Wurde beim ausreiten von Hund angegriffen

10 Antworten

Die Hundehalterin trifft keine Schuld, da sie den Hund ja zum fraglichen Zeitpunkt festgehalten hat. Wenn er aus dem Halsband geschlüpft ist, hätte eine Leine auch nichts genützt. Ein Tier kann eine Schuld haben und gilt nach dem Gesetz als unberechbar. Der Halter kann nur belangt werden, wenn er seine Pflicht verletzt hat und diese Pflichtverletzung zu einer Schädigung geführt hat.

Hier war keine Pflichtverletzung Ursache für den Vorfall und wenn ich das richtig gelesen habe ist auch kein Schaden entstanden.

Ich hoffe, die Halterin ist über den Vorfall genauso erschrocken wie du und zieht ihre Lehren daraus.

Wenn sich mein Hund aus dem Halsband befreit, ist es durchaus mein Problem. Schon der Versuch des Hundes sich befreien zu wollen zeigt, dass er nicht gehorcht. Die Halterin hätte einen gehorsamen, gesicherten Hund ins Sitz gebracht.

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@wotan0000

Alles gut und schön, aber kein Hund hört zu 100 Prozent - die meisten kaum zu 80.

Das Gesetz verlang auch keinen absolut gehorsamen Hund, sondern geeignete Maßnahmen zur Gefahrenvermeidung. Dazu gehören Halsband und Leine. Wenn sich ein Hund dann trotzdem mal (nicht ständig!) losreißt, ist das einfach Pech.

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@Georg63

Das würde ich als Pferdehalter und Reiter anders sehen. Der Hund hat gebissen - geht gar nicht.

Wenn mein Hund sich aus dem Halsband befreit und auf die Straße läuft. Autos knallen zusammen oder gegen einen Baum..., was meinst Du wohl, wie das dann kesselt. Dann ziehst Du mit Deinem Argument aber ganz schlecht von dannen.

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@wotan0000

Das würde alles meine Versicherung zahlen. Wenn sowas 100%ig ausschließen könnte, bräuchte die niemand.

Du kannst bei aller Vorsicht nicht jeden Unfall vermeiden.

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@Georg63

Versicherung ist gut, haben wir auch. Würde aber mein Gewissen nicht beruhigen.

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Weißt du, wenn man als Hundehalter nicht in der Lage ist, ein **geeignetes** Halsband für seinen Hund zu finden, sollte man sich überlegen, wie sehr dieser Haltung überhaupt zur Haltung eines Hundes befähigt ist.
Natürlich trifft den Halter die Schuld, denn er hat eben nicht dafür gesorgt, dass ihr Tier mit einem geeigneten Halsband oder Harness ausgestattet ist. Da gibt es ja nun wirklich viele rustikale, stabile und auch schöne Optionen, aus denen ein Hund (auch mit kleinem Kopf) nicht einfach rausrutschen oder sich befreien kann.
Mit einer einfachen Entschuldigung ist es hier auch nicht getan; das Pferd wurde gebissen und ist vermutlich künftig bei der Anwesenheit von Hunden nicht mehr ruhigzubekommen. Und das soll jetzt alles mit einem 'naja, der hat sich halt aus dem Halsband befreit' abgetan werden? Eine Schädigung HAT ja stattgefunden, denn das Pferd wurde gebissen, und zwar mehrmals.

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Ich denke, eine Anzeige würde die Sache klären. Es reicht wenn du den Hund beschreiben kannst. Die Hundehalterin ist diesen Weg bestimmt schon öfters gegangen. Bin fast sicher, dass man die Hundehalterin finden wird. Hast du keine Reitgerte dabei gehabt? In so einem Fall lieber stehen bleiben. Nimm dir in Zukunft einen Pfefferspray mit - bei Tieren darfst du den benutzen - ist wohl auch für dich nicht ganz ungefährlich, aber ich denke immer noch besser, als durch Hundebisse verletzt zu werden.

Pfefferspray? Da solltest du aber vorher den Wind prüfen, sonst kriegt sich dein Pferd garnicht mehr ein^^

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Also meine Tipps wären:

1. Anzeige erstatten mit Uhrzeit, Beschreibung von Hund (Halsband, besondere Flecken usw.), am besten so schnell es geht weil du noch Einzelheiten kennst, Beschreibung von Besitzerin, Beschreibung von anwesenden Personen (selbst wenn die Besitzerin nicht kennen, sind sie trotzdem Zeugen)

2. Beim nächsten mal nicht reiten, sondern versuchen stehen zu bleiben. Hunde haben instinkte und wenn von denen weg läuft, greifen die erstrecht an.

3. Entweder lange Gerte dabei haben, oder etwas in der Art. Eine Freundin hat sogar einen leichten Elektroschocker dabei, gegen andere Tiere oder gegen die Menschen.

4. Nach diesem Vorfall musst du am besten mit deinen Pferd bisschen arbeiten, den es kann sein, dass dein Pferd schreckhafter sein wird.

Und am besten denke ich, dass du dein Pferd nicht VON Hund nächstes mal bewegen sollst, sondern mit Vorderhand ZUM Hund. Weil so kann dein Pferd sich selber schützen. So haben früher Hängste die Herden von Angreifern geschützt, entweder mit Vorderhand sie niedergetrampelt oder mit Hinterhand.

Auf alle Fälle Anzeige gegen unbekannt erstatten, die Leute gehen meist ja die gleichen Runden und wenn du beschreiben kannst, wie der Hund und sein Frauli aussehen besteht da schon eine realistische Chance darauf, dass die ausgeforscht wird und du zumindest die Tierarztkosten erstattet bekommst.

Genau wegen so einem Fall reite ich immer mit einer langen Dressurgerte aus - wenn du da von oben mal durchziehst, geht der Hund nie wieder in die Nähe von einem Pferd, und mir ist auch völlig egal, wo und wie ich den Hund treffe - bevor der meinem Pferd in den Sehnen hängt, ist mir lieber dem fehlt ein Auge.

Zwecks Sicherheit beim Ausreiten: zuerst mal musst du deinen Schrecken verdauen - und dann kannst das schön langsam wieder angehen. Die Tiere haben da meist schneller wieder "Normalbetrieb" als wir Menschlein...

Hatt´ ich letztens auch, da kam ein Bordercollie zähnefletschend auf uns zu und meine Kleine meinte "ich glaub´ ich geh dann mal". Ich habe sie dann aber zurückgedreht und angetrieben "Jetzt spielen wir "Hundepolo". Daraufhin meinte der Hund "ich bin dan mal weg...".

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@WesternCalimero

Mh, meiner droht jedem Hund in seiner Nähe seit dem damaligen Zwischenfall gleich mal mit dem Hinterteil - mit dem is nix mit Hund scheuchen, im Ernstfall bekäme der Flugstunden (und da ist meine Gerte im Zweifel doch noch schonender)...

Mit der Kleinen funktioniert das gut - die wird dann zum Hütehund und fände richtig Spaß dran, den Hund zu scheuchen.

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Ein Hund der nicht abrufbar ist, hat dort nichts verloren.

Eine Pferdereiterin, die ihr Pferd nicht im Griff hat und das Fluchtverhalten nicht im Griff hat, aber genau so wenig.

Üben auf dem Platz mit Longe, beim Hund mit Schleppleine, verhindert genau solche Situationen.

Treffen dann zwei Paarungen auf einander, wo beide Menschen ihr Tier nicht entsprechend unterordnen können dann knallt es. Merkwürdig ist dann immer der andere Schuld.

Bei sich selbst sieht man nie die (Mit)Schuld.

Bevor du wieder ins Gelände ausreitest, übr doch erst mal den sicheren Umgang mit dem Pferd.

Und liebe Hundehalter, bevor ihr ins Gelände geht, übt erst mal den sicheren Umgang mit dem Hund.

Wenn ich hier lese ein Hund ist nur zu 80% kontrollierbar, dann ist das einfach falsch. Wer seinen Hund richtig lesen kann, hat ihn auch stets unter Kontrolle.

Aber das bedeutet Training für den Hundehalter und Pferdereiter.

Training bedeutet Anstrengung und Arbeit. Und genau darin besteht das Problem.

Woher ich das weiß:Hobby – Züchterin seit 1972, Trainerin seit 1975, Zuchtwart

Ich schrieb, dass kein Hund zu 100% kontrollierbar ist - insbesondere kein junger Hund mit angeborenem Jagdtrieb.

Der Gesetzgeber sieht das genauso.

Mit den 80% meinte ich die real existierenden Hundehalter.

Selbstverständlich ist jeder Hundehalter für alle Schäden verantwortlich, die sein Hund verursacht - aber nicht im Sinne von Strafbarkeit sondern von Schadenerstzpflicht.

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@Georg63

"Alles gut und schön, aber kein Hund hört zu 100 Prozent - die meisten kaum zu 80."

Wir haben Weimaraner. Der Jagdhund schlechthin. Mit 12 Wochen konnte bisher jeder sicher abrufbar ohne Leine geführt werden. Seit über vierzig Jahren. 

Ein gut ausgebildeter Jagdhund steht vor und geht nicht jagen. So einfach ist das Ziel definiert. 

Das einzige Problem dabei ist der Mensch. Die Anschaffung und Ausbildung eines Hundes bedeutet viel Zeit und Aufwand. Aus welchem Grund auch immer, wird dies häufig nicht erbracht.

Das gilt zu 100% auch für Pferd und Reiterin. 

Umgang mit Tieren bedeutet auch "harte Arbeit für sich selbst". Erst !!! wenn es am Platz, im gesicherten Raum, sicher klappt, geht es raus.

Dann ist es völlig egal ob Hund auf der Pferdewiese, oder tief fliegender Kampf Jet, nur dann kann ich meinem Tier die Sicherheit geben, die es braucht. Um ein Tier zu führen, muss man es auch sicher führen können und wollen. Sonst ist es besser man lässt es sein.


Wie sieht die Realität leider aus?

Reiterinnen die grad die Grundkommandos halb beherrschen gehen ins freie Feld, Hundebesitzer, ja sogar viele Möchtegern Trainerinnen können ihren Hund nicht sicher heranrufen, geschweige denn ein "Stop aus der Bewegung", oder "Abbruch".

Nein, es reicht nicht ein oder zweimal die Woche eine Stunde auszureiten.

Nein es reicht nicht, dreimal 10 Minuten mit dem Hund um den Block.



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