Wirkt sich eine schlechte Kindheit immer auf das zukünftige Leben aus?

14 Antworten

Das ist oft eine Frage des Bewusstseins. Die Vergangenheit ist vergangen. Wenn man sich heute umguckt, dann ist sie defnitiv nicht da. Schon eine halbe Stunde vorher ist nicht mehr "da". Sie ist also eine Geschichte im Kopf, die wir beurteilen. Wenn wir die Vergangenheit als "schlecht" beurteilen, dann können wir sie mitnehmen in unsere Gegenwart oder auch Zukunft und immer weiter an ihr leiden. Und nicht dass wir da eine Wahl haben, wir tun es oder wir tun es nicht, wie gesagt, es ist eine Frage, sich dessen bewusst zu werden. Ich habe eigentlich auch noch nie jemanden sagen gehört: ich hatte eine glückliche Kindheit, deshalb gehts mir jetzt so schlecht (oder gut)?! Glückliche Kindheiten scheinen keinerlei Auswirkungen zu haben.

Manchmal ist es auch nur ein kleines Wort, das im Bewusstsein fussen kann. Ich lebe mein Leben so, WEIL ich eine schwere Kindheit hatte oder ich lebe mein Leben so, TROTZDEM ich so eine schwere Kindheit hatte. ..??

Es ist aber vor allem nicht leicht, mit einer schweren Kindheit klarzukommen, dazu sind wir zu sehr konditioniert von der Gesellschaft, wie wir das zu beurteilen oder zu reagieren haben.

Ich habe mal von einer Frau gelesen, die als junge Frau zweimal ziemlich brutal vergewaltigt wurde. Sie hatte danach absolut kein Trauma. Im Gegenteil, sie fühlte sich erlöst und war befreit und hat ihr Leben weitergelebt. Sie hat geheiratet, Kinder bekommen.. Alle Welt hat ihr über längere Zeit einzureden versucht: Du musst ein Trauma haben, das kann nicht sein, dass Du so reagierst. Und sie hat in sich gesucht und gesucht, aber keines gefunden und sich irgendwann gesagt: Schluss jetzt, ich leb jetzt mein Leben weiter und höre auf zu suchen, was nicht da ist. Und so lebt sie heute noch zufrieden mit ihrer Familie. Sie glaubt an Karma und das das ein "Abarbeiten" war, doch letztlich waren es ihre Gedanken ÜBER diese Geschehnisse, die sie kein Trauma haben erleiden lassen. Ihre eigene Bewertung. War das jetzt zu verwirrend?

Liebe Grüße

Es kommt darauf an, wie man mit der Krankheit im Leben umgeht und ob man das beste daraus macht.

Manche sehen ihre Krankheit nicht als Behinderung im Leben an.

Finde ich generell toll, aber man sollte auch seine Krankheit, welcher Art auch immer, immer ernst nehmen.

jeder mensch ist (ein leben lang) von seiner kindheit gepraegt. aber letztlich bleibt es jedem selbst ueberlassen, was er daraus macht. eine "schlechte" kindheit heisst nicht automatisch das danach auch ein schlechtes erwachsenenleben folgt (umgekehrt natuerlich genauso: gute kindheit-guter erwachsener) beispiel: es wird gesagt, dass geschlagene kinder als eltern selber schlagen (was in seeeehr vielen faellen auch leider stimmt). eine freundin von mir ist als kind auch geschlafen worden. sie hat jetzt selber drei kinder und niemalsnie hat sie die hand gegen ihre kinder erhoben. es hat jeder selbst in der hand, was er aus seinem leben macht!!!

Bzw. Sie würde selber gemein behandelt!

Hi cupcakes14,

durch alle Erfahrungen die man im Laufe seines Lebens macht wird der Mensch geformt. Und die Kindheit ist natürlich einer, wenn nicht der wichtigste Teil, meiner Meinung nach. Denn die ersten Erfahrungen bilden sozusagen das Grundgerüst, auf dem dann nachher alles weiter aufgebaut wird.

Hier ein paar verschiedene Beispiele:

  • das Kind wird nie gelobt für Dinge die es lernt oder gut gemacht hat, keine ermutigenden Sachen wie "du schaffst das schon" , "das klappt ja immer besser", "versuch es einfach nochmal" von seinen Eltern / seinem Umfeld zu hören bekommt.

Bei manchen könnte das dazu führen, das sie immer introvertierter werden, keinen Mut haben neue Dinge auszuprobieren, kein Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl haben, nicht gut auf fremde Menschen zu gehen können, weil sie sich vielleicht zu unscheinbar und uninteressant halten, ect.

Andere haben dadurch hingegen den Drang sich ständig beweisen zu müssen, immer versuchen der/ die Beste zu sein, oder ständig rumposen um sich vor anderen als Groß /Coll / Witzig darzustellen, usw.

  • deine Eltern befassen sich überhaupt nicht mit dem Kind. Sie spielen nicht mit dem Kind, putzen nicht gemeinsam Zähne (besonders kleine Kinder - wenn sie laufen können und zu sprechen anfangen- wollen doch immer machen was Mami oder Papi macht, also wieso das nicht nutzen und ihnen vorleben und gemeinsam praktizieren wie man es richtig macht?), sie liebevoll ins Bett bringen und eine Gute Nacht Geschichte vorlesen, fördern nicht die Kreativität / Geschicklichkeit des Kindes, etwa durch malen, basteln, kneten, Bewegung, auf Fragen wird nur mit "das ist eben so ", "weil ich das sage", Ja/Nein ohne kindgerechte Erklärung..............

Kurz gesagt - nicht auf das Kind eingehen und es am liebsten im Zimmer oder vor dem TV zu parken.

Das Kind lernt also im Elternhaus nicht wie es anders sein kann und wie schön es ist wenn man spürt das die Eltern einen lieben und sich immer Zeit nehmen um ihr Kind zu fördern. Vielleicht sieht es ja bei anderen Familien wie es auch sein könnte und entwickelt so den Wunsch es später mit den eigenen KIndern besser zu machen.

Allerdings könnte es auch dazu führen, dass sich die Geschichte genauso wiederholt. Es weiss einfach nicht, dass es auch anders geht oder wie- die Kinder werden laut, ständiges Gefrage, Geplapper und Hampelei, es fühlt sich überfordert und gestresst und reagiert indem es laut wird, vielleicht so grob wird.

Klar, kleine Kinder bzw Kinder an sich erfordern nun mal viel Zeit, Geduld, Aufmerksamkeit und Liebe und es ist mit Sicherheit oft nicht leicht, aber wer sich das nicht bewusst macht und sich auch darauf einstellen möchte, der sollte doch besser keine Kinder bekommen.

Das sind zwar nur zwei Beispiele, es gibt ja noch so viele weitere, ebenso Möglichkeiten in welche Richtung die Auswirkungen gehen, aber es führt so oder so zu der Person die man wird.

Sicher kann man kämpfen und an sich arbeiten, aber das erfordert einen starken Willen, Kraft und Ausdauer. Wenn man vorwiegend positive Erfahrungen hat, dann fällt es einem doch viel leichter Selbstbewusst und offen zu sein, sowie den gleichen Weg zu gehen, weil man weiss das es richtig war und man sich gut gefühlt hat, so wie man aufgewachsen ist.

Hoffe das hilft dir irgendwie weiter!

LG

Mann oh Mann - da hab ich ja im Tippwahn so einige Fehler rein gehauen! Hoffe es ist trotzdem verständlich...... ;-)

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