Wieso spielen Katzen mit Mäusen, töten sie dann und lassen sie liegen ohne sie zu fressen?

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Mit moralischen (menschlichen) Kriterien kannst Du Tiere nicht beurteilen. Für eine Katze ist eine Maus etwas zu essen oder etwas zu spielen. Wenn sie nicht von ihrer Mutter gelernt hat, daß man Mäuse ESSEN muß, weiß sie nicht, daß man sie auch essen kann oder lernt es nur durch Zufall. Die Jagd dagegen ist für eine Katze fast so etwas wie ein Zwang. Sie braucht, um glücklich zu sein, entweder Spiel oder wirkliche Jagd und zwar ziemlich viel davon. Wenn also ein kleines Tier (gilt nicht nur für Mäuse), vor ihr wegrennt, sich fangen läßt und so weiter, dann MUSS eine Katze einfach fangen, spielweise "töten", es wieder fangen und so weiter. Das ist weder Grausamkeit der Katze, noch Grausamkeit der Natur, es ist eher eine Art Mißverständnis - jedenfalls bei einer Katze, die in einer Wohnung lebt und sorgsam gefüttert wird und die deshalb nicht wissen kann, daß Mäuse für sie als Nahrung vorgesehen sind. Haben Katzen Junge, zeigen sie mit diesem "Spiel" ihrem Nachwuchs wie man eine Maus tötet und sie anschließend verspeist. Die Kleinen müssen es vorexerziert bekommen, sonst lernen sie es nicht - siehe oben. Und manchmal kommt es vor, daß eine Katze der Ansicht ist, auch Menschen sollten es lernen. Dann versuchen sie, es den Menschen beizubringen. Daß die dummen Menschen es nicht lernen, ist nicht die Schuld der Katze. ;-) Gruß, q.

du sagst, man kann katzen nicht mit emschlichen kriterien beurteilen und tust es im anschluß selber?

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@Terezza

Hast Du den Smiley nicht gesehen, Terezza? - Und Dir, Launceston, ein Dankeschön für's Sternchen. Grüße, q.

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Angeboren oder erlernt?

Häufig wird die Frage diskutiert, ob der Instinkt zu diesen Handlungen angeboren oder erlernt ist. Sicherlich ist beides zum Teil richtig. So haben Verhaltensforscher herausgefunden, dass Katzen, die ohne Mutter und Kontakt zu anderen Reizen aufgewachsen sind, alle Verhaltensweisen einer normal sozialisierten Katze besitzen. Sie fühlen mit etwa drei Wochen vorsichtig nach Beute, zeigen wenig später Lauern, Haschen, Schleichen, Schleichlaufen und den Beutesprung in rascher Entwicklung bis etwa zur sechsten Lebenswoche.

Nur eines fehlt ihnen: der Tötungsbiss. Er bedarf eines besonderen Auslösers, den scheinbar nicht die Beute, sondern eine andere Katze geben muss. Erst die Konkurrenz zum "Beuteneider" scheint die starke Erregung zu liefern, die eine Katze für den echten "Tötungsbiss" benötigt. Erhält eine Katze aber bis zur 20. Lebenswoche diesen Auslöser nicht, wird sie entweder nie töten oder das Verhalten nur mühsam erlernen.

Katz-und-Maus-Spiel

Unsere Hauskatzen wachsen allerdings selten unter solchen Umständen auf. Sie beherrschen das "Katz-und-Maus-Spiel" bis zur Vollendung, haben aber kaum die Möglichkeit, ihren Instinkten nachzukommen. Dann müssen sie ihre angestaute Jagdlust an einem anderen Objekt abreagieren. Die Spielmaus, der Ball oder die Federangel müssen für das so genannte "Stauungsspiel" herhalten. Mit vollem Überschwang werfen sie dabei den Gegenstand in die Höhe, jagen ihm hinterher, fangen ihn und werfen ihn wieder weg. Oder er wird zunächst vorsichtig, später immer heftiger zwischen den Tatzen hin- und hergeschleudert.

Spiel mit lebender Beute

Dieses "Haschespiel" kann man auch nach dem Erfolg einer echten Jagd beobachten. Der grausam erscheinende Umgang mit der Beute dient dazu, den so lange nicht mehr stattgefundenen Jagderfolg zu verzögern. Der lange "Spielprozess" dient einzig der Abreaktion, der "Lust an der Jagd". Der finale Biss würde den Erfolg beenden. Nimmt man der Katze nun die lebende Beute ab, reagiert sie ihre Instinkte an einem Ersatzobjekt ab. Eine Spielmaus oder ein Ball eignen sich hierfür hervorragend.

Auch erfahrene Jägerinnen spielen

Aber auch bei Katzen, die öfter eine Maus erhaschen können, ist das Spiel zu beobachten. Sie müssten genug Beute bekommen, um ihren Jagdtrieb voll ausleben zu können. Warum also "quälen" sie die Maus oder den Vogel trotzdem? In der Verhaltensforschung erklärt man sich diesen Sachverhalt durch zwei unterschiedliche Motive.

Zum einen sieht man darin eine Überreaktion vor potentieller Gefahr. Ratten können einer Katze durchaus Schaden zufügen. Um diese Gefahr zu umgehen, wird die Ratte zunächst durch Hin- und Herschleudern betäubt. Erst wenn die Katze sich vor den scharfen Zähnen der Ratte sicher wähnt, folgt der Tötungsbiss. Kann eine etwas unerfahrene Jägerin die Gefahr nicht abschätzen, handelt sie genauso, wie nach dem Fang einer Ratte. Die heftigen Tatzenhiebe lassen dann die kleine Maus weit durch die Luft schleudern. Es entsteht der Eindruck eines Spiels.

Zum anderen sind Forscher der Meinung, dass der Hang mit der Beute zu spielen bei weiblichen Katzen von ihrer Mutterrolle bestimmt wird. Sie wollen instinktiv ihren Jungen das Töten beibringen, wozu die Beute lebendig bleiben muss.

Das Geschenk

Auch kastrierte Katzen folgen diesem Drang, ihren "Jungtieren" etwas beizubringen. Mangelt es an solchen, wird der Mensch zum "Ersatzbaby", dem das Töten beigebracht werden muss. Deshalb bringt deine Freigängerin die entweder bereits erlegte Maus oder ein noch lebendes Objekt. Ist die Maus schon tot, hat deine Katze wenig Vertrauen in deine Jagdtechnik. Fein säuberlich an den richtigen Platz gelegt, lockt die Katze dann den Menschen mit den selben Lockrufen, wie sie es bei ihren Jungen machen würde. Dieser hormonal gesteuerte Vorgang ist kein "Liebesbeweis", wie viele oft irrtümlich meinen. Dennoch sollte man der Beute Beachtung schenken, damit die Katze merkt, dass du bereit bist, dazu zu lernen. Ansonsten droht dir und deiner Familie die Gefahr einer Flut von Trophäen, damit ihr eure Jagdtechnik verfeinern könnt.

Quelle: http://www.wasistwas.de/natur-tiere/eure-fragen/katzen/link//f359448adc/article/warum-fangen-katzen-maeuse.html?tx_ttnews[backPid]=1301

Ja, in der Raubtierwelt heisst es fressen und gefressen werden. Das wäre auch bei unseren Hauskatzen gleich, aber die haben ja ihre Menschen, von denen sie gefüttert werden. Allerdings ist der Jagdtrieb nach wie vor vorhanden, weshalb Katzen zwar Mäuse töten, aber nicht unbedingt fressen. Bei Katzen ist sowas in diesem Fall ganz normal, hat allerdings nichts mit menschlichen Eigenschaften zu tun!

Wie erkläre ich dir das ..... das was sich Menschen als "Moral" ausgedacht haben vor 5000Jahren kannst du nur schlecht dem restlichen Universum überstülpen... außer du bist die Urmutter der Arroganz die Urogannz sozusagen. Löwenpapas töten die Löwenbabies anderer Löwenpapas damit die Löwnmama wieder neue Löwenbabies bekommen kann.

Trotzdem gibt es doch sowas wie Naturgesetze? Und diese sagen doch bestimmt nicht aus, dass man zum Überleben spasseshalber andere Tiere umbringen muss... der Tod der Maus ist ja zwecklos..

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@Launceston

nein, aus sicht der katze ist das nicht zwecklos. es ist training. damit ein sprungjäger wie eine katze so präzise zuschlagen kann und damit das überleben sichern kann, bedarf es ständigen trainings.

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@Launceston

Hast du schon mal gesehen wie Orcas süße kleine Robbenbabies "jagen" oder wasDelfine, die spaßigen Gesellen, mit ihrer Beute anstellen?

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Sie fressen sie nicht, weil ihr Angehörigen ihr genug zu futtern geben. Der Jagdinstinkt wird aber dadurch selbstverständlich nicht unterdrückt. Deshalb fängt sie die Maus, spielt eine Weile mit ihr um zu sehen wie gut sie doch ist und lässt sie dann liegen. Oder sie bringt es den Besitzern um ihnen Geschenke zu machen. Das sind dann wiederum Liebesbeweise.

vlg. :)