Wie viel bringt es eigentlich zu demonstrieren?

7 Antworten

Manchmal ja, manchmal nein.

Von Wiki:
Eine Demonstration (von lateinisch demonstrare, zeigen, hinweisen, nachweisen, Kurzform: Demo)

Der Sinn ist also, auf etwas hinzuweisen. Wenn sich dann ergibt, das viele gegen eine Sache sind, dann kann der -gegen oder für -die Demonstration gerichtet ist die Lage neu beurteilen.

Ein Beispiel für erfolglose Demos:

Stuttgart 21

Ein meiner Meinung nach Unsinniges Projekt.

Betrachtet man alleine Kosten/Nutzen/Ablehnung der Bevölkerung, hätte man dies lassen sollen.

http://wikireal.org/wiki/Stuttgart_21

Ein Beispiel für erfolgreiche Demos:

PEKING taz
| So sehr chinesische Behörden Mikroblogging-Dienste bekämpfen und
darin oft die Quelle vieler Proteste sehen. Zuweilen bedienen sie sich
selbst dieser modernen Kommunikationsform.

Über Weibo, dem chinesischen Pendant von
Twitter, forderte gab der Chef der kommunistischen Partei der Stadt
Shifang das Ende einer geplanten Fabrik bekannt. Das Bauvorhaben hätte
viele Jobs geschaffen und der Stadt Geld eingebracht, twitterte er. Aber
wenn eine Mehrheit das Projekt ablehne, werde die Stadt nicht darauf
beharren. Ungewohnte Töne, über ungewöhnliche Weise bekannt gegeben und
das in einem Land, das die Anliegen seiner Bürger bislang missachtet
hat.

Zehntausende waren seit Sonntag in der
Stadt Shifang in der südwestlichen Provinz Sichuan auf der Straße, um
gegen ein geplantes Molybdän-Kupferwerk zu protestieren. Vor allem am
Montag kam es zu schweren Ausschreitungen. Hunderte wütender
Demonstranten griffen ein Regierungsgebäude an und bewarfen es mit
Pflastersteinen. Auch Autos wurden demoliert. Sicherheitskräfte setzten
Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Die Stadtverwaltung sprach von 13
Verletzten. Augenzeugen berichteten von „sehr viel mehr“ und zwei Toten.
Die 23 zunächst festgenommen Demonstranten wurden am Mittwoch wieder
frei gelassen.

Der Unmut richtete sich gegen das in
Shanghai registrierte Staatsunternehmen Sichuan Hongda. Für umgerechnet
mehr als 1,2 Milliarden Euro hatte es den Bau einer Fabrik geplant, die
sogenannte Molybdänlegierungen herstellen soll. Dabei handelt es sich um
ein Schwermetall. Örtliche Umweltinitiativen befürchteten den Ausstoß
von krebserregenden Substanzen.

Nicht vorbereitet

Begonnen hatte der Protest in der rund
200.000 Einwohner zählenden Stadt am Samstag zunächst friedlich. Schüler
und Studenten kamen zur feierlichen Grundsteinlegung der Fabrik und
wollten ein Protestschreiben überreichen. Als Polizisten die jungen
Menschen vertreiben wollten, kam es zu Rangeleien. Am Sonntag
demonstrierten bereits mehrere Hundert, am Montag schwoll der Protest
auf mehrere Tausend Teilnehmer an. Auch am Dienstagabend hielten sich
Weibo-Einträgen zufolge noch immer Tausende von Demonstranten in der
Innenstadt auf. Erst nach der Bekanntgabe des Baustopps in der Nacht zum
Mittwoch gingen die Leute nach Hause.

Auf den entschlossenen Protest waren die
Behörden in Shifang nicht vorbereitet. Dabei kommt es im ganzen Land
immer wieder zu heftigen Protesten, die sich zumeist gegen Bauvorhaben
oder Fabriken richten, die die Umwelt verschmutzen. Selbst die
Zentralregierung in Peking gibt zu, dass es in der gesamten
Volksrepublik allein im vergangenen Jahr mehr als 100.000
Protestveranstaltungen gab. Bislang gelang es den lokalen Behörden
jedoch, die Proteste auf wenige Stunden zu begrenzen. Die Großprojekte
konnten in der Regel gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt
werden.

Doch immer häufiger setzen sich die Bürger
mit ihrem Anliegen durch. 2011 verhinderten 30.000 wütende Demonstranten
den Bau eines Kohlekraftwerks in der südchinesischen Stadt Shantou, in
Jiaxing im Südosten des Landes protestierten 10.000 gegen das verdreckte
Abwasser einer Solarfirma. Das Unternehmen musste daraufhin schließen.
Vor allem aber die Proteste vergangenes Jahr in der nordostchinesischen
Hafenstadt Dalian haben Schule gemacht.

Immer besser organisiert

Die Stadtregierung musste einlenken,
nachdem Zehntausende über Wochen hinweg gegen den Bau eines
Petrochemiewerks auf die Straße gegangen waren. „Was Dalian von früheren
Protesten unterscheidet“, so der Soziologe Lim Tai von der Hongkonger
Universität. „Die Menschen sind untereinander besser vernetzt und die
Proteste damit immer besser organisiert.“

Womit die Behörden vor allem nicht klar
kommen: Dass sich die Nachrichten binnen weniger Sekunden im ganzen Land
verbreiten. Trotz Zensur kamen die Beamten des Propagandaministeriums
auch am Montag und Dienstag den vielen Einträgen nicht mehr hinter. Wer
etwa am späten Dienstagnachmittag bei Sina-Weibo „Shifang“ eingab, fand
327.132 Einträge. Und auch an Interesse mangelte es landesweit nicht:
„Shifang“ war das am häufigsten aufgerufene Stichwort.

Ja natürlich bringt es was zu Demonstrieren! Es gibt viele sinnvolle Demos!

Eine Demonstration ist nur ein Mittel der politischen Einflussnahme. Ob es was bringt ist vor allem auch eine Frage, welches Ziel mit der Demonstration erreicht werden soll.

Geht es bspw. nur um einen öffentlich wahrnehmbaren Protest oder auch nur um Informationen zu vermitteln, ist eine Demonstration ein sehr gutes Mittel. Für den Erfolg ist sicherlich wichtig, wie gut die Demo vorbereitet ist und wie viele Personen teilnehmen, oder um was es überhaupt geht.

Viele politische Veränderungen wären durch Demonstrationen sicherlich nicht umgesetzt worden - sh. Wahlrecht für Frauen, Veränderungen im Strafrecht (Schwangerschaftsabbruch, Homosexuellenverfolgung) um nur zwei Themen zu nennen.

Wichtig ist immer noch, welche politischen Handlungen außerhalb der Demonstrationen vorgenommen werden. Aber um erstmal die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu erreichen ist eine Demo ein guter Weg.

Demonstrationen sind zunächst einmal Meinungsäußerungen. Wenn es viele Mitstreiter gibt, regen sie im besten Fall Verantwortliche Nachdenken an.

nein, außer die Maidemonstrationen vielleicht gerade noch von Gewerkschaften.

Glaube es liegt aber an der Masse weil viele mitmachen