Wie verkrafte ich den Tod meines Vaters

15 Antworten

Trauer gehört nicht in psychologische Hände. So einfach ist das. Du bist am Beginn der Pubertät. Da ist es besonders schwer, der Verlust wird gerne als besonders bedrückend empfunden. Allgemein aber ist Trauer eine sehr persönliche Sache. Jeder Mensch hat dazu seine eigene Zeit mit seinem eigenen Verhalten nötig. Diese Woche hörte ich im Deutschlandfunk, dass Wissenschaftler und Fachärzte davor warnen, wegen einer Trauer zum Psychologen oder Facharzt zu gehen. Es wird dann gerne eine Depression diagnostziert. Trauer hat aber mit Depression Nichts zu tun.

Es braucht seine Zeit. Es braucht manche Zeit. Ich schreibe aus Erfahrung.

Geholfen haben mir einerseits die Gewissheit, dass mein Vater in meiner Erinnerung und in meinem Herzen immer weiter leben wird. Ich habe ihn also noch bei mir, wenn auch nicht körperlich. Dann habe ich regelmäßig Tagebuch geschrieben. Weiter habe ich viel im Haushalt geholfen. Das tut auch der Gefühlswelt sehr gut. Und ich bin viel sportlich unterwegs gewesen was auch sehr sinnvoll ist. Alles Möglichkeiten, die Dir ein Therapeut nicht bietet.

Wenn Du magst, ich schreibe Dir mal zwei Seiten auf welche Du dann bitte online aufrufst um zu lesen was das ist

Nummer gegen Kummer Kindernotruftelefon

Beide sind anonym, kostenlos und kompetent.

Das wär total nett wenn du mir die seiten mal schickst. Danke

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Sehr gute und hilfreiche Antwort dawala und zwar von einem Psychologen abzuraten während einer Trauer-Phase :-) es könnte ja noch "schlimmer" kommen!!!

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lebe deine trauer aus, unterdrücke die trauer nicht, das ist echt ganz wichtig.

gehe offensiv mit deiner trauer um, such dir leute zum drüber reden, da können die psychologen die deine mutter ins gespräch gebracht hat sehr hilfreich sein.

es gibt auch internetseiten, die in dem fall hilfreich sein können, wie die der gesellschaft für weltliche trauerkultur.

auf keinen fall darfst du dich einigeln oder abschotten, das ist der falsche weg.

Leider gibt es kein Rezept, wie man mit dem Verlust eines so wichtigen, geliebten Menschen umgehen kann. Jeder trauert anders. Meinen eigenen Vater vermisse ich mitunter noch heute. Das kommt immer wieder hoch, da hört man ihn sprechen und lachen und weiß, was er gesagt hätte zu einem Thema oder möchte ihn dringend fragen, was er meint zu einem Problem.

Die Lücke schließt sich nie ganz. Die Zeit bringt etwas Linderung, das tägliche Geschehen lenkt ab, aber es ist wie dünnes eis, das schnell bricht und einen fortreisst unter die Wasseroberfläche. Da wird ringsum gelacht und die anderen sind gut drauf und man selbst der einsamste Mensch auf diesem Planeten.

Mach dir einen Erinnerungsort, ein paar Fotos, eine Kerze, einen Brief, lass Gefühle zu. Du darfst weinen und dir Leid tun, du darfst dich zurückziehen, du darfst sein, wie du gerade bist. Alles ist richtig, kein Patentrezept.

Psychologische Betreuung bringt nur was, wenn du es selbst willst. Deine Mutter meint es gut, du entscheidest für dich, ob du hingehen willst.

Pass gut auf dich auf.

Mein Vater ist gestorben als ich neun war, deshalb weiß ich dass das schwer ist... Aber wenn du gute Freunde und Unterstützung hast klappts irgendwann darüber ztu reden, das zu akzeptieren und damit klar zukommen... Das braucht halt nur Zeit...

An deiner Stelle würde ich auch eine psychologische Beratung aufsuchen. Besonders wenn du schon selber merkst, dass du damit nicht klar kommst. Ansonsten könntest du große Defizite aufweisen. Selbst wenn diese erst in 30 Jahren ans Licht kommen.