Wieso tragen Frauen erst seit ca. 1950 Hosen?

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Die Frauen trugen schon um 1920 (nach dem WW 1) Hosen und kleideten sich eher maskulin. Sie stellten fest, dass gewisse sportliche Aktivitäten wie zB Radfahren mit einer Hose deutlich bequemer waren. Zu der Zeit begann es, dass die Kleider der Frauen zwar auch bequemer waren als noch zur Kaiserzeit mit den geschnürten Miedern, doch diese Reformkleider glichen Kartoffelsäcken. In dörflichen Gegenden waren allerdings eher Kleider und Röcke die erste Wahl, weil das Tragen von Hosen in den Augen mancher Zeitgenossen "nicht schicklich' war. Man könnte auch behaupten, dass die Männer eben selbst gern 'die Hosen anbehalten wollten', denn das Tragen einer solchen hatte auch etwas mit einem Machtgefühl zu tun. In den Anfangsjahren des WW2, als so viele Frauen die Aufgaben der an der Front kämpfenden Männer übernehmen mussten, waren Hosen natürlich praktischer. Das Tragen von Hosen ebbte nach dem Krieg zunächst wieder ab. Die Frauen zeigten wieder ihre Schönheit und betonten sie durch Kleider und Röcke mit einem üppigen Unterkleid und dem Pettycoat. Nach dem Krieg brauchten Frauen für ihren Lebensunterhalt nicht arbeiten, denn wenn sie verheiratet waren, sollten sie nur den Haushalt  führen. Wollte eine Frau arbeiten gehen, musste sie ihren Mann um Erlaubnis  fragen. Erst ab den späten 60ern zogen immer mehr Frauen auch in ihrer Freizeit Hosen an (mal mehr, mal weniger).  Auch in den 70ern waren Hosen (besonders Bluejeans)  für Frauen/ Mädchen  noch nicht unbedingt für jeden Tag akzeptiert. (Meine Ma mochte nicht, dass wir in den 70ern auf Sonntag so eine Arbeitshose trugen).

Soweit mein Wissensstand. LG


Recht herzlichen Dank für den Stern! LG

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Früher hatten die Frauen so gut wie keine Rechte. Sie durften nichts entscheiden, hatten nicht mal das Recht zu wählen. Der Vater und später der Ehemann war der Vormund der Frau.

Erst als nach dem ersten Weltkrieg die Frauen anfingen für ihre Rechte zu kämpfen hat sich auch die Kleiderordnung gelockert.

Das hier ist ganz interessant:

http://www1.uni-hamburg.de/spaetmittelalter/Hamburg%20Spaetmittelalter/Hamburg-Wiki/themen/SozialeUndRechtlicheStellungDerFrau.html

Ganz einfach: weil sich immer mehr Frauen fanden, die das durchgesetzt haben indem sie es einfach machten! Meine Mutter, Jahrgang 1937, war in der Schneiderlehre und hat sich 1952 eine Hose genäht - eine Sensation im Eifeldorf!

Ich bewundere diesbezüglich die Frauen! Nur wenige Männer kenne ich die sich trauen einen Rock zu tragen, aber viele die das gerne wollen! Männlichkeit? Sorry, die steckt nicht in der Hose, sondern im Durchsetzen der eigenen Wünsche! Ich kann nicht nur anziehen was ich will, ich kann sogar ausziehen was ich will, und bin immer noch ein Mann - mit Haus, Auto, Motorrad, zwei Kindern, ...

... alle Klischees erfüllt, und trotzdem trage ich seit fast 18 Jahren je nach Lust und Laune Rock, im Winter mit Strumpfhosen (im Sommer meist auch, mit ganz dünnen Halterlosen, ist mir angenehmer), und wenn ich Lust habe auf ganz viele ganz dumme Gesichter ziehe ich auch noch High Heels dazu an! Nur mit dem Spaghetti-Top hat meine Frau ein Problem.

Es gibt Millionen Fotos aus den 1920ern-1940ern, die Frauen in Hosen zeigen. Aus dieser Zeit gibt es auch genügend Kleidungskataloge und Werbeanzeigen für Frauenhosen.