62€ (keine Ahnung was das sein soll)
Kaltwasser: 111€
Abwasser: 170
Müllabfüuhr: 300€
Außenanlage: 78€ (obwohl der Rasen nicht gemäht oder gepflegt wird)
Hausreinigung: 89
Winterdienst: 85€ (ist meiner Meinung aufgabe des Hausmeisters und das macht er auch, wieso soll ich sein Gehalt bezahlen?)
Allgemeinstrom 34€
Gem. Antenne/Breitb.: 128€
Gebühr Kaltwassererz: 15€
Sonderk.einz.Nutzer:...Nutzerwechselgebühr: 23€ ???? (was soll das sein)
Der Vermieter möchte die Zahlung innerhalb von 10 Tagen haben! Das ist meiner Meinung nach nicht rechtens, da ich glaube 4 Wochen zeit habe!
Meine Frage: Sind diese Zahlen realistisch? 300 für Müllabfuhr, also 25€ pro Monat find ich erheblich viel (sind 6 Tonnen, die unterschiedlich oft nach Füllstand geleert werden...manche wöchentlich, manche alle 14 Tage) Alles in allem würden meine monatlichen Nebenkosten um 50% streigen und die aktuellen bezahlten Nebenkosten ergeben fast genauso viel, wie die plötzlichen Nebenkosten des Hauses (also ohne Heizung und Warmwasser) Der Vermieter hat uns demnach und vor anderen Zeugen belogen und die Nebenkosten mit absicht unrealistisch angegeben.!
Darf er das? Wie kann ich dagegen vorgehen? **
13 Antworten
Ob die Zahlen nun realistisch sind, können wir nur schwer beurteilen, ohne die Rechnungen zu kennen. Vereinbare einen Termin bei dem Vermieter/der Hausverwaltung und lasse Dir die unklaren Positionen erläutern, bzw. schau Dir die Rechnungen an.
Trotzdem noch ein paar Anmerkungen:
NSW: 9€ (keine Ahnung was das sein soll)
das bedeutet "Niederschlagswasser" und ist Umlagefähig.
Wtg.allg.T30Tür: 62€ (keine Ahnung was das sein soll)
Wartung Brandschutztür. Mir ist allerdings unklar, warum so etwas gewartet wird. Eine gesetzliche Pflicht besteht da grundsätzlich nicht. Da würde ich mal nachfragen.
Außenanlage: 78€ (obwohl der Rasen nicht gemäht oder gepflegt wird)
Es wird nie Rasen gemäht? Das möchte ich bezweifeln. Dann müsste das Gras vor Eurer Haustür mittlerweile über einen Meter hoch sein. Grundlegend sind 78€ für die Gartenpflege für ein Jahr sehr, sehr wenig. In meinen Objekten kann da gut und gerne mal das vierfache zusammenkommen.
Winterdienst: 85€ (ist meiner Meinung aufgabe des Hausmeisters und das macht er auch, wieso soll ich sein Gehalt bezahlen?)
Die klassischen Hausmeistertätigkeiten sind umlagefähig, also auch der Winterdienst. Nicht umlagefähig sind Verwaltungstätigkeiten des Hauswartes (z.B. Briefe zustellen). Du hast also richtig erkannt, dass Du (teilweise und indirekt) das Gehalt des Hausmeisters zahlst.
Sonderk.einz.Nutzer:...Nutzerwechselgebühr: 23€ ???? (was soll das sein)
Nutzerwechselgebühren stellt der Fremdabrechner (also Heizung, Wasser) dem Eigentümer in Rechnung. Einfach erklärt: Zieht ein Mieter ein/aus, so muss dieser Abrechner eine Zwischenablesung durchführen, was er sich auch bezahlen lässt. Das darf aber nur auf andere Mieter umgelegt werden, wenn dies ausdrücklich im Mietvertrag vereinbart wurde. Das würde ich vorab mal prüfen.
300 für Müllabfuhr, also 25€ pro Monat find ich erheblich viel (sind 6 Tonnen, die unterschiedlich oft nach Füllstand geleert werden
Wirf mal einen Blick in die Müllsatzungen Deiner Stadt. Dort erfährst Du schon einmal die Grundkosten für Bereitstellung und Abholung der Mülltonnen. je nach dem, wie oft sich Sonderleerungen erforderlich machen, kann das auch richtig teuer werden. Schon die Bereitstellung und Entleerung einer 1.100 l Restmülltonne kann monatlich zwischen 100-150 € kosten. Ihr habt 6 Restmülltonnen für 10 Mietparteien? Ihr trennt keinen Müll, oder? Ich habe im Schnitt für 10 Mieter eine kleine 240 l Tonne. In den seltensten Fällen auch mal zwei.
In den Betriebskosten zahlt Ihr nur Restmüll und Biomüll.
Die Entsorgung von recycelbaren Abfällen, wie Kunststoff oder Papier ist kostenfrei. Die Tonnen werden kostenfrei gestellt. Gibt es allerdings Falscheinwürfe in diese Tonnen, könnte sich durchaus eine kostenpflichtige Sonderleerung notwendig machen.
Ich würde mal tippen, dass hier generell aufgrund von Falscheinwürfen Sonderleerungen notwendig geworden sind. Das lässt sich über die Rechnungseinsicht beim Vermieter ganz leicht feststellen.
Sein kann alles! Faustregel bei Nebenkosten ist, ca. 1/3 der Kaltmiete ist normal. Alles andere hängt mit von Eurem Heizverhalten, Eurem Wasserverbrauch, Stromverbrauch usw. ab. Ohne die Abbrechnung zu sehen ist es schwer eine Aussage darüber zu machen, aber es gibt ja viele Möglichkeiten diese überprüfen zu lassen....! Alle Nebenkosten steigen, nicht nur die Müllkoste, die Grundsteuer, die Heizkosten, die Stromkosten. Jeder ist damit konfrontiert, nicht nur Du. Das ist der Lauf unserer Zeit! Glaube nicht unbedingt dass Dich der Vermieter belogen hat. Hausmeisterkosten z.B. solltest und musst Du schon anteilmässig mittragen, sonst muss es jeder Mieter anteilmässig selbst machen. Somit wird es halt umgelegt. Also...? Umsonst ist heute der Tod und der kostet das Leben!
Faustregel bei Nebenkosten ist, ca. 1/3 der Kaltmiete ist normal
Das ist aber eine sehr faustige Faustregel. Bei niedrigen Mieten (und genau davon schreibt der Fragesteller) wird das oft nicht ausreichen, bei hohen Mieten wie in München oder Frankfurt wäre das ganz schön heftig.
Wende dich am besten an den Mieterschutzverein. Dort wirst du,wenn du Mitglied bist, beraten und sie schreiben deinen Vermieter auch an. Mir erscheinen die Nebenkosten auch etwas hoch.Anders kommst du nicht zu deinem Recht und kannst dich nicht gegen den Vermieter durchsetzen. Ausser wenn du selber einen Anwalt nimmst,aber das wird erheblich teurer als der Beitrag für den Mieterverein.
Was die Heizkosten angeht: da gibt es immer einen Anteil, den man in jedem Fall bezahlen muss, unabhängig vom eigenen Verbrauch. Das ärgert mich auch immer, da ich im Winter ohnehin im Ausland bin, gar nichts verbrauche, und dennoch zur Kasse gebeten werden.
Ich habe jetzt keine Zeit auf all diese Einzelposten einzugehen. Ich finde allerdings 113 Euro eher wenig. Meine Wohnung ist 114 qm, und ich zahle 378,00 Euro NK. Dabei habe ich eine Wasseruhr, und das Kaltwasser ist nicht enthalten.
Alles andere ist eher vergleichbar.
Lasse doch die Rechnung mal vom Mieterverein überprüfen, oder seit ihr da kein Mitglied? Der Verein lohnt sich wirklich, da die Mitgliedschaft auch gleichzeitig Rechtsschutz bietet.
Du hast immer das Recht, die Unterlagen zu prüfen. Das kannst du machen, indem du die Hausverwaltung oder den Vermieter darum bittest, die Abrechnung offen zu legen.
Hi Matze555,
Du hast das Recht, jede einzelne Rechnung einzusehen und zu prüfen, ob die Umlage danach richtig berechnet wurde.
Hausmeisterkosten finde ich nicht in Deiner Aufstellung, deshalb wären die Rechnungen für Winterdienst und Aussenanlage intressant. Hausreinigung wird wohl ne Fremdfirma machen.
Alle anderen fraglichen Angaben (Sonderk.einz.Nutzer:...Nutzerwechselgebühr, NSW, Wtg.allg.T30Tür) sollteste hinterfragen.
Und was ist eine Gebühr Kaltwassererzeugung? Kommt bei Euch das Wasser sonst kochend aus der Erdleitung?
Schreib denen, dass Du Einsicht in die Unterlagen wünscht. Damit verlängert sich auch eine Zahlungspflicht. Grüße
Ja zum GArten, der wurde tatsächlich letzten Samstag (früh um 7) gemäht und ja der Rasen oder das Unkraut war bereits bei 60-80cm Höhe!
Wegen dem Müll...ich war beim Mieterverein, die helfen aber nur gegen Mitgliedschaft. Aber sie haben mir eine Broschüre mitgegeben mit holfreichen Informationen. Auf jeden Fall sind nach den Angaben Müllenstorgungskosten von 0,12€/(m²*Monat) der Durchschnitt in Ost-Deutschland...das wären knapp 70€ im Jahr!!! Wir sollen 300€ Zahlen. Wir haben 3 Restmülltonnen (2graue, 1grüne), 1Biotonne, 1Papier und 1Gelbe Tonne...alle glaube 240L
http://www.magdeburg.de/index.php?object=tx|37.3427.1&NavID=37.517
nach dieser Seite würden dann 5 "Restmülltonnen" bestehen?, also gelbe, papier und Restmüll = Restmüll??? dann würde dies summe leider fast stimmen, obwohl es immernoch 50-100€ zu viel wären