Wieso sind Kinder so furchtbar gemein?

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Das ist der grosse Nachteil an deutschen Schulen. Schikane wird immer noch so abgetan als waere das einfach so, wir mussten da ja alle durch .. aber der seelische Schaden der dem Kind dadurch zugefuegt wird fuehrt zu Depressionen unter Umstaenden zum Selbstmord (Maedchen neigen dazu ihren Zorn und ihre Trauer gegen sich selbst zu richten).

Was mit deiner Schwester gemacht wird ist absolut inakzeptabel. Mir ist vollkommen wurscht ob sie ein bisschen uebergewichtig ist oder eine Tonne oder gruen im Gesicht oder lila an den Haenden.

Leider kannst du aus Richtung der Schule nicht unbedingt mit adequater Hilfe rechnen - nicht weil die nicht wollen, sondern weil die nicht wissen wie.

Es gibt zwei Wege die du/deine Eltern gehen kannst/koennen - ich bin fuer die erste, weil sie deiner Schwester die Beste Unterstuetzung fuer ihr weiteres Leben bietet:

  1. Ich hoffe, dass deine Eltern verstehen, wie ernst die Situation in die deine Schwester steckt ist, weil du ihre Hilfe brauchst und die Hilfe eueres Hausarztes -- lasst euch nicht abspeisen mit diesem "Kinder sind halt Kinder" Mist -- erinnert die einfach an diesen schrecklichen Amoklauf in Winnenden wenn ihr muesst -- und lasst euch eine Ueberweisung an einen guten Kinderpsychologen geben.

Der/die Psycholog(in) wird folgendes tun: Sie wird deiner Schwester Wege aufzeigen, wie sie sich wehren kann, damit sie sagen kann: "Jetzt ist es aber genug! Bis hierhin und nicht weiter!" und sich nicht mehr als Opfer fuehlt, sondern als jemand der ganz klar anderen seine Grenzen zeigen kann. Die meisten Bullies/Mobber hoeren naehmlich ganz schnell auf wenn sie Gegenwind kriegen. Zum anderen wird die Psychologin um einen Termin in der Schule mit der Klasse/n deiner Schwester bitten und mit der Klasse darueber sprechen was sie sich (weil auch diejenigen die deine Schwester schikanieren Opfer sind) und anderen mit diesem Mobbing wirklich antun.

  1. Wenn ihr diesen Weg nicht gehen wollt: HOLT SIE DA RAUS! Und zwar sofort! Mitten im Schuljahr oder nicht. Kein Wenn und Aber. Das ist Folter, was mit deiner Schwester da passiert und es muss aufhoeren - JETZT - nicht uebermorgen.

Das gibts leider immer wieder, wäre aber ein Thema für den Elternabend, nur gehen Eltern oftmals nicht hin. Einen außerordentlichen Elternabend mit Rücksprache von Lehrerin und Elternbeirat einzuberufen bei dem in der Einladung auf die Dringlichkeit hingewiesen wird, wäre ein Weg um es zumindest mal publik zu machen. Und dann ist die Offenheit von Betroffenen gefragt. Wir wohnen auf dem Land, da klappt das meistens noch recht gut, ein Problem gemeinsam anzugehen.

das problem mit den anderen eltern, ist dass das ausländer sind, und dementsprechend nicht besonders gut deutsch können und wenn man die familien mal besucht oder einfach genauer hinschaut, sieht man da schon, dass die eltern längst keine kontrolle mehr über ihre kinder haben. Ich meine nicht, dass das bei allen ausländern so ist, in der klasse oder allerdings leider schon.

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Meine Tochter hatte in der 5.Klasse (Berliner Grundschule)auch den Wunsch, die Schule zu wechseln und auf mein permanentes Nachfragen kam heraus, dass sie sich als Außenseiter fühlt. Ich habe ihr erstmal zugesagt, dass sie jede mögliche Unterstützung von mir bekommt, zur Not auch ein Schulwechsel, wobei ich das nur als Flucht sehe und somit als allerletzte Möglichkeit um das Problem zu lösen. Ein dementsprechend weiter Schulweg zu einer anderen Schule, evtl. Hänseln, wenn der Grund des Wechsels rauskommt und nach der 6. Klasse wieder ein Wechsel in die Oberschule haben mich auch abgeschreckt. (Wir haben uns trotzdem im web ein paar andere Schulen angesehen.) Wer will schon seinem Kind vermitteln, dass man bei Problemen immer flüchtet. Also habe ich mich mit der Klassenlehrerin zusammengesetzt und hatte großes Glück, dass sie das Problem ebenso ernst genommen hat. Wir haben (auf meine Ideen) einen gemeinsamen Schlachtplan erstellt, den die Lehrerin auch gut in Verbindung mit ihren Unterrichtskonzepten umgesetzt hat. Ein Mädchen (die sogenannte Anführerin der "coolen Clique") mit der meine Tochter in den ersten Schuljahren mal ein paar Nachmittage verbracht hatte, wurde in die gleiche Gruppe mit meiner Tochter bei einer Teamarbeit gesteckt und wir haben das Mädchen angerufen und gefragt, ob sie mitkommen möchte zu einem Ausflug (Lange Nacht d. Wissenschaften). Lange Nacht war Klasse (=> lange auf- u. wegbleiben sind in dem Alter wohl immer klasse) und schon nach diesen beiden Aktionen fühlte sich meine Tochter wieder viel wohler in der Klassengemeinschaft. Dazu habe ich ihr immer wieder gesagt, dass es völlig in Ordnung ist, wenn sie nicht mit dem Strom schwimmt, sondern ihre eigene Meinung hat. Vielleicht könntet ihr euch mit dem Lehrer noch einmal zusammen setzen? Wenn der Lehrer nicht die Schwere des Problems erkennt oder zu weich ist, um etwas zu unternehmen, dann habt ihr schlechte Karten. Deine Schwester psychologisch aufzubauen ist auf jeden Fall gut. Und Aktivitäten in der Freizeit, wo sie mit anderen Kindern zusammen ist, die sie nicht mobben hilft ihr auch. Viel Glück!

Gaaaanz schwieriges Alter, und außerdem: wenn die Kinder alle so konsumorientiert sind kommt das ursprünglich von den Eltern, auch unabsichtlich verletzend. Es gibt eine sehr nachhaltige Maßnahme, bei der allerdings der Lehrkörper mitziehen muß und Niemand wissen darf, dass ihr das angezettelt habt. Der Lehrer verteilt Zettel, auf die die Schüler die Namen aller Mitschüler in Listenform schreiben. Nun müssen die Schüler pro Name 3 positive Charaktereigenschaften schreiben. Die Zettel werden vom Lehrer eingesammelt, ausgewertet und die Ergebnisse vorgelesen (es weiss Niemand wer was geschrieben hat). Dann stellt er in der Klasse eine Kiste auf, in die jeder Schüler 3 Wochen lang jeden Tag einen Zettel mit einer Nachricht (nett formulierte Kritik, Lob) für einen frei gewählten Mitschüler steckt. Der Lehrer sammelt die Zettel ein (hat so unbemerkt von den Schülern die Möglichkeit nur Lob-Zettel für nicht genannte Schüler hinzuzufügen) und verteilt sie an die Empfänger. Die Schüler ändern in der Regel ihr Verhalten tatsächlich. Einen Versuch ist es immer wert.

Auf jeden Fall informiert Eure Eltern.

Eltern müssen wissen, wenn es ihren Kindern schlechtgeht.

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Und geh mit ihr zusammen zu ihrem Vertrauenslehrer und besprecht das mal mit ihm.

Fragt den Vertrauenslehrer, was er tun wird, damit das Mobben sofort aufhört.

Schulen müssen dafür sorgen, dass Mobbing sofort gestoppt wird.

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Wenn nichts geschieht, also wenn Deine Schwester weiter gemobbt wird, ist es ratsam, dass Eure Eltern zur Schulleitung gehen und nun dort fordern, dass dafür gesorgt wird, dass das Mobben aufhört.

Wenn er / sie sagt, man könne nichts tun, dann sollten Deine Eltern ruhig sagen: Wenn nicht dafür gesorgt wird, dass das Mobben aufhört, werden die Eltern ihn / sie wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen.

(Das schrieb hier mal eine Mutter, als ihrem Kind nicht geholfen wurde. - Erst nach dieser Ankündigung kam der Schul-Direx in Bewegung und sorgte für Ruhe.)

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Die Schule soll ja auf das Leben vorbereiten. Dazu gehört auch, dass Aggressoren mit ihrem Tun konfrontiert werden, und dass sie Respekt und Mitgefühl für andere lernen.

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Deine Schwester ist ja noch sehr jung, vielleicht hilft ihr, dies zu lesen:

Hilfe...Ich hab eine Schweinenase!!!

Klick auch den weiterführenden Link an.

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Wenn sich nicht kurzfristig etwas ändert und es Deiner Schwester nicht sehr bald besser geht (bei Kindern kann sowas ja sehr schnell gehen), ist der Tip, eine Psychotherapie zu machen, sehr hilfreich.

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Alles Gute Deiner Schwester - und Dir auch.

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Spektacoolär - Meine Kleine Schwester (1997)